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Titel: Jennas Weg, Teil 28
Beitrag von: Mandith am Juni 01, 2012, 12:48:08 pm
Minutenlang lagen sie schwer atmend nebeneinander und hielten sich wortlos an den Händen, die Augen versunken in jene der anderen.
„Meine geliebte Anna“, brach Jenna das Schweigen, „es ist ein großes Glück Dich zu haben. Ich liebe Dich unendlich, und ich werde es immer tun, egal was auch passieren mag. Glaubst Du mir das?“.
„Aber natürlich“, sagte Anna, im Brustton der Überzeugung, „ich liebe Sie doch auch so sehr. Ich würde mein Leben für Sie geben. Das wissen Sie doch“.
„Ja, meine liebe Anna“, sagte Jenna und streichelte liebevoll das Gesicht der Sklavin, „ich weiß es. Ich weiß es mehr denn je, und ich bin Dir unendlich dankbar dafür. Du machst mich glücklich“.
Warum hörte es sich dann so traurig an? fragte sich Anna, was belastete die Seele der Herrin? Warum konnte sie sich ihr nicht endlich anvertrauen? Ihr sagen, was sie quälte? Welches dunkle Geheimnis sie barg? Sollte Anna sie einfach fragen?
„Bitte, Herrin…“.
„Nicht Herrin“, unterbrach Jenna sie, „nicht Mistress. Nicht mehr, wenn wir so beieinander sind. In diesen Momenten sind wir Anna und Jenna. Ich möchte das so. Ich will, dass wir eins sind in diesen glücklichen Momenten“.
„Ja…Jenna“, sagte Anna, und sie wusste endgültig, dass sie sich verlieren würden.

Und dieses Gefühl quälte Arnold auch noch, als er am Morgen in seinen Wagen stieg, um zur Arbeit zu fahren. Jedenfalls sollte Jenna denken, dass er zur Arbeit fuhr. Tatsächlich fuhr er nur ein Stück in Richtung Stadt und bog dann in eine Nebenstraße ein, um den Wagen abzustellen und zurück zu schleichen.
Er wählte den Weg zum grauen Wald und verbarg sich hinter dem Schild, das Jenna einst aufgestellt hatte, um die Leute vor dem Nebel zu warnen, der nun Arnold feucht und kalt umarmte und vor neugierigen Blicken schützte. Ihn fröstelte, trotz des schönen Augustwetters, doch er hatte von hier aus freien Blick auf das leicht düster anmutende Haus, und bald schon sah er den Wagen der Göttin den Hof verlassen und in die Straße zur Stadt einbiegen.
Arnold wartete ein paar Minuten, ob sie auch wirklich nicht noch einmal umkehrte. Man kann nie wissen, dachte er, vielleicht hatte sie etwas vergessen.
Als er sicher war, dass das nicht der Fall war, verließ er seine Deckung und ging zurück, um das Auto zu holen.

Es musste Morgen sein. Da war sich Harry sicher, denn seine Kerkermeisterin hatte ihm gerade etwas zu Essen gebracht, das verdammt nach Frühstück aussah. Sogar Kaffee war dabei. In einer kleinen Plastikkanne. Ah, köstlich. Harry hatte seit Samstagmorgen keinen Kaffee mehr gehabt. Das einzige, was er seitdem getrunken hatte, war das Wasser aus seinem Rucksack gewesen, und seit er hier war, sogar nur das Leitungswasser aus dem verfluchten Wasserhahn.
Das gestrige Erlebnis mit der Spinne hatte ihm arg zugesetzt, von den Streicheleinheiten der Lady gar nicht erst zu reden. Noch immer spürte er die Auswirkungen ihrer  Liebkosungen in den Lenden. Er wollte gar nicht wissen, was sie sich noch alles ausdenken würde, um ihm die Freuden des Lebens näherzubringen, wie sie es nannte.
Alles Jammern nützte nichts, er war in ihrer Gewalt, und er wollte wenigstens einigermaßen bei Kräften bleiben, und so schlang er dankbar das Frühstück hinunter und schlürfte genussvoll den Kaffee.
Harry ließ nichts übrig, und als er satt war, wurde er leicht schläfrig und beschloss, noch ein wenig zu schlafen.
Was sollte er sonst auch tun? Zeit zum Schlafen hatte er hier in Hülle und Fülle. Und auf Abwechslung der gestrigen Art war er absolut nicht scharf.
Bevor er sich in seine Decke einrollte, inspizierte Harry mit Argusaugen seine Zelle und den Raum davor. Hätte gerade noch gefehlt, dass hier womöglich irgendwo der Ehegatte des achtbeinigen Monsters rumgeisterte.
Er konnte nichts finden, und einigermaßen beruhigt legte er sich auf die Matratze und griff nach der Decke, als er ein Geräusch vom Ende des Ganges vernahm.

Anna schlich hinunter in den Keller. Arnold hatte den Wagen geparkt und war direkt zu seiner Kammer gegangen, um sich umzuziehen und zu schminken. Die Erkundung der unteren Gewölbe wollte er lieber Anna überlassen. Sie fühlte sich in dem Haus einfach sicherer als Arnold.
Vorsichtig zog sie den Vorhang beiseite. Jenna war zwar weggefahren, aber irgendwie fühlte sich Anna trotzdem nicht ganz wohl in ihrer Haut.
Auf leisen Sohlen schlich sie zum Thron und betätigte den geheimen Hebel. Das Geräusch, das die Empore verursachte, als sie den Geheimgang freilegte, ließ Anna unwillkürlich zusammenzucken.
Steif wie eine Säule stand sie einen Moment lang da und lauschte, ob sich etwas regte. Doch natürlich blieb alles ruhig, und so fasste sie sich ein Herz und betrat die steile Treppe hinter dem Thron.
Dunkel war´s, und Anna musste aufpassen, dass sie nicht ins Stolpern geriet. Unten wurde es etwas heller. Es brannte ein dämmeriges Licht, und als sie um die Ecke bog, stand Anna vor einer dicken Stahltür. Sie probierte den Griff, doch die Tür rührte sich nicht.
