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Autor Thema: Die wundersame Wandlung einer missratenen Tochter (Teil 11 - 15)  (Gelesen 9621 mal)
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viper2606
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« am: Mai 22, 2011, 05:05:20 pm »

Teil 11

Es war schon fast 14.30 Uhr, als sich Bürgermeister, Gemeinderatsmitglieder und Pastor wieder auf dem Dorfplatz versammelten. Die Vier fingen an zu beraten, wem  die zusätzliche Arbeit des Mädchentransports aufgebürdet werden könne, als ein Ackerwagen über den Dorfplatz fuhr, war es doch ausgerechnet Wilko de Fries, der Nachbar von Bauer Wattjes.

Der Bürgermeister winkte ihm zu, Wilko de Fries lenkte sein Gespann auf den Dorfplatz. "Moin, die Herren," rief er fröhlich, was gibt es Wichtiges?" "Gut Dich zu sehn," sagte der Bürgermeister, "Du könnest uns einen Gefallen tun, wir haben beschlossen das neue Mädchen bei Deinem Nachbarn Eiso Wattjes unterzubringen, würdest Du uns den Gefallen tun und sie dort abliefern?"

"Aber gerne, das ist kein Problem, außerdem freue ich mich über diese Entscheidung,  Herr Bürgermeister, denn Wattjes können wirklich Hilfe gebrauchen." "Nun," meinte der Pastor, "bevor dieses Mädchen eine richtige Hilfe wird, wird wohl noch einige Zeit vergehen, da bedarf es noch einer strengen Erziehung."

"Eiso Wattjes wird das hinbekommen, Herr Pastor, da bin ich mir ganz sicher. Na, dann mal her mit der Deern, es gibt schließlich noch viel Arbeit heute." Wilko stieg vom Wagen und ließ sich von dem Bürgermeister den Schlüssel geben, ging zu dem Pfahl und öffnete das Schloss. "Mach mir keinen Ärger, Mädchen, dann hast Du auch nichts zu befürchten." und zog sie an der Kette zu seinem Wagen, hob sie hinauf und befestigte die Kette wieder mit dem Schloss. Nachdem der Bürgermeister ihm noch die Schlüssel für die Fußfesseln gegeben hatte, schwang er sich leichtfüßig  auf den Bock, schnalzte mit der Zunge und ließ seine Pferde anziehen.

"Was für ein Glück, dieses verdorbene Kind sind wir erst mal los, aber gleich nächsten Sonntag, Herr Pastor, soll sie den ersten Teil ihrer wohlverdienten Strafe bekommen, das Maß zu bestimmen überlasse ich wie immer Ihnen." sagte der  Bürgermeister.

Der Wagen von Wilko de Fries rumpelte genau so wie der von Bauer Schilling, Monika saß hinten auf der Ladefläche, doch diesmal wurde jedes Schlagloch zur Strafe, der Keuschheitsgürtel saß derartig stramm um die Taille, dass ihr jede Bewegung zuviel war. Anderthalb Stunden rumpelten sie auf der schlechten Straße dahin, auch jetzt waren rechts und links des Weges nur Felder und Äcker zu sehen, ab und zu stand mal eine Hütte, aber das war auch schon alles.

Mit einem Mal wurde die Strasse besser, sie waren endlich in Andersum angekommen. Auch hier standen saubere Bauernhäuser, und die Gärten waren wie überall in diesem Land gut gepflegt. Sie waren schon fast am Ende des Dorfes angelangt, als Wilko de Fries ?Hoooo? rief und seine Pferde zum Stehen brachte.

Er stieg vom Wagen herunter, löste die Kette, hob Monika von der Ladefläche und stellte sie auf die Straße. "Dann komm mal mit, Mädchen, das hier ist Dein neues Zuhause." rief er  und führte sie an der Kette zu einem schmuck aussehenden Bauernhaus mit vielen Blumen im Garten und auf den Fensterbänken.

Eine gutaussehende Frau kam ihnen entgegen, freundlich grüßte sie ihren Nachbarn: "Hallo Wilko, wen bringst Du uns da mit?" "Auftrag vom Bürgermeister," meinte er, "das neue Mädchen ist Euch zugeteilt worden."

"Guten Tag, Mädchen, sei willkommen in unserem Haus, ich hoffe, wir werden gut miteinander auskommen." Monika sah ihr in die Augen, machte den vorgeschriebenen Knicks und antwortete: "Vielen Dank, Frau Wattjes."

Frau Wattjes wandte sich wieder zu Wilko: "Das scheint mir ja eine ganz Liebe zu sein," meinte sie zu ihm. "Da bin ich mir nicht so sicher," gab er zurück und erzählte ihr grinsend, wie sie sich gegenüber Advokat Meyerdirks und dem Schmied und seiner Frau verhalten hatte. Das hatte ihm der Bürgermeister zwar verschwiegen, aber im Land der alten Dörfer verbreiteten sich neue Nachrichten schnell wie der Wind.

"Mädchen, Du machst ja Sachen, da kommt bestimmt noch ein dickes Ende hinterher." rief Swantje Wattjes. Nachbar de Fries gab seiner Nachbarin die Schlüssel, verabschiedete sich, wünschte noch viel Spaß und fuhr in Richtung seines Hofes davon.

