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« am: Mai 23, 2009, 15:05:56 »
Autor Unbekannt
Der Auftrag Teil 1
Wer meine Frau Vanessa und mich heute sieht, erlebt uns als sowohl in unserer Beziehung als auch im geschäftlichen Bereich erfolgreiches Paar. Wir sind seit zehn Jahren verheiratet und haben es geschafft, in dieser Zeit immer weiter zusammenzuwachsen; für mich ist Vanessa heute mit vierzig Jahren deutlich attraktiver als mit dreißig, als ich sie kennengelernt habe, zumal ihre 90-60-90-Figur noch fast so knackig ist wie in ihrer Jugend, in ihrem rotbraunen Haar kein graues Haar zu finden ist und ihre Augen nach wie vor, vor Fröhlichkeit und sexuellem Verlangen glänzen. Vanessa sagt, ich sei über die Jahre etwas gesetzter geworden, aber ich habe da meine Zweifel, mit fünfundvierzig wachse ich hier und da ein wenig in die Breite... Wir haben uns gemeinsam ein kleines Liefergeschäft aufgebaut, wir haben fünf Jahre nach unserer Hochzeit begonnen und haben inzwischen einen Stand erreicht, in dem wir keine finanziellen Sorgen mehr haben und das Geschäft selbst laufen lassen können, während wir unser Leben genießen. Andere Leute sehen uns so, und sehen ein glückliches, erfolgreiches Paar ohne allzu viele Sorgen in der Welt. Wenn sie nur wüssten, wie es nur drei kurze Jahre zuvor um uns bestellt war......
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Es war zwei Jahre, nachdem wir unseren Betrieb gegründet hatten. Wir hatten einen guten Anfang gehabt, ich hatte den Vertrieb und die Auslieferung übernommen, während Vanessa sich um die Buchhaltung kümmerte. Wir hatten viel gearbeitet, aber es schien es wert gewesen zu sein, denn wir sahen, wie unser Geschäft wuchs und gedieh. Aber dann kam der Rückschlag, plötzlich stellten wir fest, dass unsere Kunden weniger bestellten, und es länger dauerte, bis die offenen Rechnungen bezahlt wurden, einige gaben ihr Geschäft auf und ließen uns auf unseren offenen Rechnungen sitzen. Bereits innerhalb weniger Monate waren wir fast völlig bankrott, alles was wir hatten, brauchten wir, um unser Geschäft am Laufen zu halten, und die Bank begann die Daumenschrauben enger anzuziehen, als sie merkte, wie der Abstieg seinen Lauf nahm. Spät an einem Abend saßen wir im Büro und sahen unsere Bücher durch, um doch noch einen Ausweg aus der Misere zu finden.
"Es sieht gar nicht gut aus, Klaus," seufzte Vanessa, "wenn wir nicht bald einen Durchbruch haben, werden wir alles verlieren." "Alles was wir tun können, ist, beten, dass wir den Gutholzer-Auftrag bekommen." seufzte ich zurück. "Denkst du, dass wir in der engeren Auswahl sind?" fragte sie. "Ich weiß nicht," antwortete ich langsam, "ich habe wirklich keine Ahnung." "Hat Gutholzer nicht irgendwas gesagt, als du ihn gestern getroffen hast?" fragte sie. "Nur, dass er sich unser Angebot anschauen würde." antwortete ich. "Vielleicht verrät er uns auf der Party heute Abend mehr." "Klaus," runzelte Vanessa die Stirn, "ich bin etwas verwundert, warum hat Gutholzer uns zu heute Abend eingeladen? Warum uns, und keinen von den anderen, die ihm ein Angebot eingereicht haben?" "Keine Ahnung," zuckte ich mit den Schultern, " und ich bin genauso verwundert darüber wie du. Aber wir müssen zu der Party gehen, um Gutholzer bei Laune zu halten." "Ich weiß." seufzte Vanessa tief auf, "ich mag den Mann einfach nicht, er hat so was ..... Schleimiges an sich." "Ich mag ihn genauso wenig wie du," seufzte auch ich, "aber wir brauchen seinen Auftrag, ohne ihn sind wir am Ende."
