Leute, ihr habt euch da ein schwieriges Thema raus gesucht, Donnerwetter!
Vielleicht hat es auch etwas mit unserer westlichen Welt zu tun, mit dem hohen Wohlstand, den wir haben, und dem liberalismus und dem immer sakuläreren Staat. Denn:
1) In den 1940ern und 50ern war das Leben sicher angesichts der menschlichen und materiellen Not um Dekaden schwieriger - das blanke Überleben, das Überwinden von Traumata und danach das "ein bisschen was erreichen und absichern" stand sicher im Vordergrund. Ja, sexuelle Ausflüge von "einheimischen" Frauen mit Soldaten der Besatzungsmächte gab es oft, aber hier ging es doch mehrheitlich um materielle Vergünstigungen und hie und da, völlig untergeordnet, vielleicht auch um Liebe.
2) Heutzutage geht es uns doch allen mehr oder weniger gut. Zwar ist bei dem Einen noch ziemlich viel Monat am Ende des Geldes übrig, beim anderen weniger. Aber überleben tun wir alle, und wir haben auch alle ein Dach über dem Kopf. In gewisser Weise - und das ständige jammern anderer darf nicht täuschen - befreit das. Und wenn es nur insofern ist, als man keine Angst hat, "verbotene Sachen" im internet zuhause anzusehen. Was soll denn schon groß passieren? Gesteinigt wird man nicht, nicht mal die Ehefrau zieht einem mit dem Nudelholz eins über.
3) Kirche & Moral: Ebenfalls eindeutlig in den Hintergrund gerückt. Der erhobene Sonntagszeigefinger des Pfarrers juckt doch niemanden mehr - es kriegt auch niemand mehr mit, weil ja kaum noch wer in die Kirche geht. Da fällt auch das gegenseitige Kontrollieren der Schäfchen, der Gemeinde-Tratsch und das mobben andersartiger weg - wo man nicht dazu gehört, dort zerreissen sich die anderen auch das Maul nicht über einen. Und auch wenn die Mehrheit der Leute versuchen, gute Menschen zu sein - die 10 Gebote als oberste Regel und die Angst vor den biblischen Plagen als Sanktionhatten schon mal mehr Anhänger. Die Kirchenaustritte belegen diese Entwicklung, wenn auch die meisten dieser ausgetretenen (und auch jene die noch in der kirche mitglied sind) irgendwie trotzdem noch an gott glauben. Nur ist er "als Typ irgendwie ok", vielleicht sogar ein bisschen "cool" - jedenfalls aber sicher nicht so ein reaktionärer Tyrann wie ihn die katholische Kirche darstellt.
Lange rede, kurzer Sinn, meine These: Überall dort, wo all diese Entwicklungen noch nicht eingetreten sind, gibt es auch so gut wie keine Cuckolds. Die Zwänge, der Druck, gesellschaftliche Konventionen, sind zu stark und die angedrohten Sanktionen einschüchternd (Steinigung fremdgehender Frauen). Kommen Triebe trotzdem mal durch, dann in extremen Überschuss wie Gruppenvergewaltigungen, wie ein brechender Staudamm.
Ein paar Länder als Beispiel: In der Türkei gibt es keinen flächendeckenden Wohlstand plus heute mehr Islam als unter Atatürk, in der gesamten arabischen Welt profitierst du als Einheimsicher von Petroldollars nur, wenn du dem Regime treu bist.
Zusammengefasst: Nur weil wir in relativem Wohlstand leben, haben die Menschen die Zeit, auf ihre Gelüste zu hören - und nur deswegen dürfen die Menschen das ausleben, was in ihnen schlummert.