Während Monika noch immer mit gesenktem Blick in der Hofeinfahrt stand, kamen die Kinder von Familie Wattjes nach draußen, um das neue Mädchen zu betrachten, keines der Kinder schien sich über Fußeisen und Halskette zu wundern. "So, Mädchen, jetzt lernst Du erst mal meine Kinder kennen: Das hier ist die Älteste, Fenna ist ihr Name, im Herbst wird sie 14 Jahre alt, dieser kleine Pummel hier ist gerade 12 geworden und hört auf den Namen Wilma, und das hier ist unserer Stammhalter, der ist jetzt mal gerade 8 Jahre alt und heißt  Wübbi, aber das sind noch nicht alle, in der Wiege im Haus liegt Jan, unser Jüngster, der nun 4 Monate alt ist."

Sie gingen in die Küche, die gemütlich und aufgeräumt aussah. In der großen, offenen Feuerstelle loderten die Flammen eines Torffeuers, die Küchengeräte aus Messing glänzten um die Wette, die Blumen auf dem Tisch und auf der Fensterbank gaben dem Raum ein freundliches Aussehen.   
           
Scheinbar hatte Monikas Ankunft gerade die Vesper gestört, auf dem Tisch lag ein dunkles Brot, Wurst, Schinken und Käse waren zu sehen, auch an Butter fehlte es nicht, für die kleineren Kinder gab es frische Milch und für die anderen einen starken Tee.

Monika wurde aufgefordert sich mit an den Tisch zu setzen, doch irgendwie traute sie dem Frieden nicht und blieb unbeholfen in der Küche stehen. Frau Wattjes sah sie mitfühlend an und fragte, wie lange sie denn schon im Land der alten Dörfer wäre. "Seit gestern, Frau Wattjes" und machte wieder einen Knicks. "Das mit dem Knicks ist gut gemeint, den brauchst Du aber nicht bei jeder Antwort machen, nur bei Begrüßungen anderer Leute."

Sie wandte sich an ihre älteste Tochter und gab ihr den Auftrag, die lange Laufkette zu holen. Fenna stand sofort auf, kam mit dem losen Ende einer nicht zu dicken Kette und einem Schloss wieder, mit dem Vorhängeschloss verband sie die Enden der Laufkette und die 1,2 Meter lange Kette des Halseisens, um ihrer Mutter dann den Schlüssel zu geben.

Nachdem sie ihr dann die Fußfesseln abgenommen hatte fragte sie Monika. "Hat man Dir vor dem Verschließen keine Salbe an die Knöchel gegeben?" "Nein, Frau Wattjes." Und was ist mit dem Keuschheitsgürtel und dem Halsreif, da hat man die Stellen vorher auch nicht eingesalbt?" "Nein, Frau Wattjes, dafür habe ich die Leute in der Schmiede wohl zu sehr geärgert," gab sie ziemlich zerknirscht zu.

Sie sah sich die Haut am Halsreif an und sagte ganz erschrocken: "Was hat der Schmied denn angestellt, du hast im Nacken überall kleine Brandblasen, da werde ich Dir sofort Buttermilch draufgeben, dass nimmt Dir die Schmerzen."

Als Monika gegessen hatte, wurde sie von Frau Wattjes verarztet, die Buttermilch wirkte wahre Wunder, und auch die Salbe an den Fußknöcheln tat richtig gut. Nur bei dem Keuschheitsgürtel konnte sie nichts ausrichten, (der Schmied hatte entweder vergessen, den Schlüssel mitzugeben, oder es absichtlich unterlassen) da er so eng anlag, dass sie nicht zwischen Eisen und Haut kommen konnte, was sie missbilligend zur Kenntnis nahm, dabei wäre es möglich gewesen, in ein oder zwei Löcher weiter zu schließen.

Kurz darauf sah Frau Wattjes durch das Fenster ihren Mann von der Feldarbeit zurückkommen. "Euer Vater ist wieder zurück von der Arbeit." sagte sie zu ihren Kindern, die gleich nach draußen liefen. Der Sohn nahm dem Vater Hacke und Spaten ab, Wilma die Feldflasche, und Fenna brachte ihrem Vater die Pantoffeln.

"Mein Mann ist ein guter Mensch," sagte Frau Wattjes zu Monika, "und wenn Du vernünftig bist, wirst Du ihm in allen Punkten ohne Widerspruch gehorchen. Lügen und Faulheit sind ihm verhasst, halte Dich daran, sonst könnte es sein, dass Dir eine schlechte Zeit bevorsteht." Monika nickte nur mit dem Kopf und hatte schon jetzt Angst vor dem Hausherrn.



Teil 12

Die Tür ging auf und Eiso Wattjes betrat die Küche,  er war ein großer Mann mit dunklen Haaren und hellblauen, stahlharten Augen. Er begrüßte seine Frau zärtlich, die für ihn schon Brote aufgeschmiert und Tee eingeschenkt hatte.

Monika war schon vorher vom Tisch aufgestanden, hielt den Blick nach unten gerichtet und wartete mit bangem Herzen darauf, von ihm angesprochen zu werden. „Lass Dir in die Augen sehen, Mädchen, ich möchte wissen, mit wem ich es hier zu tun habe.“ Ängstlich sah sie auf, Eiso Wattjes sah sie mit abschätzendem Blick an.

