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Autor Thema: Es gibt immer mehrere Wege  (Gelesen 43213 mal)

Offline Jürgen56000

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Re: Es gibt immer mehrere Wege
« am: Oktober 20, 2013, 04:48:46 »
Fortsetzung

Quälend langsam kam der Abend. Jürgen ging nach Hause. Christine war schon da und hatte sich ungewöhnlich attraktiv gemacht.

„Heute ist ja der Abend, an dem wir uns zum ersten Mal alle sehen.“

Jürgen schaute auf Christines Po: kein Höschen zeichnete sich ab, keine Tanga- Spuren vom Höschenbund. Trug sie nichts drunter? Für wen trug sie nichts drunter? Was für ne alberne Frage! Was war ihr Plan? Wollte sie etwa … vor meinen Augen? Und das am ersten Abend?

Sie redeten zunächst kaum. Die Anspannung war bei jedem von ihnen spürbar.

„Was begeistert dich eigentlich an Horst so sehr?“

„Er nimmt mich ganz einfach wie eine Frau, wie eine gefühlvolle Frau mit allen ihren Bedürfnissen! Hattest du mich eigentlich mal in unserer Ehe gefragt, welche geheimen Wünsche ich habe?“

„Hast du geheime Wünsche?“ Jürgen unterbrach Christine.

„Unterbrich mich nicht, wenn ich dir schon was sage! Du hattest mich nie gefragt! Aber er – total einfühlsam, total unaufdringlich, richtig sympathisch. Und er sagte, dass er mich fragt, damit ich mich mit ihm wohlfühle. Er würde alles tun, nur, dass ich mich bei ihm gut aufgehoben fühle – und nicht nur beim Sex. Verstehst du, was für ein Mann das ist? Er ist ein Frauenversteher. Du bist ein Lebensorganisator. Erkennst du den Unterschied?“

„Und was hat dieser Herr Frauenversteher nun anders gemacht?“

„Er hat mir meine Gefühlswelt zurückgegeben. Er hat mich in mich schauen lassen.“

„Komm, Christine, dir geht es doch nur ums Ficken!“

„Du Arsch, du hast nie verstanden, was eine Frau wirklich braucht. Hör doch mir diesem Gejammere auf! Ficken ist nur das liebevolle Ende einer Gefühlsreise. Verstehst du das? Und wenn diese Gefühlsreise schön verläuft, dann kann man auch keine Grenzen der Gefühle mehr erkennen, ich jedenfalls nicht. Ich habe mit Horst erfahren, dass aus reinen und unschuldigen Gefühlen Gier werden kann, grenzenlose Gier! Gier nach mehr. Habe ich jemals zu dir gesagt, ‚lass mich deine Ehehure sein’? Nein, aber ich wollte IHM das sagen, weil es meiner inneren Lust entsprach. Das ist eine total neue Erfahrung für mich.“

„Und was hast du in dieser Erfahrung auch gesehen“, Jürgen hoffte nun, dass Christine ihm wenigstens zu verstehen geben würde, wie sehr sie ihn, den Ehemann, liebt.

„Was ich da sah? Abgründe, menschliche Abgründe, Abgründe voller Liebe und Gier“, Christine lächelte dabei.

„Welche Abgründe? Lass dir doch nicht jedes Wort aus der Nase ziehen!“

„Das sag ich dir jetzt nicht.“

„Warum nicht? Bitte, lass mich nicht dumm sterben.“

Christine überlegte kurz, sollte sie Jürgen was sagen?

„Na, mein Ehemännlein, Horst und ich haben uns am Anfang eigentlich immer nur geküsst. Sonst nichts. Aber aufregend war es, das Schmusen mit ihm – auch wissend, dass ich ja eigentlich Ehefrau bin. Nach ein paar Wochen haben wir uns auch Pornos angeschaut. Wir haben dann zusammen im Bett gelegen und uns auf seinem Laptop Filme angesehen! Toll!!!“

„Aber Pornos wolltest du doch nie in unserer Ehe schauen!“ Jürgen rief es fast verzweifelt.