"Ich weiß, ich weiß." sagte Vanessa, "und wenn wir den Gutholzer-Auftrag in der Tasche haben, werden wir auch einen bei der Carillon-Gruppe bekommen. Ich habe nur...." "Nur was?" fragte ich, als Vanessa still wurde. Sie schüttelte ihren Kopf, und lächelte mich dann an, aber trotz des Lächelns auf ihren Lippen sahen ihre Augen besorgt aus. "Ich stelle mich vielleicht nur ein bisschen an," antwortete sie schließlich, ich habe nur so ein Gefühl, was den heutigen Abend angeht." "Gefühl?" fragte ich etwas verwirrt. "Vergiss es, Klaus," lachte sie, "auch ich weiß nicht, was es damit auf sich hat. Komm, wir machen uns besser fertig, um pünktlich um acht bei ihm zu sein." Auf diese Bemerkung hin verließen wir unser Büro, aber Vanessas Kommentar hatte einen nagenden Zweifel über den heutigen Abend in mir ausgelöst. Als Gutholzer die Einladung zu der Party ausgesprochen hatte, hatte ich in Anbetracht der Chancen, die mir das eröffnen konnte, sofort zugesagt, nun allerdings, nachdem Vanessa ihre Zweifel ausgesprochen hatte, begann auch ich mich über die Einladung zu wundern. Während ich mich zurechtmachte, versuchte ich mir darüber im klaren zu werden, was Vanessa mit ihrem "Gefühl" über den heutigen Abend gemeint hatte. "Komm, lass uns sehen, dass wir loskommen," unterbrach Vanessa plötzlich meine Gedanken, "zu spät zu kommen würde gar keinen guten Eindruck machen."
"Ich schätze, du hast recht." grinste ich, während ich mich zu meiner Frau umdrehte.
Meine Augen wurden größer, als ich sie sah; ich stellte fest, dass Vanessa heute wohl den denkbar besten Eindruck auf unseren Gastgeber machen wollte, sie hatte ihr sexiestes Abendkleid angezogen, das sie normalerweise nur für mich trug. Es war schwarz und hatte einen Ausschnitt mit Spaghettiträgern, der einen wundervollen Einblick auf ihre Brust ermöglichte, so weit, dass sie keinen BH dazu tragen konnte; das Kleid war knielang aber hatte auf jeder Seite einen Schlitz vom Rand bis zu ihren Hüften. Als ich sie so ansah und wusste, dass sie ansonsten nichts als Strümpfe und ein String unter dem Kleid trug, bekam ich eine spontane Erektion.
"Wenn du Gutholzer nicht mit diesem Outfit beeindruckt, dann kann ihn gar nichts beeindrucken." lachte ich. "Ich würde mir wünschen, wir könnten heute Abend zuhause bleiben."
"Später, du Unersättlicher." lachte Vanessa, "jetzt müssen wir erst einmal einen Auftrag hereinholen."
Wir hatten es nicht weit bis zu der Adresse, die Gutholzer mir gegeben hatte, es stellte sich als ein großes Haus heraus, fast ein Anwesen, und man merkte, dass die Party bereits in vollem Gange war, als wir die Einfahrt zum Haus hinauffuhren. Als ich aus dem Auto stieg schaute ich schnell noch einmal auf die Uhr, besorgt dass wir zu spät sein könnten, und war erleichtert festzustellen, dass wir sogar fünf Minuten zu früh waren. Ich gab den Autoschlüssel einem uniformierten Angestellten, nahm Vanessa an den Arm und ging mit ihr zum Eingang. "Klaus, Vanessa, kommt doch herein." begrüßte uns Gutholzer an der Tür, "Vanessa, ich muss sagen, du siehst heute Abend einfach wundervoll aus, wirklich wundervoll."
"Danke, Herr. Gutholzer." antwortete Vanessa. "Nun komm," lächelte Gutholzer, "lass uns nicht so förmlich sein, sag Jim zu mir."
"Dann Danke, Jim," sagte meine Frau, und lächelte ihn mit ihrem schönsten Lächeln an. Gutholzer war in seinen späten Fünfzigern, er hatte bereits deutlich ergraute Schläfen, und das Haar auf dem Kopf wurde auch schon spärlicher. Er hatte offensichtlich ein gutes Leben geführt, die Pfunde, die er offensichtlich auf seinen Hüften trug, belegten das. Indem er voranging wies er uns den Weg zur Bar, und ich fühlte, wie sich Vanessa's Arm in meinem Arm ein bisschen anspannte, als Gutholzer sie am anderen Arm nahm, aber sie lächelte ihn weiter an. Er ließ uns an der Bar um nach einigen anderen Gästen zu sehen, aber versprach, bald zurück zu sein. Wir ließen uns vom Barmixer ein paar Drinks zubereiten und schauten durch den Raum, in dem sich etwa zwanzig Personen aufhielten. Ich war überrascht und verwundert, dass die Mehrheit der Besucher Männer waren, aber nach und nach erkannte ich einige unter ihnen.