„Von Deinen Schandtaten habe ich schon gehört, doch will ich die Deiner Unerfahrenheit zu Gute halten, schließlich ist auch ein junges Pferd oft ungestüm. und muss erst lernen zu gehorchen. Wenn wir heute Abend mit dem Melken fertig sind, werden wir uns über verschiedene Dinge unterhalten, damit beide Teile wissen, woran sie sind.“

Nachdem Wattjes seine Vesper beendet hatte ging die gesamte Familie in den Stall, um die abendliche Arbeit zu verrichten, nur Wilma blieb in der Küche, um aufzuräumen und abzuwaschen. „Kann ich nicht irgendwas helfen?“ fragte Monika, die sich ziemlich überflüssig vorkam und außerdem einen höllischen Respekt vor Bauer Wattjes hatte.

Wilma zeigte ihr, wie sie sich nützlich machen konnte, Monika war froh, nicht mehr dumm herumstehen zu müssen. Sie half Wilma beim Abräumen des Tisches, wusch mit ab und bereitete mit ihr zusammen das Abendessen vor.

Langsam wurde es in der Küche dunkel, Wilma steckte zwei Petroleumlampen an, die ein warmes Licht verbreiteten. Sobald die Familie vom Stall in die Küche zurückkam, setzte Wilma eine große Pfanne auf, legte reichlich gestreiften Räucherspeck hinein, briet ihn kurz aus und schlug jede Menge Spiegeleier in die Pfanne. Ein herrlicher Duft durchzog die Küche, Monika, der das Wasser im Mund zusammenlief, fragte sich, ob sie davon wohl etwas abbekommen würde.

Die Familie setzte sich an den gedeckten Tisch, und zu ihrer großen Freude durfte sich Monika dazugesellen. Fenna stellte die große Pfanne mit dem Speck und Spiegeleiern auf einen Untersetzer, der in der Tischmitte lag. „Wir wollen beten,“ sagte Bauer Wattjes, und alle falteten die Hände und nahmen den Kopf nach unten. Obwohl Monika mit der Kirche nichts am Hut hatte, wollte sie keine Ausnahme bilden und schloss sich den Anderen an.

Nach einem schier endlos langen Gebet sagte der Bauer: „Amen“, worauf sich jeder mit der Gabel direkt aus der Pfanne bediente, nur Monika traute sich nicht. „Magst Du keine Spiegeleier?“ wollte der Bauer wissen. „Doch, schon, aber ich weiß doch nicht, ob ich auch davon nehmen darf, Herr Wattjes.“ „Solange das Essen auf dem Tisch steht, darfst Du Dir soviel nehmen, wie Du essen kannst, schließlich musst Du ab morgen schwer genug dafür arbeiten.“ meinte Wattjes durchaus nicht unfreundlich.

Ihr Leben lang hatte sich Monika vor Speck geekelt, doch dieser hier war gut ausgebraten und knusprig, dazu das etwas grobe Brot, mit dem in kleinen Stücken das Fett aus der Pfanne aufgetunkt wurde, es war herrlich.

Als auch der Letzte mit dem Essen fertig war, stand Monika von selbst auf und fing an, den Tisch abzuräumen. Fenna und Wilma wollten auch aufstehen, um ihr zu helfen, doch ihr Vater gab ihnen einen Wink, also blieben sie auf ihren Plätzen und alle sahen ihr bei der Arbeit zu.

Monika war sich bewusst, dass ihr auf die Finger gesehen wurde, ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen, zumindest brachte sie ihre Arbeit zu Ende, ohne etwas fallen zu lassen oder zu zerbrechen. Swantje sah ihren Mann an und lächelte leise, flüsterte ihm zu: „Ich glaube, das Mädchen ist nicht so schlecht, wie allgemein erzählt wird.“ „Wie ich vorhin schon sagte, sie ist wie ein junges wildes Fohlen, dass gezähmt werden muss.“ gab er zurück.

Jetzt durften auch endlich die Kinder vom Tisch aufstehen, die sich in eine Ecke setzten um gemeinsam etwas zu spielen, während Monika sich bei den Wattjes an den Tisch zu setzen hatte.

„Bisher machst Du einen ganz ordentlichen Eindruck“ fing Bauer Wattjes an, „wenn Du so weitermachst, gehörst du bald zur Familie. (Monika dachte: „Guter Mann, das ist ja nett von Dir, aber so lange werde ich bestimmt nicht hier bleiben.) „Du wirst Dich bestimmt schon gefragt haben, warum Dir Halseisen und Keuschheitsgürtel umgelegt wurden, richtig?“

Monika nickte nur mit dem Kopf und ließ Bauer Wattjes weiterreden: „Seid vielen Jahren werden immer wieder junge Leute aus der großen Welt zu uns gebracht, die dort nicht klargekommen sind. Nun ist es früher schon mehrmals passiert, dass manche mit dem Leben hier auch nicht zurechtkamen und bei Nacht und Nebel verschwinden wollten. Aus diesem Grund sind die Mädchen innerhalb des Hauses an einer Fußfessel oder an einer langen Kette zu sichern, wobei sich das Halseisen als sehr praktisch erwiesen hat. Sobald ein Mädchen das Haus verlässt, allerdings nur in Begleitung und niemals allein,  muss es die Fußfesseln tragen, um der Begleitperson nicht ausreißen zu können. Alle Mädchen haben einen Keuschheitsgürtel zu tragen, damit ihnen nicht in den Sinn kommt, einen unserer jungen Männer zu verführen und ihn sich für eine Flucht gefügig zu machen, was es schon einmal gegeben hat, auch wenn aus der Flucht nichts wurde.“

„Hast Du das soweit verstanden?“ „Jawohl, Herr Wattjes.“ „Nun gut,“ sagte er, kommen wir zum nächsten Punkt. In der Welt, aus der Du zu uns gekommen bist, gibt es viele Sachen, von denen vor allen unsere Kinder nicht wissen, und das soll auch so bleiben, denn alles, was sie wissen müssen, erfahren sie von uns. Niemals wirst Du über Dein vorheriges Leben erzählen, ist das vollkommen klar?“ „Jawohl, Herr Wattjes.“ sagte Monika, die unruhig auf der Bank hin- und herrutschte, denn der Keuschheitsgürtel tat beim Sitzen auf der harten Bank ganz schön weh.

