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Autor Thema: Die wundersame Wandlung einer missratenen Tochter (Teil 16 - 20)  (Gelesen 8168 mal)
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viper2606
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« am: Mai 22, 2011, 05:06:04 pm »

Teil 16

Als am Freitag die morgendliche Arbeit erledigt war, nahm Swantje ihre Arbeitsschürze ab, band sich die sogenannte Tagesschürze um und setzte eine frisch gestärkte Haube auf. Monika, die natürlich wusste was auf sie zukommen sollte, stand schon fertig angezogen neben ihr, allerdings mit klopfendem Herzen und einem Flattern im Bauch, sie hatte panische Angst vor dem Schmied und seiner Frau.

Einer Eingebung folgend fragte sie die Bäuerin, ob sie sich im Garten ein paar Blumen pflücken dürfe. Swantje hatte nichts dagegen, packte den kleinen Jan in einen Tragekorb und ging mit ihr in den Garten, wo sie Monika half, einen Strauß zusammenzustellen.

Sie waren fast fertig mit ihrem Blumenstrauß, als Eiso mit der Kutsche um das Haus herumkam. Swantje stieg ein, Eiso gab ihr den Korb mit Kind auf den Schoß, hob Monika, die wegen der Fußfesseln nicht alleine einsteigen konnte, hoch und setzte sie hinten in die Kutsche. Da kamen aus den Nachbarhäusern  auch schon Hanna de Fries und Meike ten Broek, die ebenfalls einstiegen.

Wattjes kletterte auf den Kutschbock und ließ die Pferde antraben, langsam fuhr die Gesellschaft in Richtung Hohedörp, und mit jedem Kilometer, der sie weiter ans Ziel brachte, wuchs die Angst in Monikas Herzen.

In Hohedörp angekommen stiegen alle aus, Swantje trug den Korb mit dem kleinen Jan, Hanna führte Monika an der Kette neben sich her. Der erste Weg führte zu der Frau Bürgermeister, die gebeten wurde als Zeuge mitzukommen, als Zweite wurde die Frau Pastor um Begleitung gebeten. Auf dem Weg zum Schmied wurde den beiden Frauen erzählt, wie es Monika ergangen war und welche Schmerzen sie wegen der Schmiedeleute ertragen musste. „Das ist nicht richtig,“ meinten die Beiden, „aber wer weiß, was das Mädchen angestellt hat.“

Wattjes marschierte stramm auf das Wohnhaus der Schmiedeleute Düring zu, klopfte an die Tür. Nach wenigen Augenblicken öffnete die Frau des Schmieds die Tür, sah verwundert auf die Gruppe, die sich bei ihr versammelt hatte. Als ihr Blick auf Monika fiel verdüsterte sich ihr Gesicht, die Erinnerung an das zangenschwingende Mädchen lösten in ihr keine guten Gefühle aus.

Hanna ließ die Kette des Halseisens los, Monika holte die Blumen hinter dem Rücken hervor und ging mit gesenktem Blick auf Frau Düring zu, machte einen tiefen Knicks und sagte: „Frau Düring, bitte entschuldigen Sie mein schlechtes Benehmen, als ich vor ein paar Tagen  bei Ihnen in der Schmiede war, inzwischen weiß ich, dass sie nur ihre Arbeit machen wollten. Würden Sie als Zeichen der Entschuldigung diese Blumen von mir annehmen?“

Frau Düring sah sie einen Moment nachdenklich an, warf einen kurzen Blick in die Gesichter der anderen Anwesenden und meinte dann: „Scheinbar bist Du zur Vernunft gekommen, in diesem Fall will ich das Geschehne vergessen und Dir verzeihen.“ und nahm die Blumen aus Monikas Hand an, die wieder zu Hanna zurückging, um sich von ihr an der Kette halten zu lassen.

„Meta Düring, wir hätten da noch ein Anliegen, wir glauben dass dieses Mädchen einen falschen Keuschheitsgürtel bekommen hat.“ sagte Eiso Wattjes und holte den Strafgürtel aus dem Jutesack.. „Kann es sein, dass Du das Mädchen aus Versehen in einen Strafgürtel gesteckt haben?“ Die Düring wurde erst blass, dann rot, jeder der Anwesenden konnte merken an ihrer Reaktion merken, dass sie dem Mädchen den  schweren Gürtel mit voller Absicht umgelegt hatte.