Verschlossen. Was nun? Anna sah sich suchend um. Dort an der Wand, was war das? Ein Schaltkasten wie in ihrer Kammer. Das musste es sein. Schnell öffnete sie das Ding, und wahrhaftig, es war ein Schaltkasten.
Halt, dachte Anna, als sie gerade den ersten Knopf betätigen wollte. Was war mit dem Thron? Und dem Eingang zu diesem Verlies? Erneut schaute sie sich um und entdeckte den Hebel am Anfang der Treppe. Schnell ging sie hinüber und legte ihn um. Das Geräusch und das Verschwinden des schmalen Lichtstreifens am oberen Ende sagte ihr, dass sie richtig lag. Zufrieden ging sie wieder zum Schaltkasten. Nach kurzem Zögern drückte sie auf Eingang. Ein leises Klicken ertönte, und als Anna erneut den Griff betätigte, schwang die Tür nach innen auf.

Scheiße, dachte Harry, die Alte kommt schon wieder. Hoffentlich nur, um das Tablett abzuholen. Bitte keine Geschenke mitbringen. Sicherheitshalber drehte er sich schnell um und stellte sich schlafend. Vielleicht ging der Kelch dann noch einmal an ihm vorbei, auch wenn er das nicht wirklich glaubte.
Er hörte, wie sich eine Tür nach der anderen öffnete.
„Mr. Milford?“.
Harry fuhr herum. Das war nicht die Stimme der selbsternannten Göttin! Umständlich setzte er sich auf und sah die Person vor dem Gitter an.
Er konnte es nicht glauben. Vor ihm stand das bildhübsche Hausmädchen, das er auf der Farm gesehen hatte. In Harry keimte Hoffnung auf.
„Sind Sie Mr. Milford?“, fragte das Hausmädchen.
„Ja, verdammt“, sagte Harry, „der bin ich. Sie schickt mir der Herrgott. Holen Sie mich hier raus, bevor die Verrückte Tante wiederkommt“.
„Sie sollten nicht so über die Herrin reden“, sagte Anna empört, „sie ist nicht verrückt“.
„Was reden Sie denn da?“, fragte Harry verwirrt, „nicht verrückt? Und was ist das hier? Ist das nicht verrückt? Total verrückt ist das. Das ist völlig wahnsinnig“.
In seiner Aufregung war ihm die Decke heruntergerutscht, und Anna sah, dass der Mann nackt war. Bis auf das kleine Schmuckstück an seinem Penis.
„Hihi, ein CB 6000“, kicherte sie, und Harry, der schon geglaubt hatte, die Rettung stünde vor ihm, war sich plötzlich gar nicht mehr so sicher, dass die Dame ihm eine Hilfe sein würde.
„Was ist daran so witzig?“, fragte er entgeistert, „wissen Sie, was das für ein Scheißding ist?“.
„Natürlich“, sagte Anna, immer noch kichernd, „da hat die Herrin sich aber eine schöne Folter für Sie ausgedacht. So etwas habe ich auch mal getragen“.
„Sie haben was?“. Ungläubig sah Harry sich die hübsche Frau genauer an.
„Wollen Sie damit etwa sagen, dass Sie ein Mann sind?“, fragte er staunend, doch Anna schüttelte ihren süßen Kopf.
„Nein“, sagte sie, „Arnold ist ein Mann, naja, eigentlich nicht wirklich. Ich jedenfalls bin Anna. Und ich bin eine Frau“.
„Wer ist Arnold?“, fragte Harry, der kein Wort verstand, „kann der mich hier rausholen?“.
„Nein“, sagte Anna, „das kann er nicht. Er ist gar nicht hier“.
„Und Sie? Was ist mit Ihnen? Lassen Sie mich raus, sonst…“.
„Sonst was?“, fragte Anna, und sie war jetzt mächtig sauer auf den ungehobelten und unfreundlichen Kerl.
„Was bilden Sie sich ein?“, fragte sie erbost, „wollen Sie mir drohen? In Ihrer Situation? Sie scheinen wirklich ein gefährlicher Zeitgenosse zu sein“.
„Hören Sie auf mit dem Quatsch“, schrie Harry, „sehen Sie nicht, was hier los ist? Ich werde hier widerrechtlich gefangen gehalten“.
„Tut mir Leid“, sagte Anna, „ich kann Sie nicht herauslassen. Die Tür zu Ihrer Zelle hat ein Zusatzschloss. Das kann nur die Herrin öffnen“. Anna wusste natürlich, dass das nicht stimmte, aber sie hatte den Eindruck, dass der Mann wirklich gefährlich werden könnte, wenn sie in freiließe.
Ohne weiter auf den zeternden Mann einzugehen, suchte sie die Wände ab. Es musste doch irgendeinen Hinweis auf die kahle Kammer mit dem Flaschenzug geben. Doch so sehr sie auch suchte, es fiel ihr nichts auf.
„Was machen Sie da?“, fragte Harry verwirrt, „wollen Sie durch die Wand gehen? Wenn Sie rausgefunden haben, wie das geht, dann sagen Sie mir Bescheid“.
„Ich suche etwas, von dem ich glaube, dass es hier ist“, sagte Anna ruhig, „aber ich kann es nicht finden“.
„Was soll denn das sein?“, fragte Harry, „hier gibt es nichts zu finden. Nur kahle Wände“.
Anna stellte sich grübelnd vor die zweite Zelle. Die Tür war nur angelehnt. Sie öffnete die Gittertür und ging hinein. Rechts an der Wand war es etwas heller als sonst an den Wänden. Sie klopfte die Wand ab, und sofort weckte ein hohles Klingen ihre Aufmerksamkeit. Das musste es sein. Sie stieß etwas kräftiger dagegen, und plötzlich gab die Wand nach. Eine versteckte Tür schwang auf. Anna hatte den kahlen Raum gefunden.
Er war vollkommen leer, bis auf den Flaschenzug und einem Hebel an der hinteren Wand.
Kurt Jeffries musste ein Genie sein. Ein krankes Genie, denn als Anna den Hebel betätigte, öffnete sich die Bodenluke, und sie sah in ein tiefes Loch, auf dessen Boden nur etwas Stroh lag.