"Mein Gott", flüsterte ich meiner Frau zu, "die meisten Leute hier sind Top-Geschäftsleute, denk nur, wie viele Aufträge wir uns heute Abend sichern könnten!"
"Denk nicht an die Aufträge," flüsterte Vanessa zurück, "konzentrier dich zuerst einmal auf den einen Auftrag, den wir von Gutholzer bekommen wollen. Wenn wir den in der Tasche haben werden die anderen sicher auch nicht auf sich warten lassen." Vanessa schaute durch den Raum und beugte sich dann zu mir. "Ich frage mich, wo all die Frauen sind?" sagte sie leise. "Ich nehme an, sie haben sie zuhause gelassen." antwortete ich, "hat das eine Bedeutung?"
"Nein, ich glaube nicht." lächelte Vanessa mich an. In diesem Moment sah ich unseren Gastgeber, der durch den Raum auf uns zukam. Er winkte uns zu, ihm in einen anderen Raum zu folgen, und ich begann schon Hoffnung zu schöpfen, dass es gute Nachrichten über unseren Auftrag geben könnte. Vanessa musste dasselbe gedacht haben, denn sie stieß mich an und grinste. Wir begleiteten Gutholzer in ein großes Studio, das an den Hauptraum angrenzte, er saß an dem Rand eines verzierten Kartentisches, als wir den Raum betraten. Er lächelte uns zu und winkte uns, sich zu ihm zu setzen, um dann einen Schluck aus dem Glas zu nehmen, welches er in der Hand hielt. "Nun," sagte er schließlich, "was haltet ihr von meinem bescheidenen Heim?" "Wir haben noch nicht viel davon gesehen," antwortete Vanessa mit einem Lächeln, "aber was ich bisher gesehen habe, hat mir sehr gut gefallen." "Ah, du hast Geschmack." lachte Gutholzer, um dann ernster zu werden. "Ich nehme an, ihr fragt euch, warum ich euch heute Abend hierhin eingeladen habe."
"Es kam mir in den Kopf, dass es vielleicht etwas mit dem Auftrag zu tun haben könnte." sagte ich. Ich war überrascht über die Wendung, die das Gespräch genommen hatte, aber ich bemühte mich, das nicht zu zeigen, und wartete, dass er uns einen Grund nannte. "Und du liegst richtig." sagte er. "Um Klartext zu reden, ich weiß, wie kritisch eure geschäftliche Situation ist, und was mein Auftrag für euch bedeuten würde. Was ich mich frage, ist, wie hungrig ihr nach diesem Auftrag seid."
"Was zum Himmel meint er damit?" war der Gedanke, der mir durch den Kopf schoss. "Hungrig?" erwiderte ich laut. "Sozusagen, was ihr tun würdet, um diesen Auftrag zu bekommen," sagte er ruhig, "wie weit ihr dafür gehen würdet." Völlig verwirrt schaute ich meine Frau an, sie runzelte die Stirn, als hätte sie erraten, worauf das Gespräch hinauslaufen würde. Vanessa schaute mich an, ihre Augen waren verstört, und einen Moment lang hätte ich schwören können, dass sie erschreckt sei, dann fiel der Groschen. Entsetzt schaute ich Gutholzer an, unfähig zu glauben, dass er andeutete, dass wir den Auftrag bekommen würden, wenn wir etwas für ihn tun würden. Nenn mich naiv, aber ich hatte noch immer keinen blassen Schimmer, was dieses "etwas" sein könnte, aber meine Frau hatte es offensichtlich fast sofort erraten. "Was willst du?" hörte ich sie mit leiser Stimme fragen. "Ich denke, du weißt es, meine Liebe." antwortete Gutholzer. Meine Gedanken rotierten, als ich versuchte zu erraten, was Gutholzer möglicherweise interessieren könnte, erst als ich Vanessa anschaute, um einen Hinweis zu bekommen was dieser Mann wollte, wurde mir klar, was es war. Vanessa schaute mich mit entgeisterten Augen an, während ich meine Augen schockiert aufriss. "Nun aber mal langsam..." begann ich, zu protestieren. "Klaus," schnitt mir Vanessa das Wort ab, "lass mich das klären." Ich schaute sie überrascht an, ich wusste, dass wenn mir klargeworden war, dass Gutholzer Sex mit ihre wollte, dass auch ihr das klar sein musste. Sie schüttelte ihren Kopf, obwohl ich bereit war, Gutholzer sehr genau zu sagen, wo er sich seinen Auftrag hinstecken konnte, lächelte mich fast traurig an und schaute wieder Gutholzer an. "Ich rate mal, dass du mich willst." sagte sie ruhig. Es überraschte mich, dass sie in dieser Situation so ruhig sein konnte, ich sah, was in ihrem Inneren vor sich gehen musste, und musste mich sehr zusammenreißen, um nicht aufzuspringen und Gutholzer zusammenzuschlagen.