Nun wollte Frau Wattjes wissen, wie es denn um ihre christliche Gesinnung bestellt wäre. Monika druckste herum und sagte zögernd: Mit 14 Jahren bin ich konfirmiert worden, aber seit dem habe ich keine Kirche mehr von innen gesehen, wenn ich ehrlich sein soll.“ „Und was haben Deine Eltern dazu gesagt?“ wollte der Bauer wissen. „Nichts, die gehen doch auch nicht in die Kirche, das ist doch bei den meisten Leuten so.“

„Kein Wunder, dass es  in der großen Welt soviel Sünde und Verderbnis gibt. Aber ich bin davon überzeugt, dass Du Dich über kurz oder lang bei uns mit der Kirche anfreunden wirst, Mädchen.“  „Ja, indem ich diesen Pastor in die Eier trete,“ dachte sie, sagte aber: „Das wäre sicher möglich, Herr Wattjes.“

Fenna kam an den Tisch und fragte ihre Mutter, ob sie jetzt den Tee fertig machen solle (kurz vor dem Schlafengehen wird noch einmal Tee getrunken) die schaute auf den Regulator (Uhr) und meinte, dass es ja schon unverschämt spät sei, sie solle sich mit dem Tee beeilen.

Während Fenna der Tee aufbrühte, fordere Frau Wattes Monika auf, sich mit dem Nacken ins Licht zu drehen und zeigte ihrem Mann die Brandstellen. „Der Schmied ist wohl verrückt geworden.“ schimpfte er, „warum hat er keinen Lederlappen auf die Haut gelegt, dann wäre das nicht passiert.“ „Es kommt noch besser,“ sagte seine Frau und holte die Fußfesseln hervor. „Wie soll das Mädchen mit so einer kurzen Kette laufen können, das ist doch wohl ein Witz.“ polterte er los. „Sobald ich Zeit habe, werde ich zum Schmied gehen und ein ernstes Wort mit ihm reden.“ „Wenn Du schon zu ihm gehst, dann bring doch bitte auch die Schlüssel von ihrem Keuschheitsgürtel mit, abgesehen davon, dass ihre Haut nicht eingefettet wurde, sitzt der Gürtel viel zu eng.“

Bauer Wattjes war zwar ein harter Mann, aber so eine Quälerei ging ihm gegen den Strich: „Gleich morgen reite ich nach Hohedörp, dann soll der Schmied mir mal erklären, wie er das mit seiner christlichen Überzeugung und Nächstenliebe vereinbaren kann.“

Wattjes hatte genau so reagiert, wie seine Frau sich das vorgestellt hatte, er musste nur ein wenig angestoßen werden, um in die richtige Richtung zu kommen. Leise lächelnd meinte sie: „Nun sei aber nicht zu hart mit dem Schmied, wer weiß, was für Gründe er gehabt hat.“

Die Teetassen wurden abgeräumt und Wattjes brummte: „Feierabend, alle sofort ins Bett, morgen ist ein neuer Tag voller Arbeit.“ Die Kinder gingen gehorsam in die Melkkammer, um sich dort an der Pumpe zu waschen, während Monika in Richtung Stall ging.

„Mädchen, was willst Du denn jetzt im Stall?“ fragte Wattjes ganz verdutzt, „zum Melken ist es wohl noch viel zu früh.“ „Ich wollte schlafen gehen, Herr Wattjes.“ „Und warum willst Du im Stall schlafen?“ „Das habe ich letzte Nacht auch, Herr Wattjes.“

„Sind die Leute in Texlum denn von allen guten Geistern verlassen? Bei uns schläft niemand im Stall, Du teilst Dir mit Fenna eine Buzze (in der Wand eingelassenes Doppelbett mit Flügeltüren davor), die anderen gehen zusammen in die andere. „Vielen Dank, Herr Wattjes,“ rief Monika, und fing sie an, ihn etwas zu mögen.

Die Kinder zeigten ihr, wo die Seife lag und wie sie mit der Handpumpe umzugehen hätte. Während die Kinder ihre Kleider auszogen und die Nachthemden überstreiften, kam Swantje in die Melkkammer, löste die Halskette, ließ sie das Kleid aus- und das Nachthemd anziehen, um sie danach wieder an die Kette anzuschließen. „Wir müssen sehen, dass wir praktische Kleidung für Dich bekommen, die Du trotz der Kette anziehen kannst, so ist das zu umständlich.“ meinte Frau Wattjes, „aber in einer der Truhen werden wir bestimmt etwas für Dich finden.“

Kurz darauf war auch Monika gewaschen, hatte die Zöpfe geöffnet und die Haare gebürstet und ging zurück in die Küche . Fenna lag schon hinten in der Buzze und rückte noch etwas zur Seite, als Monika hineinkletterte. Kaum hatte sie sich mit der blau-weiß-kariertem Bettdecke zugedeckt, als Frau Wattjes an die Buzze kam und Fenna einen Gutenachtkuss auf den Mund gab. Auch Monika bekam von ihr einen Kuss auf die Stirn, und als sie ihnen eine gute Nacht wünschte, strich sie ihr noch einmal über die Haare. Lächelnd schaute sie auf die Beiden hinab und schloss die Flügeltüren.