Oh mein Gott, dachte Anna, die sofort erkannte, was das war. Schnell betätigte sie den Hebel erneut, und die Luke schloss sich wieder. Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend verließ sie die Kammer wieder, und machte sich auf den Weg. Nichts wie raus aus diesem Kerker.
„Hey, was gefunden?“, fragte Harry, „Sie sind ja ganz blass geworden“.
„Nein“, sagte Anna, „nichts. Aber mir wird übel hier unten. Ich muss hier raus“.
„Lassen Sie mich nicht in Stich“, flehte Harry, „kommen Sie wieder. Bitte“.
„Ich kann Sie nicht rauslassen“, sagte Anna, „noch nicht“.
Schnell durchquerte sie die Schleuse und schlug die Türen hinter sich zu. Nur noch die Stahltür.
Was war das? Sie rührte sich nicht. Sie war ins Schloss gefallen. Oh Gott, dachte Anna und rutschte an der Wand hinunter auf den Boden, ich bin gefangen.
Was nun? Was würde die Herrin sagen, wenn sie die Sklavin hier fände? Und das würde sie. Daran bestand kein Zweifel. Händeringend suchte Anna nach einem Ausweg. Es gab keinen. Die Stahltür war unüberwindlich. Einen entsprechenden Schalter gab es auf dieser Seite nicht. Nur einen Schalter für den ersten Teil der Schleuse.
Verzweifelt schlug Anna die Hände vors Gesicht und begann zu weinen.
„Hahaha“, lachte Harry böse, „ich lach mich tot. Nicht aufgepasst, was? Tja, Lady, jetzt können Sie mal sehen, wie das ist, wenn man eingesperrt ist. Haha“.
„Halten Sie den Mund, Sie böser Mensch“, schrie Anna, und ihre Stimme hallte durch die Schleuse, „ich weiß genau, wie das ist. Ich bin jeden Tag eingesperrt“.
„Haha. Na, dann ist ja alles wie immer“ ätzte Harry, „Ihre Herrin ist ja noch bekloppter als ich dachte“.
„Sie ist nicht bekloppt“, protestierte Anna, „sie ist der liebste Mensch der Welt. Aber es wäre für uns beide nicht gut, wenn sie mich hier erwischt“.
„Der liebste Mensch der Welt“, spottete Harry, „klar doch. Das ich nicht lache. Eine totale Irre ist das. Was wird denn passieren, wenn sie Sie hier findet?“.
„Dann wird sie dafür sorgen, dass ich nicht noch einmal hierher kommen kann“, war sich Anna sicher, „und dann werde ich Ihnen auch nicht helfen können, falls das notwendig werden sollte“.
Harry klopfte sich vor Lachen auf die Schenkel. „Sie sind mir vielleicht ein Früchtchen“, sagte er, als er sich wieder eingekriegt hatte, „was, zum Teufel, soll denn noch passieren, dass Sie das für notwendig erachten, hä? Sehen Sie zu, dass Sie mich hier rauskriegen, dann können wir gemeinsam auf das Miststück warten“.
„Kommt nicht in Frage“, widersprach Anna vehement, „Sie verdienen es, hier zu sitzen. Was mit mir passiert, ist mir egal“.
„So ein Wahnsinn“, schimpfte Harry, „Sie sind ja genauso bescheuert wie Ihre sogenannte Herrin. Mein Gott, womit habe ich das bloß verdient?“.
„Sie sind ein Mörder und Vergewaltiger…pst…ich höre etwas“. Anna legte den Zeigefinger auf die Lippen.
Harry hatte nichts gehört. Aber Annas Zeichen war eindeutig, und er sagte lieber nichts mehr, obwohl ihm die Fragen regelrecht auf der Seele brannten. Mörder? Vergewaltiger? Wer bezichtigte ihn des Mordes? Sollte die verrückte Schönheit doch die junge Miss Carson sein? Und von der Vergewaltigung wusste sie auch? Na klar, immerhin hatte sie ja Kontakt zu dem Jungen. Aber die Irre war doch die Tochter der Johannsen, nicht die der leider verstorbenen Mrs. Carson. Seltsam.

Seltsam, dachte sich auch Jenna, als sie ihren Wagen neben Annas parkte. Sie war schon zuhause? Arnold war doch heute Morgen zur Arbeit gefahren. Und Urlaub hatte er auch nicht. Das würde sie wissen. Nun, da würde sie wohl mal nachfragen müssen.
Jenna stieg aus, nahm die Einkaufstüten vom Rücksitz und ging die Stufen hinauf zur Eingangstür.
Im Foyer deutete nichts auf Annas Anwesenheit hin. Offensichtlich war sie in ihrer Kammer. Jenna sah auf die Uhr. Viel Zeit hatte sie nicht. Es standen am Nachmittag noch einige Termine an, die sie nicht verschieben konnte. Heute Morgen war es ruhiger gewesen, und Jenna hatte schnell etwas für Mr. Milfort eingekauft. Nicht, dass der ihr noch erfror, bevor sie ihren Spaß mit ihm gehabt hatte.
Jenna lauschte einen Moment an der Treppe. Alles ruhig. Sie würde nachher schnell mal bei Anna vorbeisehen, aber jetzt war erst mal Harry Milfort dran. Sie drehte um und ging in den Keller.

Wie versteinert stand Anna an der Wand neben der Stahltür. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals und drohte zu zerspringen, als das Klicken des Öffnungsmechanismus ertönte. Im letzten Moment hatte sie noch schnell ihre Schuhe ausgezogen und hielt sie nun in der Hand. Mit leisem Knarren öffnete sich die Tür und schützte Anna vor den Blicken ihrer Herrin.
Jenna ging direkt auf die Schleuse zu. Sie bemerkte nicht den Schatten, der hinter ihr lautlos aus der Tür huschte.
Gottlob hatte die Herrin nicht den Hebel betätigt, der den Geheimgang am oberen Ende der Treppe verschloss. Sie musste sich ziemlich sicher sein, dass Anna in ihrer Kammer war und sie nicht stören würde. Ganz langsam beruhigte sich diese wieder, und ihre Angst wich einer neugierigen Spannung, weshalb Anna noch nicht die sichere Flucht antrat, sondern heimlich lauschend am Eingang stehen blieb. Hoffentlich verriet Harry sie nicht.

