Exodus 15
Boston begrüßte uns mit strahlend blauem Himmel. Es war angenehm warm als wir unser Hotel erreichten.
Durch Buchungsfehler hatte man mir eine Suite zugeteilt. `Schade´dachte ich in Gedanken versunken,
`wie schön wäre es, wenn Nette jetzt hier wäre.´ Sie liebt Luxushotels. „Da hast Du ja wieder Glück gehabt,
Captain“, Luise lächelte mich an. „Ich muß wieder in die Besenkammer…“ „Na, so schlimm wird`s ja wohl nicht sein.
Sollen wir zu Abend essen? Der Italiener?“ „Oh ja, gerne! Treffen wir uns gegen 19:00 Uhr hier? Ich reserviere einen Tisch.“
Ich freute mich auf den Abend mit Luise. Ihre Nähe war für mich sehr angenehm. Ich kam mir verloren vor,
in der riesigen Suite. Ich rief bei Nette an, zeigte ihr Bilder von meiner Luxus-Unterkunft. „Hmm, es sieht sehr schön aus.
Der große Whirlpool mitten im Raum… jetzt wäre ich auch gerne in Boston.“ „Du kannst ja mal mitfliegen.
Wie ist es bei Dir, bist Du alleine?“ „Ja, noch, Milad ist zum Sprachunterricht, müßte aber gleich zurück sein.“
„Dann bist Du ja nicht ganz alleine… Du, mir ist aufgefallen, daß ich mich bisher nur sehr wenig mit ihm unterhalten habe.
Ich würde gerne mehr über ihn erfahren.“ „Ha, ja, stimmt wohl. Er ist nicht aufdringlich. Wenn um seine jüngere
Vergangenheit geht muß man Geduld haben. Es fällt ihm oft schwer darüber zu sprechen. Die Erlebnisse sind immer
noch frisch. Vielleicht könnt ihr Euch ja mal am Freitag unterhalten. Aber warum kommst Du jetzt darauf?“
„Nun ja, ich dachte, er wird eh so schnell nicht ausziehen bei uns, wenn überhaupt, und da würde ich schon
gerne mehr über ihn erfahren.“ „Ja, er wird nicht ausziehen, Chriss. Ich mag ihn auch und er gibt mir viel…“
„Ich weis, und ich fange ja auch an, ihn zu mögen. Unsympathisch war er mir nie. Aber ich muß mich
immer noch daran gewöhnen, wie selbstverständlich Du mit ihm umgehst.“ „Hm, ja. Er ist sehr dankbar,
daß er hier die Stellung hat, in der Klinik und daß er bei uns leben kann. Vielleicht endet sein Exodus hier bei uns,
wer weis.“ „Läuft er Gefahr, abgeschoben zu werden?“ „Nein, das ist nicht anzunehmen. Schumi hat den Behörden
klar gemacht, daß wir ihn brauchen. Und das stimmt ja auch.“ „Na ja, Du brauchst ihn besonders….“ „Chriss, Eifersüchtig?“
„Ja natürlich und wie… ich muß schließlich mitansehen, wie die schönste Ehefrau von allen von einem braunhäutigen
Jüngling vernascht wird, und ich neuerdings gar nicht mehr darf….“ „Hmmm…ja, aber Du darfst zuschauen.
Und vielleicht auch etwas mitmachen. Nur das Eine nicht. Schlimm?“ „So hatte ich mir die Ehe mit Dir nicht vorgestellt,
mein Schatz...aber…“ „Ja, es hat sich vieles geändert… Christoph, wenn Du nicht willst, ich meine…daß ich mit Milad oder Raul,
dann werden wir eine Lösung finden.“ „Ich werde versuchen, damit klar zu kommen. Es ist so verrückt, Nette.
Ich werde so schrecklich geil, wenn ich Dich mit den Anderen sehe, oder ich weis, daß Du mit Milad oder Raul zusammen bist.
Es tut weh, aber es ist so geil…“ „Christoph, ich hätte nie gedacht, daß es einmal soweit kommt. Aber der Sex mit Milad
und erst recht mit Raul ist sensationell. Ich träume Nachts davon, wache schweißgebadet auf…“
„Nette, was ist, wenn Du nicht mehr vor einer Befruchtung sicher bist? Wenn Du diesen Chip nicht mehr trägst.