Monika hatte einen Kloß im Hals, der Kuss auf die Stirn hatte in ihr eine zarte Saite zum Klingen gebracht, sie konnte sich nicht daran erinnern, wann ihr zum letzten Mal so liebevoll eine „Gute Nacht“ gewünscht worden war. Noch beim Einschlafen nahm sie sich vor, der Familie Wattjes so wenig Ärger wie möglich zu bereiten.


Teil 13

Mit dem ersten Hahnenschrei war die Nachtruhe vorbei, die beiden Mädchen stiegen aus der Buzze und Fenna begann  mit den wichtigsten Arbeiten:  Feuerholz und Torf nachlegen, Wasser aufsetzen, Katzenwäsche, Zöpfe flechten, Arbeitskleidung anziehen, Tee aufbrühen, sobald der fertig war, den Eltern und Geschwistern je eine Tasse in die Buzze bringen, Teetassen wieder abholen, die  Geschwister aus dem Bett in die Melkkammer zum Waschen schicken. Bis dahin konnte Monika mithelfen oder sich zumindest ansehen, was gemacht werden musste, doch anziehen konnte sie sich erst, als Frau Wattjes die Kette wieder aufgeschlossen hatte.

Danach wollte auch Monika in den Stall, um bei den Arbeiten zu helfen, doch die Kette war nicht lang genug, um sich dort vernünftig bewegen zu können. „Heute brauchst Du im Stall noch nicht zu helfen,“ meinte Swantje Wattjes, „das kommt noch früh genug, aber Du kannst Jan aus der Wiege nehmen, falls er schon wach werden sollte.“

Also ging Monika in die Küche zurück, sah den noch nicht abgeräumten Tisch und fing an, das Teegeschirr zu spülen. Sie war gerade dabei die letzte Tasse abzutrocknen, als der kleine Jan wach wurde und zu weinen anfing.

Vorsichtig, da sie im Umgang mit kleinen Kindern nicht die geringste Ahnung hatte, nahm sie ihn aus der Wiege und hielt ihn im Arm, schaukelte ihn sanft und sang ihm ein längst vergessengeglaubtes Kinderlied vor. Dem Kleinen schien das gut zu gefallen, er gluckste vor Freude, nur jedes Mal wenn sie aufhörte zu Singen, verzog er das Gesicht, es blieb ihr nichts übrig, als das Lied von vorne zu beginnen.

Eiso Wattjes hatte seinen Teil der Stallarbeit beendet, er machte sich auf den Weg in die Küche, um Monika Fußfesseln zu holen und nach Hohedörp mitzunehmen. Bevor er die Tür öffnete, sah er vom Stall aus durch die kleine Scheibe in der Tür in die Küche hinein, zog seine Hand von der Türklinke weg und holte seine Frau her, die nun ebenfalls durch die Scheibe zu Monika hinsah. „Warum sagen alle, dass sie ein missratenes Mädchen ist?“ wollte sie von ihrem Mann wissen. „Ich weiß es nicht, vielleicht wurde sie nur zu hart angefasst und wollte sie auf ihre Art wehren, aber wir werden ja sehn, wie sie sich weiterentwickelt, bisher bin ich ganz zufrieden mit ihr.“

„Das meine ich auch,“ stimmte seine Frau ihm zu, „sie ist zwar erst den zweiten Tag hier, aber ich finde, sie hat sich eine kleine Belohnung verdient.“ „Belohnung wofür, etwa nur weil sie bisher keine Dummheiten gemacht hat, das sind ja ganz neue Sitten.“ brummelte Wattjes, der schon wieder Kosten auf sich zukommen sah.

„Ich dachte dabei eher an etwas Kleidung, schließlich braucht sie Wäsche zum Wechseln, und willst Du sie am Sonntag wirklich in ihren Arbeitslumpen mit in die Kirche nehmen? Ich kann jetzt schon hören, was die Anderen sagen werden: Eiso Wattjes ist zu geizig, um dem armen Mädchen Kleidung zu kaufen.“

„Ich bin nicht geizig,“ schnaubte er, seine Frau hatte genau seinen wunden Punkt getroffen, „ich würde ihr ja etwas mitbringen, aber ich gehe doch nicht in den Kramerladen und kaufe Weiberkleidung, nein, das kannst Du nicht von mir verlangen.“ „Mein lieber Mann,“ sagte sie lächelnd zu ihm, „das würde ich auch nie von Dir verlangen, darum habe alles was sie braucht auf diesem Zettel aufgeschrieben. Sobald Du in Hohedörp ankommst, gibt Du den Zettel im Laden ab, gehst zum Schmied, und auf dem Rückweg holst Du das Paket beim Krämer ab.“
„Na gut,“ gab er klein bei, steckte den Zettel ungelesen in die Tasche, hatte dabei aber das unbestimmte Gefühl, von seiner Frau irgendwie aufs Kreuz gelegt worden zu sein.