Der dachte gar nicht daran. Das Mädchen war seine einzige reelle Chance, hier eventuell doch noch mit einigermaßen heiler Haut herauszukommen, auch wenn sie sich zunächst einmal bockig verhalten hatte.
„Gut gefrühstückt, Harry?“, fragte die Herrin, „wie ich sehe, ist das Tablett leer“.
„Danke“, sagte Harry nur und sah skeptisch auf die beiden Tüten, die Mistress Divine in den Händen hielt.
„Ich habe Dir etwas zum Anziehen besorgt“, flötete sie und reichte ihm eine der Tüten durch das Gitter, „ich hoffe, es gefällt Dir“.
„Was ist das denn?“, fragte Harry entgeistert, als er in die Tüte sah, „das soll ich doch nicht etwa anziehen?“.
„Du kannst natürlich auch nackt bleiben“, sagte die Herrin und verzog spöttisch den Mund, „aber ich kann Dir versichern, dass es hier unten bald kühler werden wird. Und da wirst Du froh sein, überhaupt etwas auf der Haut zu haben“.
Harry schüttete die Tüte aus. Die Sachen waren alle aus Satin oder Nylon! Und pink!! Mit weißer Spitze!!!
„Was, zum Teufel, soll das sein?“, wollte Harry wissen. Angewidert verzog er sein Gesicht.
„Ein Höschen, ein Hemdchen, ein ganzteiliger Spielanzug und halterlose Strümpfe“, erklärte die Herrin freundlich lächelnd, „fühlen sie sich nicht großartig an?“.
Oh ja, dachte Harry, wenn darin der Körper einer Frau steckt. Bei diesem Gedanken regte sich sein kleiner Freund ganz vehement, und das Schloss am CB 6000 begann heftig zu klappern.
„Das ziehe ich nicht an“, protestierte er, und die Röte stieg ihm ins Gesicht, „niemals. Und dann diese Farbe. Grauenhaft“.
„Was anderes gibt es nicht“, sagte die Göttin, „ich weiß gar nicht, was Du willst. Anscheinend gefallen sie Deinem kleinen Freund ganz gut, wie ich sehe“.
Jetzt wurde Harry richtig rot. Schnell ließ er das Höschen fallen, das er eben in die Hand genommen hatte, und bedeckte seine eingeschlossene Männlichkeit mit beiden Händen.
„Nur keine falsche Scham“, lächelte Mistress Divine, „wir sind hier unter uns, und außerdem gehört das zu dem Programm, das ich mir für Dich ausgedacht habe“.
„Programm? Was für ein Programm?“. Harry war außer sich. Vor Scham, aber auch vor unbefriedigter Erregung.
„Das Ziel ist Deine totale Demütigung und Unterwerfung“, sagte Mistress Divine kühl, „ich will, dass Du mir auf Knien aus der Hand frisst und um Verzeihung bettelst“.
Sofort ging Harry auf die Knie. Wenn das alles ist, dachte er, das kann sie haben.
„Verzeihung, Mistress Divine“, sagte er, „wofür auch immer“.
„Verarsch mich nicht“, sagte sie ungehalten, „es wird etwas dauern, bis Du bereit bist, mich mit voller Hingabe um Verzeihung anzuflehen. Es wird ein steiniger und schmerzhafter Prozess werden, bis Du soweit bist. Hier, nimm die andere Tüte. Das ist mein heutiges Geschenk an Dich“.
Bitte keine Geschenke, dachte Harry und nahm die Tüte mit gemischten Gefühlen entgegen. Sie war wesentlich schwerer als die andere, und der Inhalt klapperte metallisch.
Ein Blick in die Tüte, und Harry wusste, was für ein Geschenk ihm die Herrin machen wollte. So etwas hatte er schon gesehen bei seinen vielen Bordellbesuchen.
„Niemals“, sagte er mit gefährlichem Ton in der Stimme, „Sie glauben doch nicht, dass ich mir die Dinger anlege? Das sind Sklavenfesseln“.
„Ganz recht“, bestätigte Mistress Divine, „und sehr schöne sogar. Wenn ich heute Abend wiederkomme, wirst Du sie tragen. Es gibt erst wieder etwas zu Essen, wenn sie sicher an Hals, Hand-und Fußgelenken angelegt sind. Außerdem werde ich das Wasser abstellen. Du solltest Dir also gut überlegen, wie Du Dich entscheidest“.

Anna hatte genug gesehen. „Du verdammte Hure“, hörte sie Harry Milfort noch brüllen, dann huschte sie schnell die Treppe hinauf, rannte, so schnell sie konnte, nach oben in ihre Kammer und legte sich auf das Bett. Sie konnte sich sehr gut vorstellen, was den armen Mr. Milfort erwartete. Er tat ihr schon fast ein wenig leid. Wirkliches Mitleid allerdings hatte Anna nicht. Sie glaubte nicht, dass es zu ernsthaften Verletzungen kommen würde. Zu so etwas war ihre geliebte Herrin gar nicht fähig. Oder etwa doch?

Nur wenige Minuten später öffnete sich die Tür der Sklavenkammer, und Mistress Jenna trat ein.
„Nanu“, sagte sie, „Du bist schon da? Ist etwas passiert?“.
„Verzeihung, Mistress Jenna“, sagte Anna, „ich habe mich nicht wohl gefühlt. Da hat mich Christine nachhause geschickt“.
Besorgt setzte sich Jenna auf die Bettkannte.
„Du bist ja ganz verschwitzt“, sagte sie, „hoffentlich hast Du kein Fieber“. Sie nahm ein Tuch aus ihrer Tasche und tupfte Anna die Stirn trocken.
„Danke“, sagte Anna, „ich glaube nicht. Ist wohl nur ein vorübergehendes Unwohlsein“.
„Kann ich Dich denn hier so alleine lassen?“, fragte Jenna, „ich muss ja gleich wieder los“.