„Na, so etwas,“ sagte sie, „das ist mir überhaupt nicht aufgefallen, das ist tatsächlich nicht der richtige Gürtel. Aber wieso tragt Ihr den Gürtel im Jutesack spazieren, es ist Vorschrift, dass die Mädchen die Gürtel ständig zu tragen haben.“

„Das war leider nicht möglich,“ mischte sich Swantje jetzt ein, „da der Gürtel so eng von Dir verschlossen wurde, dass die Haut verletzt wurde und sich schon entzündet hatte, und um die Vorschriften mach Dir mal keine Sorgen, der Bürgermeister und der Pastor wissen beide Bescheid.“

Meta Düring wurde langsam etwas unruhig, sie hatte sich, als sie Monika den Gürtel umlegte, in ihrem Zorn zu etwas hinreißen lassen, was das Missfallen der Gemeindemitglieder erregte. Im Moment hatte sie nur zwei Möglichkeiten: Die getroffene Maßnahme verteidigen, oder den Fehler eingestehen. Sie entschied sich für die zweite Möglichkeit und sagte: „Ich glaube, ich habe einen Fehler gemacht, jetzt ist es ist wohl an mir, mich zu entschuldigen. Lasst uns in die Schmiede gehen, dann will ich dem Mädchen einen anderen Keuschheitsgürtel anpassen.

So gingen die Frauen in die Schmiede, schickten Meister Düring nach draußen und verschlossen die Tür von innen. Monika musste sich ausziehen und Meta ging in den Lagerraum und kam mit einem Gürtel wieder, den die Frauen begutachteten, erst dann durfte Meta ihn Monika umlegen.

Als Monika das kalte Metall spürte fing sie unwillkürlich an zu zittern, die Angst vor den Schmerzen war einfach zu groß. Meta ging unter den Augen der versammelten Frauen vorsichtig zu Werk, schloss das Taillenband nicht zu fest, auch mit dem Schrittblech passte sie auf. Als die Teile alle richtig saßen wurden sie mit einem, diesmal nur kleinen Schloss gesichert.

„Du brauchst nicht zu zittern, es ist doch schon alles erledigt.“ sagte Meta und wollte ihr die Wange streicheln, doch als Monika die Hand auf sich zukommen sah, hob sie schützend die Arme vor ihr Gesicht und ließ sich auf die Knie fallen.

Für die Anwesenden war es klar, dass Meta das Mädchen schon einmal geschlagen haben musste, sonst hätte sie nicht so panisch reagiert. „Meta, Meta, was hast Du nur mit dem Mädchen gemacht, dass sie solch eine Angst vor Dir hat?“ Ziemlich verlegen gab die zu, dass ihr beim letzten Mal die Hand ausgerutscht wäre, was sie jetzt aber sehr bedauern würde.

„Das war allein meine Schuld,“ sagte Monika, „schließlich bin ich mit einer großen Zange in der Hand auf Frau Düring losgegangen, da brauchte ich mich nicht zu wundern als ich ein paar Ohrfeigen bekam, ich hatte sie ja auch verdient.“ Frau Düring sah sie dankbar an, kaum zu glauben, dass ausgerechnet dieses Mädchen ihr den Rücken deckte, das rechnete sie ihr hoch an.

Nachdem Frau Wattjes den Schlüssel des Gürtels in Empfang genommen hatte rückte die ganze Gesellschaft wieder ab, während Wattjes mit Frau und Kind, den Nachbarinnen und Monika zur Kutsche gingen, unterhielten sich die Frau des Pastoren und des Bürgermeisters noch eine Weile. Den Gesprächstoff bildete das neue Mädchen von Wattjes, das auf die beiden Frauen einen tiefen Eindruck hinterlassen hatte.


Teil 17

Eiso Wattjes lenkte die Kutsche in seine Hofeinfahrt, bedankte sich bei seinen Nachbarinnen für die Unterstützung, half seiner Familie aus dem Fahrzeug und spannte die Pferde aus, während Swantje und Monika zusammen mit dem kleinen Jan in die Küche gingen, es wurde höchste Zeit das Mittagessen vorzubereiten.

Während Wattjes nach dem Essen wieder auf um Zäune zu richten, kümmerte der Rest der Bewohner sich um Haus und Garten: Hofplatz fegen, Unkraut jäten, Blumen gießen, Torf und Brennholz ins Haus bringen, Hühner und Kaninchen füttern, usw., die Arbeit wurde nur von einer Teepause unterbrochen.

Kaum waren diese Arbeiten erledigt, als es im Stall weiterging, immer der gleiche Ablauf: Melken, Ausmisten, frisches Stroh verteilen, Füttern. Für Monika war es der erste richtige Arbeitstag, körperliche Anstrengungen waren für sie zwar ungewohnt, doch ließ sie sich keine Schwäche anmerken und gab ihr Bestes.