Ich mache mir so viel Gedanken…“ „Noch ist es ja nicht so weit…“ „Raul hat gesagt, daß er Dich in der empfängnisbereiten
Zeit nehmen will, ja sogar bewußt schwängern will!“ Sie schweigt lange, ich höre ihren Atem. „Das hat er mir auch gesagt…
immer wieder. Ich bin gekommen wie nie zuvor, Chriss.“ „Ohman, Nette, verhüte wenigstens, bitte.“
Sie wurde ganz leise, „ich werde keine Chemie nehmen, Chriss.“ „Mein Gott, und wenn es passiert? Wenn er Dich schwängert,
ihr ein Kind zeugt?“ „Ich liebe dich, Christoph…“ „Und ich Dich…, aber…ich…“ Sie unterbricht mich, „Milad kommt, ich habe
gekocht für uns, laß Dir die Nacht nicht so lang werden und pass auf Dich auf.“
Wieder dieser Druck in der Magengegend. Sie würde jetzt mit ihm essen, dann sicherlich eine durchliebte Nacht erleben.
Es normalisierte sich. Alles wurde normal. In Gedanken sah ich meine Frau mit ihrem Liebhaber, wie sie seinen Körper genoss,
sich ihm hingab. Ich sehnte das kommende Wochenende herbei, ich würde sie wieder erleben, wie sie ihre Lust mit den
Männern auslebt, ihre Orgasmen…
Das Telefon riss mich aus den Träumen. „Hallo Chriss, es ist 19:00 Uhr…“ „Ach Luise, ja, ich bin eingeschlafen.
Ich komme sofort.“ Sie wartete in der Lounge, wie immer perfekt gestylt, ein knappes Etui-Kleid, ein kleines Jäckchen,
perfektes Makeup. Wir fuhren zum Italiener, ließen uns Zeit, genossen den lauen Abend. Ein Cocktail in der Lounge,
ein gutes Gespräch. „Wie ist denn deine Besenkammer?“ Sie lachte…“Es ist schwer zu ertragen…“
„Meine Suite ist groß genug für zwei…“ „Ein Angebot, was ich kaum ausschlagen kann.“ Dieses Lächeln…
Wir fuhren hinauf, die schöne Aussicht, der prickelnde Champagner. Luise drehte mir den Rücken zu, warf ihr Haar herauf,
daß der Reißverschluß des Kleides frei lag. Ich öffnete das Kleid, sie ließ es von den Schultern gleiten.
Der Anblick verfehlte seine Wirkung nicht, wie sie vor mir stand in den nostalgischen Dessous mit den herrlichen Strapsen
und den Nylons. Sie kam auf mich zu, ich vergrub mein Gesicht in ihrer Brust, atmete sie tief ein. Der Sex mit ihr ist intensiv,
mit unendlich viel Gefühl. Wir erleben unsere Lust, liegen danach matt auf dem großen Bett. Wir entspannen uns im Whirlpool,
sind zärtlich zueinander. Wir schauen über das Lichtermeer der großen Stadt. „In Deutschland geht jetzt die Sonne auf.
Es wird ein schöner Tag, warm, Sommer…“ „Ja, bei Jeanette müßte jetzt der Wecker gehen… sie haßt Wecker.“
„Wer tut das nicht?“ Sie dreht sich zu mir, ein Kuß, ihre Brüste im Dämmerlicht. „War sie alleine heute Nacht?“
Ich bin überrascht, hatte nicht mit einer so direkten Frage gerechnet. „Entschuldigung… ich habe nur gemerkt,
daß dich etwas beschäftigt.“ „Nein, ist Okay, ich hatte nur nicht von Dir eine so direkte Frage erwartet. Sie ist nicht allein.
Sie war mit Milad, unserem syrischen Untermieter und ihrem Kollegen zusammen. Wie fast jede Nacht.“
„Wie würdest Du ihr Verhältnis werten? Liebe? Sex? Lust?“ „Es klingt sicher verrückt, aber es ist schon fast Normalität,
selbstverständlich, daß sie mit ihm schläft. Am letzten Wochenend war sie mit Milad in Hamburg, haben die Nächte mit
einem Freund von Milad, einem Sudanesen, verbracht.“ „Und sie hat mit beiden…“ „Ja, und zwei Freunde von Raul,
dem Sudanesen, waren auch noch dabei.“ Luise schaute mich verwundert bis erstaunt an. „Wie erklärt sie es Dir?