„Das geht schon“, sagte Anna demütig, „wenn Sie mich nicht zu lange hier drinnen lassen“.
„Wenn Du meinst“, sagte Jenna, „aber ich werde sicherheitshalber die Tür auflassen, damit Du notfalls ans Telefon gehen kannst, falls es Dir nicht besser gehen wird. Du bist ja noch nie krank gewesen, das beunruhigt mich etwas“.
„Sie müssen sich keine Sorgen machen“, sagte Anna dankbar, „es ist sicher nichts Ernstes“.
„Ich mache mir aber Sorgen“, sagte Jenna, „warst Du beim Arzt?“.
Anna schüttelte den Kopf. „Nein“, sagte sie, „ich glaube, Christine hat da etwas übertrieben reagiert. So schlecht geht es mir nun auch wieder nicht“.
„Unsinn“, sagte Jenna, „es war sicher richtig, Dich heimzuschicken. Na gut, ich muss nun los. Ich lasse die Tür auf. Das Du mir keinen Unfug machst“. Jenna erhob sich.
Oh nein, dachte Anna, das mache ich bestimmt nicht. Ihr Bedarf an Abenteuern war für heute gedeckt.

„Na, mein kleiner Hofnarr“, sagte Eileen, „hat es Dir gefallen?“.
„Du warst mal wieder wunderbar“, antwortete Court Jester und nahm die Kappe ab, „aber können wir das Ganze nicht mal ohne diese blöde Verkleidung machen? Ich komme mir echt doof dabei vor“.
„Na, na, na“, säuselte Eileen und schwenkte vorwurfsvoll den Zeigefinger, „nun tue mal nicht so. Ich weiß doch, dass es Dir gefällt. Und ich finde Dich einfach zu süß mit der Narrenkappe. Besonders das Klingeln der Glöckchen macht mich an, wenn Du so richtig auf Touren kommst. Wow, das macht mich total geil“.
Natürlich gefiel es Court. Aber zugeben würde er es nie. Schon früh hatte er erkannt, was seine Eltern ihm mit diesem bescheuerten Vornamen angetan hatten. Seine Mutter war ein Fan von diesem Uraltschinken mit Danny Kaye gewesen. Der Hofnarr, ein Film von 1955. Mein Gott, da war Court noch gar nicht geboren. Er war erst 1972 auf die Welt gekommen, und da seine Eltern sowieso Jester hießen, hatte seine Mutter kurzerhand entschieden, ihren Filius auf den Namen ihrer Lieblingsfilmfigur taufen zu lassen.
Das war im Grunde nichts Außergewöhnliches gewesen. Dummerweise hatten seine Schulkameraden auch von dem Film gehört. Kein Wunder, der wurde im Fernsehen ja oft genug wiederholt. Man brauchte keine große Fantasie, um sich vorstellen zu können, was der arme Court da auszuhalten gehabt hatte. Schließlich hatte er aus der Not eine Tugend gemacht und den Klassenclown gespielt, was ihm auch gut gelang. Denn trotz aller ihm entgegengebrachter Häme, war Court eine ausgesprochene Frohnatur mit viel Sinn für Humor, und so war es ganz natürlich geworden, dass er bei Schulveranstaltungen den Hofnarren gespielt hatte.
Eine seiner Tanten war es letztlich gewesen, die ihm das Narrenkostüm zum sexuellen Fetisch hatte werden lassen.
Er war in den Ferien bei ihr und ihrer Tochter gewesen, und eines Abends hatte sie Court gebeten, doch einmal sein Narrenkostüm für sie anzuziehen.
Court hatte sich zunächst gesträubt, sich vor seiner attraktiven Tante zum Affen zu machen. Doch sie hatte nicht locker gelassen.
„Bitte, Court“, hatte sie gesagt, „alle Welt spricht davon, wie süß Du darin aussiehst. Sei so lieb und tue Deiner Tante den Gefallen. Ich möchte es auch einmal sehen“.
Da hatte er sich schließlich doch erweichen lassen, und als er dann in dem Kostüm vor ihr gestanden hatte, war sie so begeistert gewesen, dass sie immer wieder bewundernd um ihn herumgegangen war und ihn dabei auch berührt hatte. Und bei einer dieser Berührungen war es dann passiert.
Mit hochrotem Kopf hatte er seine erste sexuelle Erregung zur Kenntnis genommen, und von da an war sie untrennbar mit dem Tragen des Narrenkostüms verbunden.
Pech gehabt. Oder Glück? Wer konnte das schon sagen? Jedenfalls fühlte sich Court seitdem immer großartig, wenn er es trug.
Jahrelang hatte ihn das natürlich in seiner normalen sexuellen Entwicklung behindert. Welches Mädchen wollte schon Sex mit einem Kerl, der ein Narrenkostüm benötigte, um sie auf ihre Kosten kommen zu lassen?
Da war Eileen ein Glücksfall für ihn gewesen. Er hatte sie auf einem Maskenball kennengelernt, und sie war total auf seine Kostümierung abgefahren.
Am selben Abend waren sie dann auch schon in der Kiste gelandet, und als Court sich des Kostüms hatte entledigen wollen, hatte sie darauf bestanden, dass er es anbehielt.
Nun waren sie schon seit einigen Jahren zusammen, und auch wenn er längst nicht mehr im vollen Kostüm mit ihr herummachte, die Kappe mit den Glöckchen war geblieben.
Eileen hatte offensichtlich Gefallen daran, und auch Court genoss es, wenn sie ihn spaßeshalber hänselte und mit ihren langen Fingernägeln die Brust und den Bauch einritzte. Des Weiteren hatte es ihm ihre kaffeebraune Hautfarbe angetan.
Eileen war eine Farbige, und eine Liaison zwischen einer Solchen und einem Weißen war in dieser Gegend nicht gerade gerngesehen.
Doch das störte Court nicht im Geringsten. Er liebte diese schöne Frau, und sie machte ihn glücklich. Alles andere war ihm egal.
Nicht egal war ihm jedoch die Tatsache, dass sein Schützling Mr. Milfort nicht zur Unterzeichnung notwendiger Papiere erschienen und auch nicht zu erreichen war. Das war etwas, was Court überhaupt nicht schätzte. Er hasste es, sich Mühe zu geben, um dann immer wieder von den Typen enttäuscht zu werden, für die er sich einsetzte.