"Ja und Nein." antwortete der Mann mit einem diabolischen Grinsen. "Und was zum Teufel soll das bedeuten?" platzte ich heraus. "Klaus, bitte...." sagte Vanessa sanft zu mir.
"Ich will euch etwas sagen," sagte Gutholzer mit einem Grinsen, als ob er bereits wüsste, dass er bekommen würde, was er wollte, "Ich lasse euch zwei für ein paar Minuten alleine um darüber zu sprechen." Ohne weiteren Kommentar verließ er den Raum. Ich stand auf, kniete mich vor meine Frau, und hielt ihre Hände.
"Vanessa," sagte ich bestimmt, "lass uns um Himmels Willen hier verschwinden."
"Klaus," antwortete sie, und gab mir einen kurzen Kuss, "du weißt, dass wir uns das nicht leisten können. Ich liebe dich, und es wird sich absolut nichts daran ändern. Willst du mir vertrauen, mein Schatz?"
"Du weißt, dass ich dir vertraue;" seufzte ich, wissend, dass ich alles mitmachen würde, was sie zu tun beschließen würde, "aber...."
"Kein "Aber"," lächelte Vanessa sanft, "entweder das hier, oder wir verlieren alles. Dieser Bastard weiß, dass er uns in der Hand hat, wenn wir seinen Auftrag nicht bekommen, gehen wir mit nichts als unseren Kleidern auf dem Leib hier heraus. Klaus, wir MÜSSEN mitmachen, was immer es ist." "Okay, aber es muss mir nicht gefallen." antwortete ich, "ich liebe dich, Vanessa."
In dem Moment kehrte Gutholzer zurück, ich setzte mich wieder auf meinen Platz und schaute Vanessa und dann ihn an, in meiner Hilflosigkeit wartete ich darauf, dass er zu sprechen begann. "Ich nehme an, ihr habt eine Entscheidung getroffen." lächelte er uns wieder an. "Was ist es, was du willst?" fragte Vanessa direkt.
"Du hast fast richtig gelegen, als du sagtest, ich will dich," sagte Gutholzer, nun direkt Vanessa zugewandt, "aber ich will dich nicht für mich. Ich habe eine Anzahl Gäste hier, und ich denke, es wäre nett, wenn du sie unterhalten könntest, meine Liebe, und mich natürlich auch."
"Ich nehme an, unter "unterhalten" verstehst du, dass ich in einen der Räume verschwinde und Sex mit ihnen habe." sagte Vanessa. "Guter Gott, nein," lachte er, "nichts so mondänes. Was ich will, ist, dass du dort hinausgehst und herumgehst, meine Gäste entscheiden das Wo und Wie und ich bezweifele, dass irgendjemand soviel Zeit verschwenden will in einen extra Raum zu gehen."
"Du kannst doch nicht meinen, dass Vanessa vor allen anderen mit ihnen Sex haben soll?" platzte ich heraus.
"Natürlich meine ich das," sagte Gutholzer mit einem halben Lächeln und einem halben Grinsen, "was ich vorschlage ist, dass Vanessa sich von meinen Gästen für den Rest der Nacht benutzen lässt, wie es ihnen gefällt, und als Gegenleistung werde ich diesen Auftrag mit euch unterzeichnen und meinen Einfluss geltend machen, um euren Geschäften auch ansonsten den Weg freizumachen. Nun?"