Ich meine, daß sie einen Liebhaber hat, sie den Sex mit dem geniesst, Du es tolerierst und eventuell auch noch
deinen sexuellen Reiz daran hast, kann ich ja verstehen, aber daß sie jetzt mit Mehreren… Warst Du dabei,
wie sie…Du weist schon?“ „Ja, Luise, ich war schon dabei… aber mehr als Zuschauer. Sie geht darin auf,
hemmungslos, gierig. Hat ungezählte Orgasmen. Sie unterwirft sich dem Raul, läßt sich von ihm dominieren.“
„Wie das?“ „Er bestimmt über sie, eine Art Hörigkeit…“ „Das glaube ich nicht…“ „Doch. Er hat ihr zum Beispiel
verboten, mit mir zu schlafen.“ „Was hat er? Und sie ist darauf eingegangen?“ „Ja, ohne jede Diskussion.“
„Was hat er denn, was ihn so unwiederstehlich macht?“ „Er ist eine imposante Erscheinung, groß, muskulös, schwarz und…“
„Und was?“ „Er hat einen riesigen Schwanz.“ Luise lächelt… „Nun ja, das kann ja auch sehr gut sein… Aber man kann auch
mit weniger großen Schwänzen sehr schönen Sex haben.“ Sie lächelt mich zwinkernd an. „Jeanette hat mir klipp und klar gesagt,
es käme sehr auf die Größe an, und wie der Mann damit umgeht.“ „Es erregt Dich, nicht? Du magst den Gedanken,
daß sie mit einem Anderen zusammen ist. Sie von einem anderen Mann genommen wird, oder auch mehrere, kräftige Männer…
schau, dein Schwanz ist erregt, steht hart.“ „Ja, und wie geil es mich macht…“ „Auf eine gewisse, wenn auch ungewöhnliche Art,
habt ihr beide etwas davon. Und ich auch…“ Sie drehte sich auf alle Viere, ihr schöner fraulicher Po lachte mich an,
die Vagina leuchtete rosa. Ich versenkte meinen Schwanz in ihr, ein par wenige Stöße und ich verspritzte mich in der weichen
Lustgrotte dieser reifen Frau.
Wir waren spät drann, fast 2 Stunden nach Plan landeten wir in Bremen. Zum Glück haben die späten Flüge keine oder nur selten
Anschlußflüge. So waren unsere Passagiere friedlich, ließen sich von Luise und ihrer Crew verwöhnen. Um halb drei trat ich in
unser Haus, befreite mich von der Uniform und schaute neugierig durch die angelehnte Tür unseres Schlafzimmers.
Nette lag friedlich auf der Brust ihres Liebhabers, ein schönes Bild, zwei zufriedene tiefschlafende Menschen.
Ich ging hinunter, genehmigte mir noch ein kühles Bier und freute mich über die Ruhe im ehemaligen Nachtdienstzimmer.
Nette hatte recht, der ruhigste Raum im ganzen Haus.
Gegen zehn Uhr wurde es warm in meinem Zimmer und ich trottete verschlafen in die Küche. Ein Kaffee auf der Terrasse
wäre jetzt wohl das Richtige. Dazu ein oder zwei Croissants im Halbschatten unter der alten Buche. Das Leben kann schön sein.
Milad begrüßte mich nur mit einer engen Shorts bekleidet aus der Terrassentür. „Magst Du mit mir frühstücken?“
„Sehr Gerne, Chriss“ Er setzte sich zu mir, schlürfte den Kaffee. „Wann musst Du wieder zum Dienst?“
„Heute abend, bis Morgen früh.“ Wir unterhielten uns über eher belanglose Dinge. Nette hatte recht, sein Deutsch war sehr viel
besser geworden. Die Sprachschule zeigte beeindruckende Wirkung. Es war angenehm mit ihm zu plaudern,
manchmal verdrehte er die Wörter und es gab eher witzige Sinnverdrehungen. Ich lenkte das Gespräch vorsichtig
mehr zu seiner Vergangenheit. Es mußte eine intakte Familie gewesen sein, nicht religiös, und wenn, dann eher
christlich eingestellt, durchaus wohlhabend. Der Vater Kaufmann, die Mutter Dolmetscherin. Seine kleine Schwester
wollte auch Medizin studieren. Er erzählt mir von ihr, seine Stimme erstickt immer wieder. Ich habe Mitleid mit dem
sympathischen Mann mit den freundlichen, fast schwarzen Augen. Er öffnet sich immer mehr, erzählt mir unter Tränen
von den Momenten, als er das Haus der Eltern nur noch als Trümmerhaufen vorfand. Seine Schwester habe noch einen Tag gelebt,
bis auch sie den Verletzungen erlegen sei. Er habe sie auf dem OP-Tisch gehabt, aber es war hoffnungslos.