„Bei Horst war es aber so. Pornos sind mit ihm einfach voll geil.“

„Und dann?“

„Zuerst haben wir Pornos mit Dildos gesehen, so, wie andere es damit machen. Dann hat Horst mir auch einen Dildo gekauft. Den haben wir dann auch bei den Pornos benutzt. Voll geil! Horst redet immer so geil mit mir … dann. Und ich geh voll mit!“

„Ja und? Das ist doch nichts, was Horst und mich unterscheidet!“

„Und dann zeigte mir Horst ein paar Filme und erklärte mir, was Cuckolds sind, ich bin ja schließlich Ehefrau. Phoo, das hätte ich ja nie gedacht! Sowas! Und dann haben wir uns vorgestellt, wenn wir ficken, total geil sind, dass du in der Ecke sitzt und uns zuschauen musst.

‚Äh, Ehemännlein, merkst du, dass es deiner Frau richtig gut tut?’

So redeten wir. Und ich gebe zu, ich wurde immer mehr zu Gedanken geführt, an die ich früher niemals gedacht hätte. Horst ist ein sehr sensibler und erfahrener Mann!“

Jürgen war über diese Erklärung von Christine total fertig. Man hatte ihn benutzt, um zu Steigerung der Lust zu dienen!

„Ihr habt mich also missbraucht, damit ihr mehr Spaß habt?“

„Jürgen, jetzt hör mir nur  e i n m a l zu: was haben wir denn mit dem Jungen im Dachgeschoss gemacht? Nichts anderes. Nur, dass ich noch nicht den Weg gehen wollte, weil du zu blöde, zu unsensibel warst, ihn mir zu zeigen, diesen Garten Eden.“

Jürgen musste Christine recht geben. Er sah Christine an, versuchte ein liebevolles Gesicht zu machen, auch wenn ihn das Geständnis von Christine schockierte. Ihm kam es so vor, als würde Christine mit jeder Minute des Redens nervöser werden.

Warum war Christine so aufgeregt?

DING-DONG

Christine hetzte aus dem Sessel hoch und sprang zur Tür.

„Ja, komm hoch, du kennst es ja!“

Christine öffnete die Tür. Jürgen hörte feste Schritte vom Flur. Jürgen wollte nicht zur Eingangstür. Jürgen wollte nicht erleben, wie sie sich küssen, wie sie sich anlächeln, wie sie sich zärtlich zur Begrüßung streicheln.

Die Wohnzimmertür öffnete sich. Phuuu, das war also Horst. Fast war er von den ersten Sekunden enttäuscht: ein ganz normaler Mann. Nichts, was besonders hervorstach. Und dennoch kamen sie umschlungen wie ein Liebespaar ins Wohnzimmer. Christine strahlte Jürgen an, warum nur? Weil sie ihren Stecher ihm endlich präsentierte? Diesen fantastischen Ficker hatte sie also gewählt?

„Das ist Horst, Jürgen. Horst, dass ist mein Mann, Jürgen“, eine fast unnötige Begrüßung, auf die Jürgen im Moment hätte verzichten wollen. Und Horst kam ungeniert auf Jürgen zu, gab ihm die Hand.

„Hallo, Jürgen, wie geht es dir?“

„Tach. Wie es einem Gehörnten so geht!“

Horst verzog sein Gesicht zu einem breiten Grinsen.

„Na, Ihr seid ja auch schon lange zusammen, da schleift sich so manches ein. Da kann es doch ziemlich eintönig werden!“

„Liebe ist nie eintönig!“

Christine stand einfach da und lauschte wie interessiert zu.

„Sicherlich. Aber manchmal will man, sollte ich sagen frau, auch mal mehr als deftige Hausmannskost haben, oder?“

„Woher weißt gerade du, ob in unserer Ehe deftige Hausmannskost war?“

„Ups, willst du es wirklich wissen?“

„Na, denn man los!“

„Deine Christine hat sich Hals über Kopf in mich verliebt. Wir genießen, wenn wir bummeln gehen, wenn wir spazieren gehen, wir genießen aber auch unsere schönen Stunden im Bett, als gäbe es kein Morgen mehr. Christine ist eine fantastische Frau, eine richtige Perle. Und deine Frau Christine sagt sehr eindeutig, dass sie noch nie einen so guten und befriedigenden Sex hatte. Kleinstschwanz!“

Peng, das saß! Kleinstschwanz nannte er Jürgen ohne mit der Wimper zu zucken. Und seine Christine schien einen Anflug des hurenhaften Lächelns mit leicht herunter gezogenen Mundwinkeln zu haben. Gemein!

