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Autor Thema: Es gibt immer mehrere Wege  (Gelesen 43221 mal)

Offline Jürgen56000

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Re: Es gibt immer mehrere Wege
« am: Oktober 19, 2013, 06:44:04 »
Fortsetzung ... Grund der Änderung: ich habe eine Aufzeichnung über das, was ich in meinem Leben erlebt habe ... und die ist in der ICH Form, ich hatte diesen ICH- Teil hier zunächst reinkopiert ... sorry.

„Ja, wir werden miteinander ficken. Auch jetzt würde ich es machen, ich bin einfach nur geil und nass. Aber du bringst es ja nicht!“

Mehr sprachen sie an dem Abend nicht zusammen. Jürgen musste auch die Bilder in seinem Kopf verarbeiten: sie küsst ihn, sie nimmt seinen Schwanz in den Mund, sie macht die Beine breit für ihn, sie stöhnt wollüstig, sie schreit ihren Orgasmus raus. Und das sogar in dem Ehebett.

Morgens fragte Jürgen Christine „sag mal, wie lange geht das eigentlich schon?“

„So etwa ein Jahr, fast direkt nach dem Jungen vom Dachgeschoss. Aber du spürst ja nichts! So, ich muss jetzt los zur Arbeit. Mach dir was zu Essen heute Abend. Ich bin so um spätestens 1 Uhr wieder da. Und mach dir keine Sorgen. Ich liebe dich trotzdem.“

Ein kleines Küsschen bekam er noch, dann war Christine weg.

Ja, dachte Jürgen, das Schicksal ist unerbittlich, mit ihm, mit Christine, mit beiden. Sie hatte ja recht, er bringt’s nicht und eine Frau wie sie braucht Sex. Vielleicht jede Frau braucht Sex. Jürgen begann seine Gedanken zu zerstreuen, weil auch er zur Arbeit musste. Gottseidank Gleitzeit.

Während des Tages ließ ihm sein zermürbendes Denken keine Ruhe. Immer wieder fand er aber Trost darin, dass sie ihm zusicherte, sie liebt ihn und bleibt bei der Ehe. Und während des Tages wurde sogar der Gedanke, dass sie heute mit ihm schlafen wird, fast unbedeutend. Seine Frau holt sich ein Teil ihres Wohlseins woanders. Aber dennoch nagte es: was ist, wenn sie sich abgrundtief verlieben? Wenn in ihnen der Wunsch nach dauerhaftem Zusammensein wächst?

Auch dachte Jürgen, vielleicht ist das doch die Lösung für Partnerschaften: Warum sollte man sich trennen, wenn ein Partner die Bedürfnisse des anderen nicht vollständig erfüllen kann – wer kann das schon; schließlich ist das Leben ja nicht zum Verzichten da. Abschnittspartnerschaft, das ist die Auflösung einer normalen und konventionellen  Partnerschaft, weil es teilweise nicht stimmte. Semipartnerschaft, das ist die Erweiterung der konventionellen Partnerschaft mit Erfahrungsgewinnung außerhalb der konventionellen Partnerschaft. Und das machte ja Christine: die holte sich ihre Erfahrungen bei Horst. Eigentlich doch ganz gut, wenn man mit dem Modell der Semipartnerschaft beiderseits einverstanden ist. Der Gedanke beruhigte. Ja, Semipartnerschaft, das wär’s doch!

Abends ging Jürgen aufgewühlt nach Hause. Er begann ein Bierchen zu trinken, ein zweites, ein drittes – und sagte sich: ‚nun ficken sie miteinander. Ich kenne ja meine geile Frau. Sie ist unersättlich.’ Eifersucht erfasste ihn. Es war erst 22 Uhr. Und mit Sicherheit ficken sie gerade. Und weil er ein bisschen viel getrunken hatte, dachte er, ob es sein kann, dass sie sich vielleicht besamen lässt? Sie eines Tages nach Hause kommt „ich bin schwanger von Horst.“ Das wäre doch das Ende? Jürgen konnte an nichts anderes denken: Er sah ihre breiten Beine den Körper von Horst umschlingen, an sich ziehen, ihn annehmen. Er sah ihre Hände auf seinem Hintern, ihre Hände, die sich in den Pobacken eingruben und forderten: Stoß zu. Ich bin gern deine Ehehure. Und wenn Jürgen genau hinsah, dann sah er ihre knallroten Fingernägel, die kleine Lustgrübchen bildeten, die forderten, die die schiere Lust waren. Und wieder begann er zu wixen. Zum dritten Mal an diesem Abend.

Christine kam um 1:30 nach Hause. Natürlich konnte Jürgen immer noch nicht schlafen, er war zu aufgeregt, weil er immer noch geil war, weil zu viel Unsicherheit in seiner Ehe war. Es gab nur einen gehauchten Kuss „Gute Nacht“.