Die viele frische Nordseeluft und die Arbeit gingen nicht ohne Wirkung an ihr vorbei, beim Abendessen langte sie zu wie ein Fuhrknecht beim Bier. Nach dem Essen las Eiso Wattjes eine halbe Stunde aus der Bibel vor, um die Familie auf den Sonntag einzustimmen. Während Wattjes vorlas (worauf Monika als Atheistin gerne verzichtet hätte) sah sie sich nacheinander die Familienmitglieder an, alle schienen diese Lesestunde zu genießen, in den Gesichtern der Anderen konnte sie Ausgeglichenheit und Ruhe erkennen, wobei sie selbst eher erleichtert war, als Wattjes die Bibel schloss.

Auch den Rest des Abends saßen alle am Tisch, während Swantje mit ihren Töchtern die Kleider von Monika abänderte, wobei Monika wirklich keine Hilfe war, denn alleine schon das Einfädeln des Fadens in die Nadel war für sie ein Riesenproblem, übte Wattjes mit seinem Sohn Rechenaufgaben. Ab und zu stimmte irgendjemand ein Lied an und alle sangen mit, teilweise hochdeutsch, doch meist im Plattdeutscher Sprache: "Dat du mien Leevste büst, dat du woll west, kumm bi de Nacht, kum bi de Nacht, sech wo du heest (Das du mein Liebster bist, das weißt du, komm in der Nacht, komm in der Nacht, sag wie du heißt." Aber es gab noch viele andere Lieder, z.B.: "Int Fischerhus, dor wohnt de Not, denn seven Kinner willen Brot, oder: Trina , kumm mol vor de Dör, kieg mol bitje rut."

Etwas später brachte Fenna ihren Bruder Wübbi ins Bett, während Monika sich um Wilma kümmerte, kaum lagen die Beiden in der Buzze, als auch Fenna und Monika sich bettfertig machten. Monika wurde wieder an die Laufkette angeschlossen, die Fußfesseln wurden ihr abgenommen, nur Minuten später war sie eingeschlafen.

Am nächsten Tag wurde bereits am frühen Nachmittag der große Kessel angeheizt, der sich in einem separaten Raum hinter dem Backhaus befand. In diesem Kessel wurde sonst das Schweinefutter gekocht, doch gut gereinigt diente er jetzt zum Aufbereiten des Badewassers.                 
In einer Scheune stand ein Holzbottich, den Fenna und Monika mit kaltem Wasser aus der Pumpe in der Melkkammer auffüllten, erst zum Schluss kam heißes Wasser, das Eimer für Eimer aus dem Kessel geholt werden musste, dazu.

Gebadet wurde der Reihe nach, Swantje fing an, der nächste war Eiso, dann waren Fenna, Wilma und Wübbi an der Reihe, zwischendurch wurde zwar immer wieder mit einem in den Trog eingelassenen Hahn Wasser abgelassen und durch neues, heißes Wasser ersetzt, aber sehr vertrauenserweckend sah das Bad nicht gerade aus.

Trotzdem stieg auch Monika, nachdem ihr Frau Wattjes den Keuschheitsgürtel abgenommen hatte,  zum Schluss in den Bottich, sie lechzte geradezu nach einem Bad, und auch wenn dieses nicht mit einem Duftschaumbad im Haus ihrer Eltern vergleichbar war, so fühlte sie sich danach durchaus sauber. Während sie noch badete, ging Swantje Wattjes mit dem Gürtel in die Melkkammer, um ihn zu reinigen und die Innenseiten reichlich mir Salbe einzustreichen.

Monika war gerade aus dem Bottich gestiegen und hatte sich abgetrocknet, als sie mit dem Gürtel zurückkam. Der neue Tugendwächter hatte bei Monika keine Spuren hinterlassen, so legte sie ihr den Gürtel wieder um. Durch die großzügig aufgetragene Salbe fühlte sich der Gürtel noch besser an als vor dem Bad, nun gab es auch noch frische Wäsche und Kleidung, was ihr Wohlbefinden noch beträchtlich steigerte.

Fenna kam in die Scheune zurück, und die beiden Mädchen stecken die ganze getragene Wäsche von der Familie in den Bottich, um sie bis Montag einzuweichen, was Monika schon ahnen ließ, welche Arbeit auf sie zukommen würde.

Nach Erledigung der Stallarbeit und des Abendbrots verlief der Abend wie der vorherige, die Zeit wurde zusammen in der Küche verbracht.

Auch am Sonntagmorgen wurde erst gemolken, ausgemistet und den Tieren Futter gegeben, doch dann ging es mit der gesamten Familie in der Kutsche nach Hohedörp, um dort an dem sonntäglichen Gottesdienst teilzunehmen.