Wattjes nahm die Fußkette in die Hand und stieg auf sein Pferd, um dem Schmied in Hohedörp einen Besuch abzustatten. Er ließ das Pferd ruhig laufen, besah sich in aller Ruhe die Felder am Wegesrand, ja, auch ein Kerl wie Eiso Wattjes verdrückte sich gern mal von der Arbeit.

Am Ziel angekommen suchte er zuerst den Kramerladen auf. „Meine Frau hat mir eine Bestellung mitgegeben, unser neues Mädchen braucht ein paar Sachen, schließlich muss sie ja anständig aussehen.“ meinte er selbstbewusst und gab der Krämerfrau den Zettel. Die faltete ihn auseinander, überflog ihn kurz und sagte: „Du bist aber wirklich ein großzügiger Mann, Eiso Wattjes, das muss ich schon sagen. Willst Du warten, bis ich die Sachen zusammengepackt habe? „Ich habe noch beim Schmied zu tun, in einer halben Stunde bin ich zurück und hole die Sachen dann ab.“

Mit einem ungutem Gefühl verließ er den Laden, was, um Gottes Willen, hatte seine Frau wohl alles aufgeschrieben? Sie schaffte es doch immer wieder, ihren Willen durchzusetzen, und der war meist mit Kosten verbunden, was er nun gar nicht mochte.
           
Diese Gedanken brachten ihn auf dem Weg zum Schmied jedenfalls in die richtige Stimmung für das bevorstehende Gespräch. Wenig später band er sein Pferd bei der Schmiede an und ging hinein.

„Moin, Eiso Wattjes, was führt Dich hierher, brauchst Du vielleicht ein Paar Handfesseln für Dein neues Mädchen?“ Eiso sah ihn an, ging zur Tür und schloss sie von innen, um dann ein klärendes Gespräch mit dem Schmied zu führen.

Die Tür hätte Eiso aber ruhig auflassen können, denn seine Stimme war bis auf die Straße zu hören, so dauerte nur wenige Minuten, bis sich vor der Schmiede mehr als 20 Leute eingefunden hatten, die dem meist sehr einseitigen Gespräch lauschten. Die Zuhörerschaft, unter denen sich auch der Pastor befand, grinste sich an: Endlich wurde dem selbstherrlichen Schmied mal der Marsch geblasen.

Mit einem Mal flog die Tür auf, Eiso Wattjes kam heraus, die verlängerte Fußfessel in der Hand, grüßte die Gruppe auf der Straße mit einem „Moin, zusammen.“, stieg auf sein Pferd und ritt höchstbefriedigt zum Kramerladen zurück.

Seine Bestellung lag fertig verpackt auf dem Tresen, und so ungern er sich sonst von seinem Geld trennte, diesmal machte ihm das Bezahlen nichts aus. Frohgelaunt stieg er wieder auf sein Pferd und ritt zurück nach Andersum,  in dem guten Gefühl, seine Christenpflicht mehr als erfüllt zu haben.


Teil 14

Im Haus von Wattjes war die Arbeit inzwischen erledigt, die Kinder ein zweites Mal zum  diesmal gründlichem Waschen geschickt worden, anschließend wurde gemeinsam gefrühstückt und die Kinder um kurz vor 8.00 Uhr zur Schule geschickt, die sich am Dorfrand von Andersum befand.
           
Nachdem auch der kleine Jan versorgt worden war, kümmerte sich Frau Wattjes um ein paar ordentliche Kleidungsstücke für Monika. Sie sah in verschieden Truhen nach, die in der Küche ebenso standen wie in der „Guten Stube“, die nur an Feiertagen wie Ostern, Pfingsten und Weihnachten, oder auch bei hohem Besuch, benutzt wurde.

Immerhin wurden  Socken und Strümpfe, Nachtkleidung, Hauben, Arbeits-, Tages- und Sonntagsschürzen, auch Röcke und Blusen, teils neuer, teils älter,  aus den Tiefen der Truhen hervorgezaubert. Manche Sachen passten, viele mussten geändert werden,  aber immerhin bekam Monika jetzt eine anständige Ausstattung, in der sie sich sehen lassen konnte.

Swantje Wessels war gerade dabei in einer der Truhen für Monikas Sachen Platz zu schaffen, als die Tür aufging und die Nachbarstochter Hanna, die Schwester von Wilko de Fries, der sie hierher gebracht hatte, kam herein, um ein bisschen zu klönen (sich unterhalten).

Hanna sah genau so gut aus wie ihr Bruder, nach Monikas Schätzung müssten sie gleich alt sein,  auch wenn sie in der althergebrachten Kleidung etwas älter aussah. „Du bist also das neue Mädchen, von dem die Leute im Moment alle reden. Der Frau vom Schmied hast Du einen schönen Schrecken eingejagt, Tränen habe ich gelacht, als Wilko mir die Geschichte erzählte.“

Mit rotem Kopf stand Monika da, nicht nur, dass sie schon zum Dorfgespräch geworden war, nein, sie schämte sich vor der Gleichaltrigen für ihr Halseisen und die Kette, an der sie angeschlossen war.