Dabei war ihm der Mann durchaus vernünftig erschienen, und Court wollte noch nicht so recht daran glauben, sich in ihm getäuscht zu haben.
Morgen würde er sich mal um die Sache kümmern. Aufgeben wollte er so schnell nicht. Das entsprach nicht seinem Naturell. Court war ein Kämpfer. Das hatte ihn seine Jugend gelehrt.
„Ich weiß, Baby“, sagte er zu Eileen, „und mich macht es auch heiß“.

Der vermisste Mr. Milfort saß derweil in seiner Zelle und starrte seit Stunden auf das Zeugs, das er auf dem kargen Steinboden ausgebreitet hatte.
Es wurde langsam kühl, und Harry hatte sich die Wolldecke übergehängt. Immer wieder nahm er die zarten Sachen in die Hände, und wenn er den glatten Stoff in den Fingern spürte, spielte sein kleiner Freund in dem Käfig verrückt.
Harry vermutete, dass das dem langen Entzug geschuldet sein musste. Er wagte nicht, es mit der Vorstellung in Zusammenhang zu bringen, diese femininen Klamotten anziehen zu müssen. Diese Blöße wollte er sich nicht geben. Es wäre in seinen Augen eine Katastrophe, wenn ihn das Tragen der Sachen auch noch erregen würde. Damit hätte seine Kerkermeisterin bereits ein erstes Ziel erreicht. Was wäre das für eine Demütigung. Das durfte nicht sein. Wenn er sich doch nur befriedigen könnte, dann wäre er wesentlich entspannter und könnte es auf eine Machtprobe ankommen lassen.
Doch stattdessen wurde seine Geilheit immer schlimmer. Eine richtige Qual war das inzwischen. Und Harry begann zu ahnen, dass es wesentlich subtilere Arten von Qualen gab als die, die er bisher kannte. Diese Qualen griffen seinen Verstand und seine Vernunft an. Noch konnte er sich ihrer erwehren, doch er erkannte, dass sein Widerstand zu bröckeln begann.
Und als er das Geräusch der sich öffnenden Stahltür vernahm, war ihm klar, dass ein harter Kampf bevorstand.

Jenna wusste natürlich, dass Harry sich geweigert hatte, ihre Anweisungen zu befolgen. Das hatte sie über den Monitor erkannt.
Nun gut, dachte sie, er will es auf die harte Tour. Auch gut. Letzten Endes würde er sich ohnehin nicht widersetzen können.
Sie hatte sich ein aufregendes Outfit ausgesucht, um ihren Gefangenen in Stimmung zu bringen. Ganz in Weiß wollte sie ihm gegenübertreten. Weiße Heels, helle Strümpfe, weiße French Knickers, weißes Hemdchen und darüber einen Hauch von einem Negligee, das bis kurz über die Knie reichte. Natürlich alles aus feinstem Seidensatin und mit zarten Spitzen besetzt. Zufrieden hatte sich Jenna im Spiegel betrachtet, bevor sie einen Stuhl  aus der Küche geholt hatte und hinuntergegangen war.
Nun stand sie vor Harrys Zelle und positionierte den Stuhl mit der Rückenlehne zum Gitter. Dann ging sie wieder.
Harry sagte kein Wort. Er wollte ihre Reaktion auf seinen Ungehorsam abwarten. Doch sie reagierte gar nicht. Stellte nur diesen Stuhl hin und haute schon wieder ab. Was sollte das denn jetzt? Und was sollte dieser Stuhl?
Auf jeden Fall sah sie unglaublich geil aus, und noch etwas hatte Harry bemerkt: Sie trug keine Maske.
„Hey“, rief er hinter ihr her, „was haben Sie vor?“.
„Essen holen“, sagte sie, „ich habe Hunger“. Dann war sie hinter der Stahltür verschwunden.
Sie hatte Hunger?  Ach nee! Das hatte Harry auch, und zwar ganz heftig. Übermäßig viel hatte er bis jetzt ja nicht gerade in den Bauch bekommen, und Wasser hatte er seit ihrem letzten Besuch auch nicht mehr. Das hatte das Aas doch tatsächlich abgestellt. Wenn sie wenigstens eine alte Schrulle wäre, doch dieses Weibsstück war genau das Gegenteil. Eine wahre Schönheit, und ihre Gegenwart machte Harry schier wahnsinnig. Unter anderen Umständen hätte er sich von ihr wahrscheinlich alles gefallen lassen, doch das hier war etwas Anderes. Er war nicht freiwillig hier, und das trübte das Bild gehörig.
Einige Minuten später kam sie zurück. Mit einem kleinen Hocker und einem Tablett mit dampfendem Essen.
Krampfhaft zog sich Harrys Magen zusammen, als ihm der Duft in die Nase stieg. Gulasch, dachte er, Wahnsinn!
Jenna stellte das Tablett auf den kleinen Hocker und setzte sich rittlings auf den Stuhl. Lasziv legte sie ihr Kinn auf die auf der Rückenlehne gekreuzten Arme und schaute ihn aus ihren grünen Augen aufreizend an.
„Magst Du meine Geschenke nicht?“, fragte sie spöttisch, „ich habe mir doch so viel Mühe mit dem Aussuchen gemacht“.
„Äh“, würgte Harry hervor, während er fasziniert ihre langen Beine betrachtete, „sie, äh…treffen nicht ganz meinen Geschmack“.
Die Lady schüttelte leicht den Kopf. „Du hast Geschmack?“, fragte sie, „was wäre denn nach Deinem Geschmack? Lack? Leder? Latex?“.
„Äh“…Verdammt, dachte Harry, die Frau brachte ihn völlig aus dem Konzept. Er wusste nicht, was er sagen sollte.
„Hast Du Hunger?“, fragte sie und nahm den Teller mit dem dampfenden Gulasch vom Tablett. Genussvoll schob sie sich eine Gabel voll in den Mund.