Auf dem Weg dorthin wandte sich Swantje an Monika: "Mädchen, zwei Sachen muss ich Dir noch erzählen, bevor wir gleich ankommen. Es ist so, dass alle neuen Mädchen hinten in der Kirche bleiben müssen, erst wenn sie es sich verdient haben,  mit ihrem eigenen Namen angesprochen werden, weil sie sich als ordentlich und tüchtig erwiesen haben, dürfen sie bei ihren Familien sitzen." "Das ist schon in Ordnung, Frau Wattjes, machen Sie sich keine Sorgen."

"Der zweite Punkt wird Dir bestimmt nicht gefallen," fuhr Frau Wattjes fort, "aber da können mein Mann und ich nichts dran ändern, sondern haben uns dem Beschluss der Gemeinde unterzuordnen: Jeden Sonntag vor dem eigentlichen Gottesdienst verließt der Pastor eine Liste, in der alle Mädchen aufgeführt sind, die sich nicht ordentlich betragen haben. Er verließt die Namen der Familien, bei der die Mädchen untergebracht sind und gibt auch gleich das Strafmaß bekannt."

Monika hatte schon wieder dieses Flattern im Bauch als sie Frau Wattjes fragte: "Um was für eine Art von Strafe handelt es sich dabei, Frau Wattjes?" "Die Mädchen werden nach dem Gottesdienst in das Spritzenhaus geführt, dort hat sich jede die vom Pastor festgelegte Anzahl Hiebe, die mit einer Art Lederriemen auf den blanken Hintern gegeben werden, abzuholen."

Monika wurde still, im Geist zählte sie ihre Missetaten der ersten Tage zusammen, und sagte zu der Bäuerin: "Frau Wattjes, muss ich unbedingt mit zur Kirche, ich habe solche Angst!"    "Ja," sagte Frau Wattjes, "das kann ich gut verstehen, denn die Hiebe werden von Frau Düring gegeben, der Frau vom Schmiedemeister."


Teil 18

Je dichter sie auf Hohedörp zukamen, umso mehr Kutschen waren zu sehen, die alle in Richtung Kirche fuhren. Bei der Kirche angekommen, stieg Familie Wattjes aus, Monika wurde vom Bauern heruntergehoben und Frau Wattjes nahm den Eisenring an ihrer Halskette in die Hand.

Eiso Wattjes fuhr die Kutsche auf einen schattigen Platz und band die Pferde an, während der Rest der Familie damit beschäftigt war, Bekannte und Verwandte zu begrüßen, die man meist nur einmal in der Woche sah. Da Monika als namenloses Mädchen Luft für die Leute war, sah sie sich unauffällig auf dem Dorfplatz um, und entdeckte an dem Pfahl, an dem auch sie schon einmal angekettet war, ein Mädchen, das wütend an ihrer Kette riss und wüste Beschimpfungen aussties.

Scheinbar störte sich keiner an den Flüchen des Mädchens, doch dann gingen zwei Männer auf sie zu, fesselten ihr die Hände auf dem Rücken, stecken ihr einen Knebel in den Mund, und sicherten den mit einem Stück Tuch, dass hinter ihrem Kopf verknotet wurde. Mehr bekam Monika auch nicht mehr mit, denn Frau Wattjes zog vorsichtig an ihrer Kette, um sie auf ihren Platz in der Kirche zu führen.
           
Durch den niedrigen Glockenturm ging es in das Kirchenschiff, gleich links und rechts von dem Eingang, also im hintersten Winkel des Raumes, saßen auf der schmalen Bank acht Mädchen in schlichten Kleidern, alle mit der Kette ihres Halseinsen an Ringen in der Rückwand des Kirchengebäudes eingelassenen Eisenringen.

Keine von ihnen blickte auf, als Frau Wattjes auch Monika anwies, sich auf die Bank zu setzen und auch ihre Kette an einen Eisenring anschloss. Leise sagte sie noch zu ihr: „Denk daran, immer den Blick nach unten halten, auch wenn der Pastor Dich aufruft und Du aufstehen musst. Sei ein liebes Mädchen und mach uns keinen Kummer.“ sagte sie noch, bevor sie ihr mit einem Lächeln über die Haare strich und sie in der Gesellschaft der anderen Mädchen zurückließ.

Noch war die Kirche nicht gefüllt, in den 5 Reihen vor den Mädchen saß zur Zeit niemand, es war ja auch noch eine gute Viertelstunde bis zum Beginn des Gottesdienstes. Das Mädchen auf ihrer rechten Seite fragte leise: „Seit wann bist Du hier?“ „Noch nicht mal eine Woche.“ gab Monika ebenso leise zurück, doch bevor die Andere noch eine Frage stellen konnte, wurden die nächsten Mädchen hereingebracht und angekettet, auch die Reihen vor ihnen füllten sich jetzt, so dass jede Unterhaltung unmöglich wurde.

