Hallo zusammen,
thematisch zwar schon ein wenig her, aber vielleicht gedanklich dei dem einen oder anderen noch immer im Kopf.
Viel Spaß bei der kleinen Geschichten.
Desweiteren, wie gehabt: freue mich über eure Kommentare, Anregungen, Kritik usw.
Karnevalstreiben by morpheus67
Mit wackeligen Beinen stakste sie über den mit Müll und Scherben des Vorabends verschmutzen Gehweg durch das sogenannte Zentrum der Kleinstadt. Sie trat auf einen harten Gegenstand und sogleich knickte ihr Fuß im hochhackigen Riemchenschuh beiseite. Sie fluchte kurz auf, als sie spürte, dass das Brummen ihres Schädels den Schmerz im Fuß überspielte.
Ihre Hand ging an die Schläfe, wo sie jedoch nichts gegen das schmerzhafte Dröhnen ausrichten konnte. Sie blickte herab zu ihrem Fuß, der wieder festen Tritt in dem schwarz glänzenden Schuh gefunden hatte und sah die kläglich wirkenden Reste ihrer halterlosen Strümpfe. Während ihr rechtes Nylon ein Handteller großes Loch am Knie aufwies, bestand der andere Strumpf nur noch aus einem Fetzen unterhalb ihrer Wade. Jämmerlich musste ihr Eindruck erscheinen, auf jemanden der ihr entgegen käme, allerdings wirkte die Kleinstadt in den ersten Stunden des Tages nach den Karnevalsveranstaltungen in der Morgendämmerung, wie ausgestorben. Ihr Gedanke, die Reste von den Strümpfen einfach von den Beinen zu reißen, verwarf sie, Zu schwach und zu gleichgültig fühlte sie sich, um sich noch um derartige kraftraubende Dinge zu kümmern. Sie würde die nur noch wenige Energie ihres Körpers dafür brauchen, um den noch knapp zwei Kilometer langen Weg nach Hause, zu schaffen, wo ihr Mann sicher schon seit einigen Stunden auf sie wartete. Er hatte bestimmt äußerst lange ausgeharrt, obgleich er wusste, dass es spät mit ihr werden würde. Ja dann viel Spaß mein Schatz und lasst es richtig krachen, erklangen seine Worte des Vorabends dumpf in ihrem Kopf. Sein Abschiedskuss war wie immer leidenschaftsvoll und sie verstand es ehrlich gesagt, nie so recht, dass er sie scheinbar derart unbelastet los ziehen ließ. Und dennoch deutete es von einem tiefen unergründlichen Vertrauen, welches er ihr nach fast zwanzig Jahren Ehe entgegen brachte und welches sie kaum in der Lage war, gerecht zu werden. In ihr stieg die Erinnerung hoch, als sie ihm vor zwei Jahren unter Tränen von ihrem ersten „Fehltritt“ berichtete und er ihr beinahe, mit seiner beruhigenden verständnisvollen Art, Angst mache. Damals vermutete sie noch andere, ihre Ehe bedrohende Gründe, dahinter, heute weiß sie um seine, wenn auch für sie, teils sehr schwer nachvollziehbar, Ansichten. Er war stolz darauf, eine begehenswerte Frau zu haben, die nur allzu deutlich Ziel, männlicher Begierde wurde, wenn er nicht zugegen war. Und dieses genoss er zutiefst. Ja es erregte ihn sogar, wenn er daran dachte, wenn sie mit anderen Männern zusammen war. Und sie war damals überaus überrascht, als er sie nach ihrem ersten Seitensprung zu Sex animierte. Sex, der ihr seiner Zeit anders und intensiver als sonst erschien und dem sie sich bis zur völligen Erschöpfung hingaben. Dieses Geschehnis hatte sich seitdem in ähnlicher Form wiederholt, auch wenn es mehr als ein Jahr dazu gebraucht hat. Er hatte sie damals regelrecht dazu gedrängt, noch allein ein wenig auf der Party zu verweilen, wenngleich er bemerkt haben musste, dass sich ein entfernt Bekannter an diesem Abend sehr um sie bemüht hatte. Sie hatte sich von dem Bekannten dann auch später etwas zu stark alkoholisiert nach Hause bringen lassen. Nur wenige hundert Meter vor ihrem Haus, gab sie seinem Werben nach und blies ihm seinen Schwanz, während er das Auto in einer Seitenstraße parkte. Auch danach empfing sie ihr Ehemann heißblütig und zog sie zugleich ins Wohnzimmer, wo er sie auf der Couch von hinten nahm.
Die Wiederkehr seiner Reaktion gab ihr in den folgenden Monaten eine grundlegende Sicherheit ihres Treibens und dennoch hatte sie heute das Gefühl einer belastenden Schuld.