„Mmm“, sagte die Lady mit geschlossenen Augen, „köstlich. Ich liebe Gulasch. Du nicht?“.
„Doch, doch“, beeilte sich Harry zu sagen, „ich mag Gulasch. Sehr sogar“. Ein dröhnendes Grummeln im Bauch bestätigte seine Worte.
„Das glaube ich nicht“, sagte Mistress Divine und nahm einen weiteren Happen zu sich, „getan hast Du jedenfalls nichts dafür, wie ich sehe“.
„Hören Sie, Lady“, sagte Harry mit unterdrückter Wut, „wenn Sie glauben, dass ich mir diese…äh…Sachen anlege, sind Sie auf dem falschen Dampfer. Das werde ich auf keinen Fall tun, und wenn ich hier elendig zu Grunde gehe“.
„Schmeckt echt geil“, sagte sie ruhig und nahm den nächsten Bissen. Harry lief das Wasser im Mund zusammen. „Du weißt nicht, was Du versäumst“.
„Scheiß drauf“, grunzte Harry und drehte ihr den Rücken zu. Er konnte es nicht mehr ansehen, und er kochte vor Hunger und Wut. Selbst seine Geilheit hatte er für den Augenblick vergessen.
In aller Ruhe aß Jenna den Teller leer.
„Tja, jetzt ist es zu spät“, sagte sie und stellte ihn wieder aufs Tablett, „alles weg. Aber Du wolltest ja nichts“.
Harry drehte sich wieder um und rüttelte heftig an den Gitterstäben. „Du Miststück“, grölte er wütend, „ich mach Dich fertig, wenn ich hier rauskomme“.
„Na, na, na“, sagte Mistress Divine mit stoischer Ruhe, „wer wird sich denn gleich so aufregen? Es liegt doch nur an Dir. Du musst einfach nur tun, was ich Dir sage, dann wird es Dir auch gutgehen“.
Sie stand auf und stolzierte in ihrer typischen, aufreizenden Art am Gitter entlang. In einem Abstand, dass Harry sie gerade eben nicht greifen konnte.
Mein Gott, ist sie schön, dachte der gequälte Mann, und schon war seine Geilheit wieder da. Heftig rüttelte sein kleiner Freund an seinem Käfig. Sie war so nah, dass Harry ihr Parfum riechen und ihre Nippel unter den zarten Dessous erkennen konnte. Was würde er dafür geben, über sie herfallen zu können?
„Weißt Du“, fuhr sie fort, „dass Du nicht essen willst, ist schon dumm genug, aber es gibt noch etwas Anderes, was dringend erledigt werden muss“.
Oh ja, dachte Harry, das ist wahr, und ich weiß auch genau, was das ist.
„Dein kleiner Mann da unten…“ Mistress Divine zeigte auf Harrys Gemächt.
„Ja?“.
„…braucht dringend eine Wäsche“.
„W…?!“. Eine Wäsche? Wie jetzt? Wollte sie ihn waschen? Höchstpersönlich? Das wäre doch mal eine Maßnahme nach Harrys Geschmack.
„Wie…wie meinen Sie denn das?“, fragte er heiser, „wollen Sie da etwa selbst Hand anlegen?“.
„Verdient hast Du´s nicht“, sagte sie vorwurfsvoll, „wenn ich mich recht erinnere, hast Du mich gerade Miststück genannt und jeglichen Respekt vermissen lassen“.
„Verzeihung, Mistress Divine“, sagte Harry gequält, „das war nicht so gemeint. Es war wohl der Hunger, der mich dazu hingerissen hat“.
„Du musst lernen, Dich zu beherrschen, wenn Du Deiner Herrin gegenüberstehst“, sagte sie und schob eine Hand in ihr Höschen, „mmh, irgendwie macht es mich geil, Dich da drinnen zu sehen. Ich könnte es mir glatt hier an Ort und Stelle besorgen. Macht es Dich nicht auch geil, mein Gefangener zu sein?“.
Klapper, klapper…Harry brauchte nicht zu antworten. Es war auch so eindeutig genug.
„Es macht Dich geil“, sagte Mistress Divine und begann, an sich zu spielen.
Harry konnte die Augen nicht mehr von ihr lassen. Er war im Ausnahmezustand. Sein Verlangen drohte, ihm den Verstand zu rauben und den Widerstand zu brechen.
„Ah, es tut so gut, wenn man sich befriedigen kann“, fuhr sie fort und streichelte sich Brust und Scham, „es ist…es ist so…unglaublich aufregend…“.
Harry fasste sich an die Hoden. Zu gerne hätte er sich jetzt gewichst, oder besser noch, sein Ding in dieses geile Luder hineingeschoben. Sein ganzer Körper war in Erregung geraten. Das Blut schoss unaufhörlich in den eingeschlossenen Schwellkörper, ohne die Möglichkeit zu haben, ihn auszufüllen und aufzurichten. Grausam! Was für ein Frust.
„…Besonders kurz vor dem Höhepunkt…“.
„Hören Sie auf“, brüllte Harry, außer sich vor Geilheit.
„…wenn es kein Zurück mehr gibt…Aaah…ist das…schön“. Mistress Divines Körper erzitterte. Harry verlor die Kontrolle.
„Bitte“, bettelte er, „bitte…ich tue alles, was Sie wollen…was…was war jetzt mit der Wäsche?“.
„Oh…ich…ah…mmh…“. Mistress Divine sank hinab auf den Stuhl, schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken.
„Oh, mein Gott“, entfuhr es Harry, als der Orgasmus den Körper der Göttin durchschüttelte, und sie vornübergebeugt in den Raum schrie.
„H…heute…heute nicht“, stöhnte die Herrin, als sie sich etwas gefangen hatte, „Du warst nicht artig“.
„Das können Sie doch nicht machen“, flehte Harry, als Mistress Divine das Tablett nahm und sich anschickte, das Gefängnis zu verlassen.
„Ich komme morgen wieder“, sagte sie mit dämonischem Lächeln, „Du weißt, was Du zu tun hast“.
Frustriert sank Harry auf die Matratze und begann, hemmungslos zu weinen.

Anna saß auf der Bettkante in ihrer Kammer und überlegte, was sie mit ihren neuen Kenntnissen anfangen sollte.