Während die Kirchenglocken zu läuten anfingen, zählte Monika die angeketteten Mädchen: Mit ihr saßen hier insgesamt 20 Mädchen und junge Frauen  (ohne diejenigen, die bei ihren Familien saßen), die alle den Blick nach unten gerichtet hielten. Das Mindestalter schätzte Monika auf 18, die Älteste von ihnen schien aber auch schon über 25 Jahre alt zu sein.

Das Glockengeläut wurde leiser, um dann ganz zu verstummen, der Pastor trat hinter dem Altar hervor und stellte sich vor die Gemeinde. „Liebe Anwesenden, bevor wir unseren Gottesdienst beginnen können, habe ich wieder die traurige Pflicht, einige der unserer Gemeinde anvertrauten Mädchen zur Abstrafung zu bringen.“

Er zog einen Zettel aus der Tasche und begann: „Ich rufe auf das Mädchen der Familie Bültena.“ Eines der Mädchen aus Monikas Reihe stand auf, den Blick nach unten gerichtet, die Hände wie zum Gebet vor dem Schoß gefaltet. Der Pastor las nun der Gemeinde die „Verbrechen“ des Mädchens vor, es wurde ihr vorgeworfen schlampig gearbeitet zu haben, außerdem hätte sie zweimal geflucht und es an Gehorsam und Respekt fehlen lassen. Da sie aber erst seit einem Monat in der Gemeinde wäre, würde er noch einmal Milde walten lassen und sie lediglich zu 15 Schlägen verurteilen. „Wirst Du diese Strafe in Dankbarkeit und Demut annehmen, auf dass Du Dich in Zukunft wohl verhältst?“ Als Antwort machte sie einen tiefen Knicks, der solange anzuhalten hatte, bis der Pastor die Nächste aufgerufen hatte.

Nachdem der Pastor fünf Mädchen abgeurteilt hatte,  kam er scheinbar zum Schluss, denn er steckte den Zettel wieder ein. Monika fiel ein dicker Stein vom Herzen, hatte sie sich doch ganz umsonst Sorgen gemacht.

„Ich rufe auf das Mädchen der Familie Wattjes.“ dröhnte die gewaltige Stimme des Pastors zum Entsetzen von Monika durch die Kirche, mit weichen Knien stand sie auf und hatte eine erbärmliche Angst vor dem, was da kommen musste.

Wie es sich gleich darauf zeigen sollte, war ihre Angst durchaus berechtigt: Nichts wurde vergessen, jede ihrer Beschimpfungen und jeder Fluch waren dem Pastor mitgeteilt worden, am schlimmsten aber wohl war, dass sie die Schmiedefrau mit einer großen Zange tätlich bedroht hatte.

Aus Angst vor dem Urteilsspruch würde Monika fast übel, ihre Knie zitterten jetzt wie Espenlaub, dann war der fürchterliche Moment gekommen: Der Pastor verlas sein Urteil.


Teil 19

„Wehret den Anfängen,“ rief der Pastor durch das Kirchschiff, „und wollt Ihr das Unkraut vernichten, so müsset Ihr die Wurzel mit hinausziehen. Darum verurteile ich das Mädchen der Familie Wattjes dazu, heute und an den drei folgenden Sonntagen jeweils 30 Schläge in Empfang zu nehmen.“ Ein leises Raunen ging durch die Reihen, so ein hartes Urteil hatte der Pastor selten gefällt.

„Wirst Du diese Strafe in Dankbarkeit und Demut annehmen, auf dass Du Dich in Zukunft wohl verhältst? fragte er Monika, die nichts anderes zu tun wusste als einen tiefen Knicks zu machen und in dieser Stellung zu verharren.

Nach einer Viertelminute fing er wieder an zu sprechen: Mädchen der Familie Wattjes, Du hast in dieser Gemeinde Fürsprecher, die Schmiedeleute Düring haben ein Wort für Dich eingelegt, auch die Frau Bürgermeister und meine eigene Frau haben mir von deinem Wohlverhalten berichtet, dass auf Einsicht und Besserung schließen lässt. Da Du erst knapp eine Woche hier in unserer Gemeinde bist, sich Familie Wattjes zufrieden über Dich äußerst und Du sonst keine Schandtaten mehr begangen hast, ändere ich das Urteil um und setze die Strafe von 30 auf 5 Schläge herunter, die Du jede der nächsten vier Wochen lang bekommen wirst, es sei denn, Du lässt Dir heute 20 Hiebe geben, dann bist Du von der Strafe ab. Du darfst Dich wieder setzen, wir beginnen jetzt endlich mit dem Gottesdienst.“

Monika setzte sich wieder auf die Bank, einerseits erleichtert von der harten Strafe abgekommen zu sein, doch andererseits war die Aussicht auf die Abstrafung nach dem Gottesdienst ein schrecklicher Gedanke.