Sie stützte sich kurz an einer mit rotem Klinker verblendeten Hauswand ab und hielt inne. Das anhaltende leichte Brennen in ihrem Anal- und Vaginalbereich fachte für einen Moment wieder stärker auf und erschwerte ihr das Gehen.
Sie atmete tief ein und setzte mit wackeligen Beinen und ungleichen Schritt ihren Weg fort.
Das leise Rauschen drang erst nach und nach an sein Ohr, während er noch schlaftrunken in Richtung Wecker blinzelte. 6:27 zeigten die rot leuchtenden Ziffern an. Er richtete sich im Bett auf und nahm nun deutlicher das Geräusch des Wassers der Dusche im Badezimmer nebenan war. Sein Blick wanderte auf den Stuhl neben der Bettseite seiner Frau, wo der schwarz glänzende Stoff ihres Karnevalkostüms scheinbar gleichgültig abgelegt wurde. Sie war also wieder da. Wiedergekehrt von der Karnevalsfeier, die sie gemeinsam mit zwei Freundinnen besucht hatte und auf der es jedes Jahr eigentlich immer hoch her ging und ihm somit reichlich Raum für Spekulationen ließ. Ihre diesmalige sehr späte Rückkehr unterstrich allerdings seine Annahme, dass sie nicht direkt nach der Feier nach Hause gekommen war, sondern noch ein paar Stunden woanders verweilt haben musste.
Er sah sie vor sich, wie sie am Vorabend vor ihm stand. Ihr Hexenkostüm sah wirklich sehr sexy aus und er war sich ganz sicher, das Anna die Heißeste des Dreiergrüppchen sein würde, Der schwarz glänzende zerfranste Rock war eng geschnitten und endete bereits Mitte ihrer schlanken Oberschenkel und verdeckte somit nur eben die breiten Spitzenansätze ihrer halterlosen Strümpfe. Das ebenfalls schwarze Oberteil, welches mit dunklen lilafarbenen Ärmel versehen war, zeichnete ein tiefes Dekollete, welches durch den Push Effekt ihres BHs den Blick auf sich zog.
„Einen könntest du noch riskieren“ sagte er lächelnd zu seiner Frau, die ihre Augen bewusst auffällig und die Lippen tief dunkelrot geschminkt hatte. Er griff an ihr Oberteil und öffnete einen weiteren der vielleicht fünfzehn kleinen dunklen Knöpfe an der Vorderseite. Der Stoff fiel ein wenig weiter auseinander und gab nun sogar den Mittelsteg ihres schwarz-silbrigen Halbschalen BHs frei.
„Hey“ widersprach sie aufgesetzt gespielt und schob ihn von sich, wobei sie ihn verführerisch in die Augen blickte.
„Wir Mädels wollen heute Abend unseren Spaß haben und nicht die Kerle blind machen“. Sie grinste ihn frech an.
„Ja, ja … schon klar“ entgegnete er, wohl wissend, wie viel er ihrer Aussage bei deuten durfte. „Komm, zeig dich mal von hinten, du heiße Hexe“.
Langsam drehte sie sich um. Anna hatte für ihre 45 Jahre noch einen fantastischen Körper.
Ein ca. acht Zenitmeter breiter dunkellilafarbener Gürtel betonte ihre schmale Hüfte, unter der sich ihr wohlgeformter strammer Po perfekt in den enganliegenden Rock einpasste. Er stellte sich vor, wie viele Männerhände am heutigen Abend wieder den Weg dorthin finden wollten und wie viele es auch tatsächlich schafften. Der Gedanke allein daran ließ sein Glied bereits ein wenig anschwellen, als Anna ihn aus der Fantasie riss.
„Und Schatz, kann ich so los?“.
Das Wasser prasselte wohltuend in ihren Nacken. Sie spürte die Anstrengung der durchfeierten Nacht am gesamten Leib und genoss, wie sich das Wasser wärmend um ihren Körper legte. Erschöpft schweiften ihre Gedanken ein paar Stunden zurück.
Mit einem leidenschaftlichen Kuss hatte sie sich von Frank, ihrem Ehemann, verabschiedet und war zu Birgit ins Auto gesprungen, die vor der Haustür mit laufendem Motor wartete. Ihre zweite Freundin Katja trafen sie, wie vereinbart, am Eingang des Saals, wo sie gemeinsam Weiberfastnacht feiern wollten. Die Veranstaltung war überraschend früh gut besucht und so mussten sie recht lange warten, bis sie an der Sektbar auch endlich ihr erstes Getränk in den Händen hielten. Hingegen dauerte es nicht so besonders lange, bis die ersten Männer sich zu ihnen gesellten. Nachdem sie eine Runde tanzen waren, wurden sie von einer kleinen Gruppe von fünf Kerlen direkt vor der Bar zu einem Getränk eingeladen. Rasch hatten sich Gesprächspärchen mit denen im Schnitt um die fünfzig Jahre alte Männern gebildet. Annas Gesprächspartner stellte sich als Dieter vor und war davon abgesehen, dass er für regelmäßigen Getränkenachschub sorgte, eher eine langweilige Erscheinung. Zu ihrem Überdruss verschwanden Birgit und Katja mit ihren Partner in Richtung Tanzfläche und so blieb sie mit dem nicht so sehr unterhaltsamen Rest der Gruppe zurück. Ihre Blicke wanderten an Dieters Schulter vorbei ins Leere bis sie plötzlich an jemanden haften blieben.