„Na, na, na, Horst, Jürgen, spießt euch nicht auf. 20 Ehejahre, das kann nicht folgenlos bleiben, sowohl in die eine, wie auch in die andere Richtung. Ja, mit Jürgen hatte ich nur noch wenig Sex, weil er – sagen wir mal – gesundheitliche Probleme hat, aber das weißt du ja, Liebling. Ja, Jürgen, mit Horst werde ich wieder jung, er bringt mich auf Zack, er gibt mir das Gefühl zurück, eine wirklich Frau mit allem drum und dran zu sein. Und ich habe wieder den Eindruck, eine geile und begehrenswerte Frau und nicht nur ein Wesen zu sein, das nur zum Diskutieren über Gott und die Welt da ist.“

Christine sagte das ganz ruhig. Wie selbstverständlich. War es doch mehr als Sex, das beide verband?

Horst nickte sichtbar. Und grinste, als Christine das mit dem Sex sagte. Jürgen sah ihn innerlich triumphieren. Jürgen musste ja für sich zugeben, dass er es herbeigesehnt hatte, dass Christine mit einem anderen Mann einmal intim werden könnte.

‚Ich hatte es herbeigesehnt, weil ich hoffte, dass meine „erektile Dysfunktion“ beseitigt werden würde und wir wieder einen Sex wie in den „alten Tagen“ haben würden’, dachte Jürgen.

Und fast verzweifelt meinte er zu sich ‚ … aber das ist nicht eingetreten’. Aber gleichzeitig kamen auch Zweifel in ihm auf: war es wirklich nur diese Dysfunktion, warum er Christine mit einem anderen Mann rummachen sehen wollte? ‚Verdammt, warum komme ich erst jetzt auf die Frage’, dachte er.

So begann ein stiller Konflikt zu wachsen. In der Vergangenheit, dachte Jürgen, machte es Christine scheinbar nichts aus, dass sie keinen Sex mehr miteinander hatten. Sie gingen ja immer sehr gut miteinander um, waren achtungs- und respektvoll … alles ok, so dachte er. Heute musste Jürgen bekennen, leider war viel zu viel unausgesprochen geblieben. „Ja, Jürgen, mit Horst werde ich wieder jung, er bringt mich auf Zack, er gibt mir das Gefühl zurück, eine wirklich Frau mit allem drum und dran zu sein. Und ich habe wieder den Eindruck, eine geile und begehrenswerte Frau zu sein“, das waren ihre alarmierenden Worte.

Eigentlich war doch für Jürgen alles klar: ‚wenn ich ihr die sexuelle Befriedigung ihrer körperlichen Lust nicht geben kann, warum sollte sie die nicht bei einem anderen Mann holen, während Christine mit mir ihre intellektuelle Lust befriedigen konnte. Ein solches Prinzip sollte doch möglich sein?! Sollte ich das vorschlagen? Was aber wäre, wenn Christine nun mehr als nur Sex bei Horst findet?’, so seine weiteren Gedanken.

Er würde auf jeden Fall der Frage nachgehen wollen, warum er Christine gern in den Armen eines anderen Mannes sehen wollte. Warum ihn dieser Gedanke so erregte.

Viele Gedanken nagten an seinem Selbstwertgefühl. Schlimm!
Folgende Mitglieder haben sich bei ihnen bedankt für diesen Beitrag:
Ich wünsche meiner Frau volle Zufriedenheit und mir die erlösende Eifersucht, die mir die Tiefe meiner Liebe erst verdeutlicht!
Mein Traum war realisiert gewesen: meine Frau S. und ihr Hausfreund W. wurden ein ( außereheliches ) Paar, wann immer ER wollte. Es war der Himmel auf Erden!

Möge meine heutige Frau auch glücklich werden.

Therme Ludwigsfelde, mittwochs



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