„Aber Hanna,“ sagte Frau Wattjes streng, „über solche Sachen darf man doch nicht lachen, das gehört sich nun wirklich nicht.“ Im Land er alten Dörfer wurden die Erwachsenen respektiert, nun war es an Hanna, einen roten Kopf zu bekommen. „Endschuldige bitte, Swantje, das ist mir nur so herausgerutscht.“, sagte aber gleich hinterher: „Ich wäre trotzdem gern dabei gewesen, so etwas wird einem nicht jeden Tag geboten.“       

Nun wurde erst mal wieder, wie bei jedem Besuch, egal zu welcher Uhrzeit, Tee aufgebrüht. Während Monika die Tassen, Kluntjes und Sahne auf den Tisch stellte, sahen die Frauen die Kleidungsstücke durch. Die Sachen, die nicht geändert werden brauchten, wurden gleich in einen Teil der Truhe gelegt, die für Monika freigeräumt worden war. Die anderen Kleidungsstücke wurden auf die Truhe gelegt, darum würde im Laufe des Tages kümmern, erst mal wurde Tee getrunken.

Sie waren noch bei der ersten Tasse, da hörten sie Eiso Wattjes zurückkommen. Der sattelte sein Pferd ab, brachte es auf die Koppel und kam in die Küche. „Moin, zusammen.“ rief er, immer noch in bester Laune, gab seiner Frau das Paket und die neue Fußfessel und erstattete Bericht von seinem Ausflug. Die Frauen konnten zu ihrem Leidwesen nicht herausbekommen, was genau er dem Schmied  gesagt hatte, er meinte nur, das würde keine Rolle spielen, das Wichtigste wäre, dass das Mädchen sich durch die neue Fußfessel besser laufen könne.

„Dann wollen wir das Mädchen doch von der langen Kette befreien.“ bestimmte Frau Wattjes, worauf Monika die Socken herunterziehen wollte. „Die Socken kannst Du oben behalten,“ meinte Bauer Wattjes, „die Fußeisen sind so weit, dass Du sie über den Socken tragen kannst.“ Swantje Wattjes legte ihr die Fußeisen um und verschloss sie, anschließend wurde sie von der langen Kette befreit.

„Jetzt lauf doch mal ein paar Schritte.“ forderte Hanna sie auf. Tatsächlich konnte sie jetzt fast normale Schritte machen, das war doch ein ganz anderes Laufen als vorher, auch tat ihr jetzt das Eisen der Fessel an den Knöcheln  nicht mehr weh.

„Vielen, vielen Dank, Herr Wattjes, ich weiß nicht, wie ich das wieder gutmachen kann.“ Sekunden später fragte sie sich selbst ob sie wohl noch bei Verstand wäre, hatte sie sich eben tatsächlich dafür bedankt, eine Fessel an den Beinen tragen zu dürfen? Na ja, immerhin war diese jetzt wesentlich angenehmer zu tragen als die Fessel vorher, mit der sie anstatt laufen nur trippeln konnte, und der Bauer hatte sich wirklich für sie eingesetzt. Es waren schon seltsame Menschen hier, auf der einen Seite wurde sie wie ein Kettensträfling gehalten, auf der anderen Seite waren die Leute warmherzig und nett, und ganz gegen ihren Willen merkte sie, dass ihr die Menschen hier immer sympathischer wurden.

Wattjes stand vom Tisch auf und meinte zu den Frauen, dass sie das mitgebrachte Bündel alleine auspacken könnten, das wäre schließlich Weibersache. Er kramte noch in seinen Taschen, wurde nach einer Weile fündig und zog einen Schlüssel heraus, gab ihn seiner Frau und sagte: „Der Schmied meinte, er hätte nur vergessen den Schlüssel vom Keuschheitsgürtel mitzugeben, aber ich sage Euch, das war Absicht.“ Nach diesen Worten verließ er die Küche, um seiner Arbeit nachzugehen, außerdem konnte er sich vorstellen, was seine Frau jetzt als nächstes machen würde, und dabei wäre er nur im Weg.

Ja, Wattjes kannte seine Swantje genau, kaum war ihr Mann zur Tür hinaus forderte diese Monika und Hanna auf, mit in die Melkkammer zu kommen, sie wolle erst mal die Sache mit dem Keuschheitsgürtel kontrollieren.

In der Kammer zog Monika sich aus, zwar genierte sie sich zuerst etwas vor Hanna, aber die würde bestimmt schon mehr Mädchen in solch einem Gürtel gesehen haben. Im gleichen Moment, in dem ihre Kleidung herunter war und Swantje und Hanna den ersten Blick auf den Keuschheitsgürtel geworfen hatten, sahen die Beiden sich stirnrunzelnd an, was sie da sahen, gefiel ihnen überhaupt nicht.


Teil 15

„Das wollen Christenmenschen sein? regte Hanna sich auf, „am Sonntag in der Kirche einen Heiligenschein tragen, aber keine Hemmungen haben, um ein Mädchen zu quälen, Pfui, sage ich nur.“ Swantje sagte erst mal nichts, nahm den Schlüssel und öffnete das Schloss des Gürtels. Sie nahm das Schloss ab und löste vorsichtig das Schrittblech, um dann ebenso behutsam den Taillengurt zu öffnen und Monika den Keuschheitsgürtel abzunehmen.

Monika stöhnte vor Erleichterung, die ganze Zeit über hatte dieses Instrument sie gequält, bei jeder Bewegung hatte sie Schmerzen gehabt, doch wollte sie sich nichts anmerken lassen. Nun aber war es mit ihrer Selbstbeherrschung vorbei, Tränen der Erleichterung kullerten ihre Wangen hinab.