Über das Glas seines Caipirinhas lächelte sie ein junger Mann an. Er war sicher einen kompletten Kopf größer als sie mit ihren gut 1,60 Meter und kräftig gebaut, hatte schwarzes Haar, welches neumodisch für sein Alter nach vorn gefönt war.
Obwohl sein Gesicht nur ein Alter von ungefähr 25 Jahren aufwies, wirkte sein gesamtes Äußeres sehr selbstsicher und sein Lächeln gewinnend. Sie konnte nicht anders und entgegnete seinem Blick mit ebenfalls einem verschmitzten Grinsen. Kaum merklich prostete sie ihm zu, vielleicht auch als mögliche Ausstiegshilfe aus ihrem jetzigen Gesprächskreis. Dieser hatte sich merklich dichter um sie gezogen und ganz offensichtlich verirrte sich immer öfter eine der Männerhände, der mittlerweile doch angeheiterten Gruppe, an ihre Hüfte oder Gesäß. Nicht dass sie diesen Umstand als außerordentlich störend empfand, war jedoch in dieser Runde einfach niemand dabei, den sie nun als halbwegs attraktiv empfand und dem sie den körperlichen Kontakt gestatten wollte. Dieses Gefühl löste jedoch seltsamerweise gerade, der von ihr vielleicht fünf Meter entfernt, stehende junge Mann aus, der beinahe 20 Jahre jünger als sie sein musste und obwohl des Altersunterschiedes, merkwürdig anziehend auf sie wirkte. Beiläufig vernahm sie künstlich lächelnd, wie in der Männerrunde um sie über etwas gelacht wurde und wie sich eine Hand gleichzeitig auf ihr Gesäß legte. Waren es zuvor nur sehr kurze Berührung, so verblieb nun der Kontakt bestehen und sie vernahm, wie die Fingerspitzen langsam über ihren Rock streiften.
„Komm, nimm noch einen Sekt“ erklang eine der Männerstimmen, während die Hand tiefer glitt.
„Ihr wollt’ mich wohl abfüllen was?“ entgegnete sie, tauschte jedoch trotzdem das volle Glas gegen ihr Leeres. Sie fühlte, wie die Finger bereits das Ende ihres Rock ereichten und sich auf ihren hinteren Schenkel legten. Ihr war es unangenehm, gerade nach dem Erhalt eines neuen Glases, die Runde zu verlassen, dennoch trat sie die Flucht an.
„Entschuldigt mich bitte kurz“ sagte sie knapp und schob sich an Dieters Schulter vorbei, Richtung des jungen Mannes, der sie nun sehr breit angrinste, als sie nur zwei Schritte entfernt vor ihm stand.
„Na, gerade noch mal die Kurve gekriegt?“. Er nippte an seinem Glas und blickte sie erwartungsvoll über den Rand an.
„Was soll das heißen?“ entgegnete sie seine Frage mit einer Gegenfrage, wohl wissend, was er damit gemeint hatte.
„Ach komm, dass wissen sie doch genau“. Er blickte sie abschätzend von unten herauf an. Dann verharrte sein Blick für einen Moment auf ihrem Dekollete.
„Kein Wunder, dass sie Knaben ihnen so dicht auf die Pelle gerückt sind“.
Sie musste grinsen.
„So, so und sie können sich also in die Psyche älterer Männer versetzen“. Sie beobachtete genau die Wirkung ihres Seitenhiebs.
„Ich glaube nicht, dass man dazu unbedingt älter sein muss“.
„Muss man nicht?“. Sie hielt seinem durchdringenden Blick stand.
„Nein, muss man nicht. Außerdem war das doch auch heute ihre Erwartungshaltung, oder?“. Er trat dicht an sie heran, so dass sich kurz mit den Knien berührten. Ein zunehmendes Knistern lag zwischen ihnen in der Luft.
„Wenn sie das so genau wissen“ sagte sie leise.
Sie fühlte, wie er seinen Arm um ihre Hüfte führte.
„Komm, lass uns tanzen“.
Seine direkte und kompromisslose Art überraschte sie erneut. Auch wenn sein Alter sehr jung erschien, wirkte sein Handeln reif und zielstrebig. Wortlos ließ sie sich von ihm auf die Tanzfläche führen.
...