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Autor Thema: Warum wird man ein Cuckold und was hat die Frau davon?  (Gelesen 43428 mal)

Offline Lene+Hahnrei

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Warum wird man ein Cuckold und was hat die Frau davon?
« am: Januar 24, 2010, 12:57:10 »
Ich habe mir ein paar Gedangken gemacht und würde mich dafür interessieren, wie mehr oder weniger Gleichgesinnte das Thema sehen:

Für einen Cuckold gilt selbstverständlich das sechste Gebot: „Du sollst nicht ehebrechen!“

Gleiches gilt natürlich nicht für die Frau des Ehrenwerten! Gut, es kommt häufig vor, dass sich der Mann nicht wohlfühlt, wenn seine Frau fremdgeht. Manche sehen darin ein Mordmotiv oder wenigstens einen Scheidungsgrund. Ein wahrer Cuckold aber hat Freude daran, wenn die eigene Frau Sex mit anderen Männern hat, während er seinerseits selbstverständlich nichts mit anderen Frauen zu tun haben will. Würde er es seiner Frau gleich tun, wäre er nur ein ganz normaler Swinger, aber eben kein Cuckold. Und würde er sich aktiv am Geschehen beteiligen, dann ergäbe das bloß einen schnöden Dreier mit einer Frau und zwei sogenannten Wifesharern. Also wieder nichts mit Cuckold. Daraus folgt, dass ein Cuckold keinen Sex mit seiner Frau haben darf, zumindest dann nicht, wenn ein Liebhaber zugegen ist.

Damit ein Cuckold seine Neigungen auskosten kann, muss er von den außerpartnerschaftlichen sexuellen Erlebnissen seiner Frau in irgendeiner Form in Kenntnis gesetzt werden. Dies kann durch Zusehen, Zuhören oder auf eine andere Art der Informationsweitergabe erfolgen - davor, danach oder während des Aktes - alles reine Geschmacksache.

Eine Cuckoldbeziehung basiert auf dem herkömmlichen Ehemodell und ist zunächst einmal ein männliches Konzept. Die Umkehrung männlich geprägter gesellschaftlicher Normen verleiht dem Mann, der sich als Cuckold bezeichnet, einen Kick und bestätigt letztlich wieder seine Besitzansprüche. Er ist in seinen Augen und denen der Gesellschaft im Grunde der Gute, der Erlaubende, der Leidende, das Opfer, der Treue, der Arme, der Bestohlene und Betrogene, denn schließlich verzichtet er ja freiwillig auf Rechte und Ansprüche an seinem „Eigentum“, nämlich seinen Exklusivanspruch auf den Körper seiner Frau!

Vielleicht macht man sich zum Cuckold, weil einem der klassische penetrative Sex nicht mehr genügt und er sein ansonsten doch so stolzes Weib vor Fremden bloßstellen möchte? Dabei geht es dem Cuckold vor allem darum, dass die Leibesmitte eines Anderen mit den Körperöffnungen seiner Frau in Kontakt tritt. Sexuell motivierte Handlungen, bei denen dies nicht der Fall ist, mögen ja auch ganz nett sein, erzeugen aber eben nicht das vollkommene Cuckoldgefühl.

Es bereitet dem Cuckold ein wohliges Kribbeln, wenn er daduch gedemütigt wird, dass die eigene Frau willig jedermanns Nutte ist, wobei die anderen Männer eigentlich ja nur seine Werkzeuge sind. Möglicherweise besteht ein wahres Cuckoldmotiv darin, dass er der heilige, treue und brave Ehemann bleibt, der sich als Wohltäter einer nimmersatten Nymphomanin sieht und ihr diese Rolle als Spiegel ständig vorhält, um aus ihrer Scham und ihren Skrupeln Kapital zu schlagen. Vielleicht sieht dies sein soziales Umfeld mit mitleidigen Blicken und Worten ähnlich? Kalkül oder Zufall?

Womöglich ist der Cuckold auch Voyeur und seine Frau die kostengünstige Darstellerin auf dem Drehteller seiner abartigen Fantasien! Beruht sein Motiv etwa auf seinem eigenen Unvermögen oder seiner Faulheit? Weil er nicht (mehr) kann bzw. will, lebt er eben nach dem Motto: "Ficken ist nie so schön wie man es sich beim Wichen vorstellt!"

Bislang ist es hier praktisch ausschließlich um das männliche Cuckold-Feeling gegangen, dabei ist doch die Frau die zentrale Figur des Geschehens. Was hat sie davon und welchen Preis zahlt sie für die Großzügigkeit, dass ihr hin und wieder ein Naturdildo erlaubt wird?

Klar, wenn eine Frau zu allem bereit ist, kann mit mehreren Männern Sex haben, völlig ungestraft, ohne schlechtes Gewissen, ohne Versteckspiel, ohne Lügen und hat dabei auch noch gleichzeitig die Sicherheit, dass ihr der eigene Mann treu ist. Sie hat Abwechslung, erfüllt sich körperliche wie emotionale Bedürfnisse und befriedigt dabei gleichzeitig ihren fixen Partner, indem sie dessen Träume verwirklicht. Was will Frau mehr?

Vielleicht spielt sie auch gerne mit seiner Eifersucht? Ja, das kann lustig sein, funktioniert aber nur, wenn ihr Ehemann das aushält. Oder sie will sich gar rächen, ihn bestrafen, für vergangene Untaten zu Zeiten, als er noch selbst ein Richtiger Mann war? Ein ehrenwertes Motiv, aber will sie sich wirklich auf die gleiche Stufe stellen mit dem erbärmlichen Schuft?

Alles in allem also eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten? Aber nur dann, wenn der fremdgehenden Dame die abgründigen Motive ihres Cuckolds nichts ausmachen und ihr der in Kauf zu nehmende Preis zur Erfüllung der eigenen Gelüste adäquat erscheint. Immerhin ist eine Frau, die fremdgeht, die Böse, die Untreue, die Schlechte, die Triebhafte, die Charakterlose, die Täterin, die Nymphomanin, die Nutte und die Betrügerin. Hat eine Frau kein Problem mit dem Konzept und Spaß daran, ihrem Cuckold ein paar Gefallen zu tun, gibt es keinen Grund, es nicht zu tun! Schließlich kann ein Mann in der Realität sowieso nicht alle weiblichen Ansprüche erfüllen. Da liegt es doch nahe, dass sich Frau mehrere Männer für verschiedene Lebenslagen und/oder zur Abwechslung hält. Je eines oder mehrere Exemplare zum Reden, zur Unterhaltung, zu sportlichen und zu kulturellen Aktivitäten, zum Kind zeugen, zu finanziellem Nutzen, zu sexuellem Vergnügen, zur Hausarbeit usw. Dieses Konzept hat sich Jahrhunderte lang bewährt, nur in den meisten historischen Fällen in geächteter Rollenkonstellation, die einfach wieder zu den natürlichen Ursprüngen zurückgeführt werden muss – mit der Frau im Mittelpunkt.

So, nun bin ich gespann auf eure Reaktion!
Folgende Mitglieder haben sich bei ihnen bedankt für diesen Beitrag:
« Letzte Änderung: November 30, 2013, 17:56:49 von Lene+Hahnrei »



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