"Und Klaus?" fragte Vanessa. "Er muss zuschauen, das ist keine Frage." grinste Gutholzer, wissend, dass er bereits gewonnen hatte. "Dein Ehemann wird der einzige hier sein, der dich nicht berühren darf. Ist das klar, Klaus? Wenn Vanessa mit meinen Bedingungen einverstanden ist, wirst du nur zuschauen, sonst nichts."
"Ich hab es schon verstanden, verdammt nochmal!" bellte ich ihn an. "Vanessa?" fragte er ruhig. "Ich bin einverstanden." antwortete Vanessa mit leiser Stimme. "Ich habe mir gedacht, dass du das sein würdest." lachte Gutholzer, "ich gebe dir fünf Minuten, dich vorzubereiten, dann warten meine Gäste auf dich."
Wie er gesagt hatte ließ uns Gutholzer in dem Studio allein und schloss sogar die Tür, um uns ein paar letzte Momente für uns zu geben. Keiner von uns sprach, was sollte man unter diesen Bedingungen auch sagen, aber wir hielten uns fest, Vanessa klammerte sich an mich und ich konnte fühlen, wie ihr ganzer Körper zitterte, als ich in ihre Augen blickte, sah ich die Furcht und Erniedrigung, die sich darin wiederspiegelte. Die Minuten vergingen, während wir aneinandergeklammert waren, es tat mir weh zu wissen, dass dies das letzte Mal war, dass ich meine Frau berühren konnte, bis wir diesen Platz wieder verlassen sollten. In mir baute sich Angst auf, dass Vanessa, nachdem all das vorbei sein würde, vielleicht keinen Sex mehr mit mir haben wollen könnte, es war ein schrecklicher Gedanke, dass ich für den erworbenen Auftrag vielleicht meine Frau verlieren könnte.
"Ich liebe dich, Vanessa." sagte ich sanft, das lange Schweigen brechend. "Ich liebe dich, Klaus." antwortete sie genauso sanft, "Klaus, versprich mir, dass du in meiner Nähe bleiben wirst, egal, was sie tun, egal was du mich tun sehen wirst, bitte bleib in meiner Nähe." "Ich verspreche es dir, Schatz," sagte ich mit fester Stimme, und strich ihr durchs Haar, "selbst wenn dieser Bastard das nicht zur Bedingung gemacht hätte, dass ich euch zuschauen muss, würde ich dich nicht mit diesen Haifischen allein lassen."
"Ich schäfte, unsere fünf Minuten sind herum." schauderte Vanessa, und blickte über meine Schulter. Ein Blick zeigte mir, dass Gutholzer an der nun offenen Studiotür stand und ein Zeichen gab, dass es nun Zeit sei, den Raum zu erlassen, um sich unter seine Gäste zu "mischen". Mit einer letzten Umarmung ließ ich Vanessa gehen, sie holte einmal tief Luft und ging durch die Tür, ich folgte einen Schritt hinter ihr. Als Gutholzer sah, dass meine Frau kam, ging er in den Hauptraum zurück, ich konnte Lachen hören, und hatte keinen Zweifel, dass er die anderen Gäste informiert hatte, dass ihre "Unterhaltung" auf dem Weg zu ihnen sei. Meine Frau musste eine wirklich gute Schauspielerin sein, sie schritt in den Hauptraum mit erhobenem Kopf, als ob gar nichts Besonderes bevorstände. Ich war wohl nicht so ruhig wie sie, mein Gesicht war verkrampft und in meinem Inneren fühlte ich nichts als Verachtung für die Schweine, die Gutholzer als Gäste bezeichnete. Als wir den Hauptraum betraten, wusste ich nicht, was uns erwarten würde, ich schätze irgendwo in meinem Inneren vermutete ich, dass sich die Gäste in Haufen auf Vanessa stürzen würden, aber ich war überrascht, dass nichts dergleichen geschah. Das letzte aber, was wir erwartet hatten, war, dass die Party weitergehen würde, als ob sich nichts verändert hätte, ich bemerkte die lusterfüllten Blicke, die meine Frau von allen Seiten trafen, aber niemand schien Eile zu haben, mehr zu tun, als Vanessa anzuschauen.
(Fortsetzung folgt)