Sie war wieder eingeschlossen, nachdem die Tür den ganzen Nachmittag geöffnet gewesen war.
„Geht es Dir wieder besser?“ hatte die Herrin nur gefragt, als sie nachhause gekommen war, und nachdem Anna dieses bejaht hatte, war sie offensichtlich zufrieden gewesen und hatte die Tür mit den Worten „Ich komme nachher zu Dir“ geschlossen.
Was hatte die Herrin mit dem Mann vor? Und wozu hatte sie das Angstloch in dem kahlen Raum vorgesehen? Nach reiflicher Überlegung hatte Anna nun doch die Befürchtung, dass dem Mann etwas wirklich Ernsthaftes passieren könnte. Den kahlen Raum hatte Mistress Jenna bestimmt nicht umsonst anlegen lassen, und Anna konnte sich lebhaft vorstellen, wie es jemandem erging, wenn er erst einmal in dem tiefen Loch steckte. Das musste der blanke Horror sein.
Aber was konnte sie tun? Mr. Milfort freilassen? Der Mann war ganz sicher gefährlich für die Herrin, wenn er nicht mehr eingesperrt war. Er hätte gar nicht hier sein dürfen, dann wäre alles in Ordnung gewesen. Aber nun, da er hierher entführt worden war, lag die Sache ganz anders. Es würde zwangsläufig eine Menge Ärger nach sich ziehen, wenn Anna ihn herausließe. Für sie selbst und die Beziehung zu ihrer Herrin sowieso. Aber viel schlimmer wären die Konsequenzen für ihre geliebte Mistress Jenna. Und die wären wohl zu erwarten, denn Anna glaubte nicht, dass der Kerl die Sache mit seiner Befreiung auf sich beruhen lassen würde. Der würde wahrscheinlich schnurstracks zur Polizei rennen, und dann wäre die Kacke aber am dampfen. Nicht auszudenken, was dann passieren würde.
Andererseits, wenn Anna ihn nicht freiließe, machte sie sich mitschuldig, und dem Mann drohte möglicherweise ernsthafter Schaden, wenn nicht sogar…
Nein. Daran mochte Anna nicht denken. Das wollte sie einfach nicht glauben. Das konnte sie sich einfach nicht vorstellen. Also, was tun?
Sie kam zu keinem Ergebnis. Was sie auch tun würde, es hatte immer Nachteile. Wofür sie sich auch immer entscheiden würde, es würde eine Entscheidung zwischen Liebe und Gewissen werden.
Und so beschloss sie, das zu tun, was ihr als das einzig Sinnvolle erschien. Abwarten und beobachten, bis sie mehr über die Absichten der Herrin in Erfahrung bringen konnte, und eventuell einzugreifen, falls es doch erforderlich werden würde, um das Schlimmste zu verhindern.

„Den habe ich schon seit Tagen nicht mehr gesehen“, sagte der alte Mike, der in dem Block den Hausmeister spielte, „das letzte Mal vergangene Woche. Da hat er an dem alten Rennrad rumgebastelt, und das ist auch nicht mehr da. Vielleicht macht er eine Radtour“.
„So lange?“, wunderte sich Court Jester, „das glaube ich nicht. Außerdem hatte er gestern Termin bei mir“.
„Ja, dann weiß ich das auch nicht“, meinte Mike achselzuckend. Was ging ihn das auch an? Die Leute, hauptsächlich ehemalige Strafgefangene, kamen und gingen hier ein und aus. Einige blieben nur übergangsweise, einige länger. Aber irgendwann waren sie alle verschwunden, und es kamen neue.
Freundschaften hatte Mike zu niemandem aufgebaut. Dafür waren sie alle zu kurz hier, und die Meisten wurden irgendwann sowieso von den Bullen abgeholt, weil sie rückfällig wurden.
Nur Phil Becker wohnte schon länger hier. Der hatte es geschafft. Arbeitete seit Jahren bei Mikes Bruder George auf der Tankstelle und bediente die Autowaschanlage.
Mike öffnete die Tür zu Harry Milforts Appartement mit dem Generalschlüssel, als Phil vorbeikam, um zur Arbeit zu gehen.
„Der ist nicht da“, sagte er, „schon seit Samstag nicht“.
„Wissen Sie wo er hin ist?“, fragte Court.
„Ist aufs Land gefahren, ganz früh morgens“, sagte Phil, „jedenfalls hat er das am Freitag gesagt, als er das Rad geputzt hat“.
„Hast Du mit ihm gesprochen?“, fragte Mike, „weißt Du wohin er genau wollte?“.
„Nur ganz kurz“, sagte Phil, „er sagte irgendwas von seinem Sohn, den er besuchen wollte“.
Seinem Sohn? Davon wusste Court nichts. Davon stand auch nichts in den Papieren. Seines Wissens war Harry Milfort kinderlos und ohne Familie.
„Was denn für ein Sohn?“, fragte Court.
„Ja, so lange habe ich nun auch wieder nicht mit ihm gesprochen“, sagte Phil, „und ich habe auch nicht nachgefragt. Musste ja zur Tankstelle. Und da muss ich jetzt auch hin. Schönen Tag noch“.
„Mach´s gut, Phil“, sagte Mike, und Phil machte sich auf den Weg, „gehen wir rein, Mr. Jester. Vielleicht finden sich da drinnen ein paar Hinweise“.
„Vielleicht“, sagte Court. Viel Hoffnung hatte er aber nicht. Wer könnte denn etwas mehr über Harry Milfort wissen? Oder über den geheimnisvollen Sohn?
„Was ist?“, fragte Mike, „kommen Sie nun?“.
„Ja, ja“, sagte Court, „ich komme. Ich überlege nur gerade, wer denn etwas über diesen Sohn wissen könnte“.
„Fragen Sie doch mal im Knast nach“, meinte Mike, „Sie haben doch jede Menge Beziehungen zum Direktor. Und da war Mr. Milfort ja schließlich eine ganze Weile“.
„Gute Idee“, sagte Court Jester, „da hätte ich eigentlich auch selbst drauf kommen können“.