Der Pastor erzählte irgendwas von einem jungen Baum, der sich bei Wind biegen muss um nicht zu brechen, um später einmal zu einem großen, festen Stamm zu werden.

Monika hörte nur halbherzig zu, der Keuschheitsgürtel, der sich auf dieser schmalen Holzbank schmerzhaft bemerkbar machte, lenkte sie von der Predigt ab. Ein Blick auf ihre Leidensgenossinnen ließ sie aber etwas Trost empfinden, alle 20 Frauen und Mädchen rutschen unruhig mit ihren Hintern auf der Bank hin- und her.

Erst als die Orgel einsetzte wurde sie von Schmerzen und Angst abgelenkt, mindestens fünf Jahre war es her, dass sie dem Klang der Orgel gelauscht hatte. Sie hatte sich nie etwas aus dieser Musik gemacht, doch diesmal berührte sie der Klang des mächtigen Instruments auf  eine seltsame Weise.

Über anderthalb Stunden zog sich der Gottesdienst hin, das Sitzen wurde unerträglich, dann endlich sprach der Pastor seinen Segen, die Gemeine verließ nach und nach die Kirche und die Mädchen wurden von den Eisenringen losgeschlossen, um an ihren Halsketten nach draußen geführt zu werden. Die Fußketten klirrten, als sie über die Steinfliesen nach draußen gingen, die Glücklichen unter ihnen konnten gehen, doch die sechs verurteilten Mädchen wurden zum Spritzenhaus gebracht, um ihre Strafe zu empfangen.

Während die Gemeinde sich noch auf dem Dorfplatz versammelte um miteinander zu klönen,
waren die Mädchen beim Spritzenhaus angekommen, wo Frau Düring schon auf sie wartete.  In der gleichen Reihenfolge, wie sie auch verurteilt worden waren, wurden sie jetzt in das Spritzenhaus hereingerufen.

Die erste war das Mädchen mit den 15 Schlägen Strafe, ihre Begleiterin über gab Frau Düring das Ende der Kette, die führte das Mädchen hinein und schloss die Tür von innen. Kurze Zeit später war ein jämmerliches Geheule zu hören, das nach jedem Klatschen des Riemens ausbrach.

Monika machte sich vor Angst fast ins Hemd, doch Hanna nahm sie in den Arm und meinte: „So schlimm wird es schon nicht werden, die Mädchen heulen alle so laut, weil sie dann hoffen, dass die Düring nicht so fest zuschlägt.“ Das war nun auch nicht der richtige Trost für Monika, die nach diesen Worten schon wieder zu zittern anfing.

Jetzt legte Frau Wattjes den Arm um sie, sprach beruhigend auf sie ein, wie das nur eine Frau kann, die selbst Kinder hat. Langsam entspannte Monika sich etwas, doch als sie dann das Spritzenhaus betreten musste, war es mit ihrer Fassung vorbei, ihre Augen waren schon etwas feucht, als Frau Wattjes das Ende ihrer Kette in die Hände von Frau Düring legte.

Monika machte den vorgeschriebenen Knicks, ließ sich an widerstandslos in das Gebäude bringen, wo sie einen mit Leder gepolsterten Bock mit Lederriemen an der Seite sah, dessen Bedeutung sie sofort verstand. Frau Düring fragte sie, ob sie alle vier Wochen die 5 Schläge haben wolle, oder ob sie das ganze Strafmass mit einem Abwasch erledigen wolle.

Monika entschied sich für die 20 Schläge, zog den Rock hoch und die Unterhose herunter, um sich dann auf den Strafbock zu legen. Als Frau Düring die Lederfesseln anlegen wollte, meinte sie, dass das nicht notwendig wäre, sie hätte ihre Strafe verdient und würde sich nicht wehren.

Der erste Schlag kam wie aus heiterem Himmel, doch sie verbiss sich ihren Schrei, der zweite Schlag löste ein leises Stöhnen bei ihr aus, doch nach dem dritten Hieb brüllte sie genauso laut wie ihre Vorgängerinnen. Die Düring sagte leise zu Monika: „Das war der richtige Schrei, jedes Mal, wenn der Riemen klatscht, will ich diesen Schrei hören“ und schlug mit dem Riemen auf das Lederpolster, worauf Monika, die schnell verstanden hatte, dass die Frau es gut mit ihr meinte, ein fürchterliches Gebrüll ausstieß.