„Willst du mir nichts erzählen?“

„Du, Jürgen, ich bin müde und hab nur ein paar Stunden. Morgen wird es hart in der Praxis!“

Schon war Christine eingeschlafen, Jürgen hörte es an dem tiefen Atem. Immer noch lag er wach. Komisch, Christine war an dem Abend gar nicht ins Bad. Warum? Ob sie etwas mitgebracht hatte? Innerhalb von Sekunden richtete sich das Jürgenchen bei dem Gedanken auf. Er schob die Decke etwas zur Seite und berührte nur leicht den Oberschenkel. Den feuchten Oberschenkel! Er roch an seinem Finger: eindeutig! Der Beweis. Aber das war ja klar. Wollte er es immer noch nicht wahrhaben? Und das Bewusstsein, dass aus Christine der Samen herauslief, machte ihn wieder total aufgeregt: dieses verdammte Kopfkino. Auch spürte er wieder sein Ohr pochen BUM-BUM-BUM. Mann, das war total nervig.

Morgens war immer noch nicht die Stunde der Erklärungen gekommen. Zumindest hatten beide verabredet, dass sie sich abends zu einer Aussprache treffen werden. Christine legte Wert darauf, dass Horst dabei war.

„Ich sag dir jetzt etwas, was dich schockieren wird: wir lieben uns. Anders als im Internet ist es nicht so, dass wir Frauen ohne Gefühle zu einem Mann mit dem ins Bett steigen! Jedenfalls bei mir. Ich hab mir auch darüber Gedanken gemacht. Weil meine Lust nach Anerkennung und Zärtlichkeiten von dir nicht erfüllt wurden, weil mich selber zu befriedigen mir auch nicht die entscheidende Befriedigung gibt, dachte ich, lass mich doch einfach mal versuchen … Nachdem ich Horst kennen gelernt hatte, ist mir erst aufgefallen, dass ich mich verlieben muss, um mehr Nähe zuzulassen. Und dann ließ ich auch diese Gefühle zu. Und dann verliebte ich mich in Horst.
Daher muss Horst dabei sein, es geht ja auch um Horst“, sagte Christine und schrieb ihm ein SMS: „Hallo Liebling, Jürgen stimmt zu, du bist dabei! Freun uns! Kuss.“

Jürgen machte sich den ganzen Tag in der Arbeit Gedanken, was wohl am Abend geschehen werde. Er wollte Sicherheit über die Art der Beziehung zwischen den beiden haben, er wollte Sicherheit über die Veränderungen in unserer Ehe haben, er wollte Sicherheit bekommen, wie es überhaupt weitergeht. Und für alle Fragen malte Jürgen sich mögliche Entwicklungen aus, die teilweise furchtbar waren. Auch jene: Christine liebt Horst, gut. Sie liebt Horst so sehr, dass sie zunächst nur für ein paar Stunden mit ihm verbringt, dann werden aus Stunden Tage, dann werden aus Tagen Wochen und dann …? Sex werden Christine und Jürgen gar nicht mehr haben, furchtbar oder so?! Also werde er darauf dringen, dass unter den Umständen auch für ihn etwas Lustvolles herauskommt. Aber was ist lustvoll in einer solchen Beziehung für ihn?

Fragen über Fragen. Zweifel über Zweifel. Ängste. Und er dachte auch über seine manchmal aufkeimende Eifersucht nach. Ja, Eifersucht bohrte! Eifersucht stellte tausend Fragezeichen. Eifersucht ließ den Mangen verkrampfen. Aber Eifersucht tat noch etwas: sie führte ihn an den Rand unserer Liebe. Jürgen hatte den Eindruck, dass er auf einem hohen Berg steht am Rand des Abgrundes und er blickte nach unten … auf den Grund, auf die Basis ihres gemeinsamen Gefühls füreinander. Und da war nicht Sex, da war gleiches ethisches Verstehen, da war ähnliches Denken, da war Kongruenz. Da war Harmonie. Da war vollkommen wahrgenommene Liebe. Und diese Überzeugung zu der Liebe zwischen Jürgen  und Christine wurde umso größer, je länger er auf den Grund blickte. Jürgen wusste nun, er hatte nicht nur eine geile und attraktive Frau, er hatte eine Frau, mit der er als Persönlichkeit eine Einheit bilden konnte. Wenn man es ganz hart sieht: Horst hatte es ihm erst ermöglicht, die Qualität der Liebe objektiv zu betrachten. 

Aber auch mischte sich in dem Gedanken die Frage: würde sie ihn lieben, dann würde sie doch in ihrem Tun auch an Jürgen denken, oder? Könnte es sein, dass Christine auch dieses Erlebnis hat zu erkennen, wie sehr sie ihn liebt, wie sehr sie sich lieben? Ja, das musste so sein! Und wieder schien Jürgen die Lösung Semipartnerschaft nahe.
Folgende Mitglieder haben sich bei ihnen bedankt für diesen Beitrag:
« Letzte Änderung: Oktober 19, 2013, 07:40:03 von Jürgen56000 »
Ich wünsche meiner Frau volle Zufriedenheit und mir die erlösende Eifersucht, die mir die Tiefe meiner Liebe erst verdeutlicht!
Mein Traum war realisiert gewesen: meine Frau S. und ihr Hausfreund W. wurden ein ( außereheliches ) Paar, wann immer ER wollte. Es war der Himmel auf Erden!

Möge meine heutige Frau auch glücklich werden.

Therme Ludwigsfelde, mittwochs



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