Dann der Entschluß zur Flucht, zunächst habe er versucht einen Flug in ein europäisches Land zu bekommen,
dann hätte er gemeinsam mit der Tante die Überfahrt auf einem Seelenverkäufer geplant, sie hätte es aber nicht
über`s Herz gebracht und wäre in Syrien geblieben, bei einer Freundin. Das Boot sei nicht seetüchtig gewesen,
völlig überladen und nur schwach motorisiert. Die zyprische Küste vor Augen sei der Motor ausgefallen, das Boot dümpelte im Meer,
trieb ab. Er habe sich entschlossen den Versuch zu wagen und an Land zu schwimmen. Retter hätten ihn unterkühlt und völlig
entkräftigt aus dem Wasser gezogen. Er erzählt mir von der Zeit im griechischen Auffanglager, wie er als Arzt geholfen hat,
über die Zustände dort und über seinen Weg nach Deutschland, der Schwierigkeiten mit den Behörden und so weiter.
Aber auch von seinen Liebschaften, den Töchtern gläubiger Familien in Syrien, seiner Studienzeit in Damaskus und Aleppo.
Ich bin beeindrukt, fühle mit ihm. Ich merke, wie mich seine Geschichte berührt, ich aber gleichzeitig erstaunt bin,
über die Natürlichkeit, ja Selbstverständlichkeit wie er über seine Leidenschaft zu Jeanette redet. Als wäre es das Natürlichste
der Welt, daß man in einem Haus zu Gast ist und ein leidenschaftliches Verhältnis zur Ehefrau des Gastgebers hat.
Gegen 18:00 Uhr verabschiedete sich Milad von mir. „Danke, Chriss, daß ich bei Euch bin. Und auch weil Nette und ich…Du weist.
Ich muß in die Klinik. Grüßen Nette, Okay?“ Wenig später kam Jeanette nach Hause, sichtlich geschaft.
„Hallo mein Schatz, hast Du dich gut mit Milad unterhalten?“ Sie gab mir einen lieben Kuß, drückte mich fest.
„Schön, daß Du da bist. Ich bin etwas geschaft und werde jetzt schnell duschen, damit ich nachher wieder fit bin.“
Mir war klar, was sie damit meinte. „Was ist nachher?“ Sie strahlte mich an, „Raul kommt doch. Er wird so zwischen
20:00 und 21:00 Uhr hier sein.“ Sie verschwand in Richtung Bad. Ich stand etwas deppert da, machte mich dann in
der Küche nützlich.
Das Telefon klingelte, eine Hamburger Nummer… „Hallo, ich binn`s, Raul. Ich fahre gleich los. Ach, ich bringe Peter
und Frank mit, sie waren so begeistert von Deiner Frau. Aber nichts verraten, es soll eine Überraschung für Nette sein.
Okay Chriss?“ „Ja, natürlich, sie wird sich freuen.“ „Ich hoffe, du freust dich auch…oder?“ „Ähh… natürlich, ja,
ich freue mich auch.“ Nette kam herunter, ein enges schwarzes Top, ihre Brust durch das darunter befindliche
Mieder stark betont, einen Minnirock der gerade den Rand der Nylons bedeckte, dazu die Heels.
„Nette… Du ziehst wieder alle Register.“ Sie lachte. „Gefalle ich Dir?“ „Und wie…ich könnte über Dich herfallen.“
Ich ging zu ihr nahm sie in den Arm, drückte sie an mich. „Ich merke es…aber mach Dir keine Hoffnungen.“
Sie Zwinkerte mich an, küßte mich heiß mit den geschminkten Lippen. Ihr Duft war betörend, das Parfum,
ein Geschenk von mir, hatte ein Vermögen gekostet. „Was wird laufen heute Abend?“ „Hm…schauen wir mal,
wie ich Raul kenne, wird es kein langes Vorspiel geben.“ Ihre Augen strahlten. „Komm, wir legen noch Champagner
in den Kühlschrank. Ist auch noch Bier da? Und Rotwein? Ich möchte den schönen Barolo heute Abend.“