Fast wäre die Sache aufgeflogen, denn nach dem elften Schlag auf das Lederpolster fingen beide Frauen an zu lachen, Monika hätte fast keinen Schrei mehr herausgebracht. In der Zwischenzeit standen die Frauen der  Familie Wattjes draußen vor dem Spritzenhaus, und bei jedem Gebrüll von Monika zuckten sie zusammen. „Wenn die Düring jetzt schon wieder übertreibt, werde ich mehr als ein ernstes Wort mit ihr reden.“ regte sich Frau Wattjes auf.

Während Monika sich wieder anzog, wurde sie von Frau Düring angesprochen: „Mädchen, ich möchte mich bei Dir bedanken, dass Du beim letzten Mal, als Du bei uns in der Schmiede warst, die Schuld auf Dich genommen hast, damit hast Du meinem Mann und mir große Schwierigkeiten erspart. Wenn Du jetzt nach draußen gehst, erzähl bitte keinem von unserer „besonderen“ Strafaktion, sonst habe ich nämlich schon wieder ein Problem.“

„Wenn Sie sich nicht für mich eingesetzt hätten, wäre meine Strafe viel höher ausgefallen, es ist also an mir, mich zu bedanken.“ meinte Monika.

Frau Düring öffnete die Tür und führte Monika hinaus, Frau Wattjes kam sofort an um die Kette zu übernehmen und ihre Schutzbefohlene zu fragen: „Na, Mädchen, alles in Ordnung?“
„Ja, Frau Wattjes, es ist alles in Ordnung, vielen Dank.“

Dass die Augen des Mädchens noch feucht waren konnte sie gut verstehen, nur ahnte sie nicht, dass es Lachtränen waren. So wunderte sie sich doch, als Monika sich von Frau Düring mit einem Knicks und den Worten: „Vielen Dank für alles, Frau Düring.“ verabschiedete. Noch seltsamer kam ihr aber vor, dass die Frau vom Schmied das Mädchen in den Arm nahm und zu ihr sagte: „Wer weiß, vielleicht werden wir noch die besten Freundinnen.“

Auf dem Weg zur Kutsche fragte Monika nach dem Mädchen, dass vorhin an den Pfahl gefesselt war. „Auch dieses Mädchen ist jetzt bei einer Familie untergekommen,“ meinte Swantje Wattjes, „ich bin davon überzeugt, dass Du sie in nächster Zeit noch öfters sehen wirst.“


Teil 20

Nun kam der schönste Teil des Sonntags, zuerst wurde das Mittagessen gemacht: Salzkartoffeln standen schon fertig geschält in einem Kochtopf, ebenso wie die Bohnen. In noch einem anderen Topf lag ein Stück Pökelfleisch, dass in Abwesenheit der Familie richtig schön gargezogen war. Vom Sud des Pökelfleischs wurde eine Sauce gezogen, und sobald die Kartoffeln gar waren, konnte gegessen werden. Fenna stellte noch eine Schüssel mit Roten Beten auf den Tisch, während Swantje das Pökelfleisch in Scheiben schnitt.

Sobald der Abwasch fertig war, durften die Kinder zum Spielen nach draußen gehen, sogar Fenna mit ihren 14 Jahren war nicht mehr zu halten. Nachbarin Hanna de Fries kam vorbei, nach dem üblichen Teetrinken fragte die, ob sie mit Monika durch das Dorf gehen dürfe, sie hätte ja noch nicht viel davon gesehen.

Wattjes hatten nichts dagegen einzuwenden, also nahm Hanna den Ring an Monikas Halskette in die Hand und die Beiden spazierten durch das Dorf. Überall spielten die Kinder, Mädchen vertrieben sich die Zeit meist mit Seilspringen, während die Jungs mit Murmeln spielten oder einen aus Weideruten geflochtenen Reifen über die Straße trieben.

Hanna hatte Monika soviel zu erzählen, dass sie sich nur einen Teil merken konnte, bei jedem Haus wurden ihr die Namen der Bewohner genannt, wo die Frau des Bauern herkam, wie sie mit Mädchennamen hieß, wie viel Kühe und Schweine sie im Stall hätten, wie viel Land sie bewirtschafteten, und, und, und.

Jetzt sah Monika auch andere Mädchen, die an einer Kette durch das Dorf geführt wurden, leise fragte sie Hanna, ob sie mit diesen Mädchen sprechen dürfe, doch Hanna erklärte ihr, dass das nicht gern gesehen würde, es sei denn, sie würden zusammen eine Arbeit verrichten und müssten sich darüber verständigen.