„Kind, Kind, warum hast Du mir nicht gesagt, was für Schmerzen Du hast, ich hätte Dir doch schon eher helfen können,“ sagte sie leise zu Monika. „Ich hab mich doch nicht getraut, ich dachte, das soll so sein.“ gab Monika zurück und fing an zu heulen. Swantje nahm sie fest in den Arm, strich ihr zärtlich über Kopf und flüsterte: „Was bist Du nur für ein dummes Mädchen, hast Du denn gar kein Vertrauen zu mir?“ Schon rollten auch bei ihr die Tränen, doch das war zuviel für Hannas Nerven, nun fing auch sie an zu heulen wie ein Schlosshund.

Swantje fasste sich als Erste wieder: „Hanna, steh hier nicht zu heulen, damit ist uns nicht geholfen, geh sofort rüber zu Nachbarin ten Broek, die soll Dir sofort etwas von ihrer Spezialsalbe geben. Hanna lief los wie ein geölter Blitz, Swantje begann damit Monikas Taille und Schritt vorsichtig zu reinigen.

Wenige Minuten später war Hanna wieder da,  Nachbarin Meike ten Broek war gleich mitgekommen und wollte sich von der Misshandlung, die dem Mädchen angetan wurde, selbst überzeugen.

Sie musste zugeben, dass Hanna mit ihrem Kurzbericht nicht übertrieben hatte, die Haut, die unter dem Taillenband gesessen hatte, war zum Teil aufgescheuert und entzündet, die Innenseiten der Schenkel waren durch das Scheuern an dem Schrittblech ebenfalls verletzt, das Mädchen musste die ganze Zeit über starke Schmerzen gehabt haben.

Sie ließ sich von Swantje den Keuschheitsgürtel zeigen, ihr Verdacht bestätigte sich: Hier handelte es sich mit Sicherheit um einen sogenannten Strafgürtel, der nur bei schweren Vergehen eingesetzt werden durfte, keinesfalls war so ein Teil dazu geeignet, dauerhaft getragen zu werden, dafür war alleine das Gewicht solch eines Gürtels viel zu groß.

Meike ten Broek hatte einen Korb mit einigen Tiegeln Salbe mitgebracht, von denen sie jetzt einen heraussuchte, öffnete und Monikas kaputte Stellen mit einer seltsam riechenden Salbe gründlich einstrich.

Kaum hatte sie ihre Arbeit beendet, als sie auch schon wieder ihren Korb packte und verschwand. Die Salbe hatte sie Swantje dagelassen mit dem Auftrag, die Stellen an dem geschundenen Körper zweimal täglich einzustreichen.

Monika fühlte sich schon besser, die Salbe kühlte die entzündeten Stellen und ließ sie schnell die Schmerzen vergessen. Swantje holte ihr neue Kleidung aus der Küche (aber nicht die Unterwäsche, die hatte sie ja erst den dritten Tag an) und kurze Zeit später saßen die Drei bei frisch aufgebrühtem Tee zusammen.

Kurze Zeit später ging Hanna nach Hause, und auch im Haus von Wattjes musste man sich sputen, die Familie würde pünktlich zum Essen hier sein. Monika stellte Suppenschalen auf den Tisch, holte Löffel, Brot und Butter, während die Bäuerin die Erbsensuppe abschmeckte, die mit einem guten Stück getrocknetem Bauchfleisch und gepökelten Schweinepfoten gekocht worden war.

Die Suppe stand schon auf dem Tisch, als Kinder von der Schule zurückkamen, auch Bauer Wattjes ließ nicht auf sich warten. Nach dem wieder ewig langen Tischgebet wurde zugelangt, und als Monika sich zum drittenmal aus dem Topf bediente, konnte sich Wattjes ein Grinsen nicht verkneifen: Die Landluft schien dem Mädchen gut zu bekommen.

Nach dem Essen nahm Swantje ihren Mann an die Seite und erzählte ihm von Monikas Blessuren und dem viel zu schweren Gürtel.  Er machte ein ernstes Gesicht, denn jetzt gab es ein Problem: Die Mädchen hatten den Keuschheitsgürtel immer zu tragen, das einzige Ausnahme war das wöchentliche Bad am Samstag.

Andererseits hatte der Schmied einen groben Fehler gemacht, denn er hätte keinen Strafgürtel verwenden dürfen. Aus diesem Grund sagte er seiner Frau, dass das Mädchen solange, wie die Haut nicht abgeheilt sei, keinen Gürtel tragen brauche, erst nach vollständiger Genesung würde sie wieder sicher verwahrt werden, aber diesmal in einem normalen Keuschheitsgürtel, für den er dann schon sorgen wolle.

Sicherheitshalber setzte er zwei kurze Schreiben auf, in denen er die Sachlage erklärte. Die beiden Briefe würden morgen von dem Milchkutscher mit nach Hohedörp genommen werden, den einen würde der Bürgermeister erhalten, den anderen der Pastor, so konnte ihm keiner vorwerfen, heimlich gegen Bestimmungen verstoßen zu haben.

Die Salbe wirkte wahre Wunder, schon am Donnerstag war von den Entzündungen nichts mehr zu sehen, und so war es an der Zeit, das Mädchen wieder verschließen zu lassen. Diesmal aber würde dem Schmied und seiner Frau nicht mehr freie Hand gelassen werden, Eiso Wattjes hatte sich schon einen Plan zurechtgelegt.
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