Zumindest hatte sie im Vorbeigehen Blickkontakt mit den anderen Mädchen, aber keine wagte ein Wort zu sagen, die Augen zu Boden gerichtet gingen sie aneinander vorbei. Nur bei einer schien es anders zu sein, das Mädchen/die Frau an der Kette, Monika schätzte sie um die 22 Jahre, wurde auch von den Dorfbewohnern begrüßt und in die Gespräche mit eingebunden.

„Warum wird sie so anders behandelt als die anderen Mädchen?“ wollte sie von Hanna wissen. „Weil sie sich ihren Namen verdient hat, außerdem ist ihre Zeit in vierzehn Tagen abgelaufen, dann kann sie gehen wohin sie auch immer will.“

Sie kamen zu dem kleinen Dorfplatz, liefen die Strasse weiter bis zum letzten Hof, drehten dann wieder um und gingen zurück. Aus der Richtung Hohedörp kam ein Ackerwagen angerumpelt, die Mädchen wichen an den Straßenrand aus, um den Wagen vorbei zu lassen.

Vier junge Männer befanden sich auf dem Wagen, zwei von ihnen saßen vorn, der eine war der Bruder von Hanna,  Nachbar Wilko de Fries, die anderen Beiden saßen auf der Ladefläche,  zwischen ihnen ein wütendes Mädchen, deren Arme und Beine gefesselt waren. Die Vier riefen Hanna ein fröhliches: „Moin.“ zu,  die ebenso munter zurückgrüßte.

„War das nicht das Mädchen, dass heute auf dem Dorfplatz angebunden war?“ fragte Monika. „Ganz genau,“ gab Hanna zurück, „keine Familie wollte sie nehmen, allen war sie zu wild und unbeugsam, jetzt kommt sie in unser Haus, unsere Eltern glauben, dass sie das Mädchen zur Vernunft bringen können.“

„Darum hat Frau Wattjes heute gesagt, ich würde das Mädchen noch öfters sehen, als ich sie danach fragte, was mit ihr passiert wäre. Aber warum habt Ihr sie nicht gleich nach der Kirche mit hierher gebracht, so musste der Weg doch zweimal gefahren werden.“

Das haben wir ja auch probiert, aber das Mädchen versuchte zu treten und zu beißen, fing an zu fluchen und zu spucken, da wollten meine Eltern sie nicht mit in der Kutsche haben. Wilko brachte sie an den Pfahl zurück, wo sie bis vorhin darauf warten musste, von ihm abgeholt zu werden.“

Inzwischen waren sie wieder auf dem Dorfplatz angekommen, nachdem Hanna sich noch mit einigen Leuten unterhalten hatte, gingen sie wieder nach Hause zurück. Kaum beim Wattjes angekommen hörten sie schon aus Hannas Elternhaus eine wütende Mädchenstimme, die sich in den wildesten Flüchen und Verwünschungen erging. „Ich denke, es ist besser, wenn ich Dich wieder zu Wattjes zurückbringe und meinem Bruder zu Hilfe komme, das neue Mädchen scheint wirklich nicht bei Verstand zu sein.“

Eiso und Swantje Wattjes saßen auf einer Bank vor dem Haus, genossen die noch schwache Aprilsonne. „Setzt Euch zu uns.“ bot Swantje den Mädchen an, doch Hanna meinte, sie würde lieber nach Hause gehen. „Eiso Wattjes grinste sie an und sagte: „Da habt Ihr Euch ja ein schönes Wildpferd eingefangen, bin mal gespannt, wie Ihr das zähmen wollt.“

„Bisher sind doch noch alle vernünftig geworden,“ gab Hanna zurück, „und was wir selbst nicht zurechtbiegen können, das macht Frau Düring Sonntags mit dem Lederriemen.“ „Da bin ich mir nicht so sicher,“ sagte Swantje und sah Monika an, „es gibt Mädchen, die bekommen 20 Hiebe mit dem Lederriemen, denen tut anschließend noch nicht einmal der Hintern weh, bedanken sich nach der Prügel noch bei der Zuchtmeisterin, die darauf antwortet, dass sie vielleicht noch die besten Freundinnen werden würden, schon sehr seltsam, finde ich.“

Monika tat, als wenn sie den Flug der Vögel beobachten würde, während Eiso meinte: „Ja, das muss ich schon sagen, unser Mädchen ist härter als ich dachte, nicht jede würde eine tüchtige Tracht Prügel so einfach wegstecken, und dass sie sich anschließend auch noch dafür bedankt, ist doch ein Zeichen von Charakterstärke und gutem Willen.“
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