Guten Tag,
ich bin nicht ganz sicher, ob es eine allgemein gültige Definition für Cuckold-sein geben muss; ich definiere meine Cuckold- Philosophie für mich allein, Demütigung gehört nicht unbedingt dazu. Ich habe gerade erstmals bei Wikipedia nachgeschaut: „Der Begriff Cuckquean ist bereits im 16. und 17. Jahrhundert literarisch bezeugt“, das heißt, der Begriff / die Lebensweise ist schon uralt. Es heißt hier auch: „Für einen devot veranlagten Cuckold kann es im Gegenzug eine besondere Auszeichnung darstellen, von seiner Partnerin Demütigung und damit Aufmerksamkeit und Wertschätzung als unterwürfigem Teil der Beziehung zu erfahren. Es finden normalerweise keinerlei Heimlichkeiten zwischen den Partnern statt. Hierbei sind Ähnlichkeiten zu den Grundsätzen der Polyamorie zu finden“.
Da meine Frau, Lehrerin, die Tendenz hat zu dominieren, ist allein wegen dieser Verhaltensweise meine Idee „Polyamore Cuckoldehe“ entstanden. Es ist witzig, dass in Wikipedia der Begriff Demütigung allein durch den Sexualverkehr der Ehefrau mit einem anderen Mann begründet wird – eine falsche Einschätzung für mich zumindest, weil ich in meiner Liebe zu meiner Frau ihr wünsche, dass sie sich sexuell glücklich fühlt, was ich ihr nicht geben kann (vielleicht kommen wir später noch dazu). Jede verbale Titulierung meiner Unfähigkeit wäre auch keine Beleidigung, sondern nur eine Benennung der Tatsache.
Eine andere Internetseite, wunderweib.de/, schrieb: „Der Mann schaut zu, wie seine Freundin/Frau es mit einem Fremden/Liebhaber tut. Den Betrogenen (auf Englisch "cuckold") törnt das Szenario an, und wie“. Ob dieses Szenario bei mir auch zutrifft, das ist sehr zweifelhaft. Ich habe es bei meiner ersten Ehefrau erlebt, wie glücklich ihr Gesichtsausdruck war, wenn sie wieder einmal mit unserem Freund einen Orgasmus hatte. Dieses Gefühl, dass ich meiner Frau sexuelle Erfüllung wünsche, ist so dominierend, dass ich zwar sexuell erregt werde, aber in erster Linie dominiert die Freude für meine Frau.
Du schreibst: „da wollte sie es plötzlich, hat aber dann auch Bedingungen gestellt, unter anderem, dass sie sich auch verlieben und diese Liebe auch leben dürfte“; das meine ich erkannt zu haben, in den Genen von Frauen ist zunächst Liebe, Zuneigung, ethisches Miteinander, was in der gefühlten Überzeugung zum Sexualakt führt. Für mich ist es nur zu „natürlich“, dass Sexualität unter Liebe stattfindet. Ja, ich habe auch das Risiko kennengelernt: „Ich habe unseren Freund R. gefragt, ob er mich heiraten will!“
Ja, da hast Du natürlich recht, das definiert wohl jeder immer ein bisschen anders, aber wenn man hier bei CU mitliest, dann hat man den Eindruck, dass Cuckolds immer auf Demütigung stehen. Deshalb hab ich das für mich so definiert, dass ich kein Cuckold, sondern ein Wifesharer bin. Man kann natürlich auch Wifesharing als Oberbegriff sehen und dann zur Unterscheidung Cuckold C1, C2 und C3 verwenden. Irgendwie sucht man sich doch immer wieder Schubladen.
Da ich eigentlich eher Dominant bin in unserer Beziehung, musste ich erstmal schlucken, als sie das so klar gefordert hat, das hat ja irgendwie mein Selbstverständnis erschüttert. Als ich aber merkte, wie sehr mich diese Vorstellung auch erregt hat, war ich damit auch im Reinen.
Natürlich freue auch ich mich für meine Partnerin, wenn sie sexuelle Erfüllung findet, aber so selbstlos, dass es, für mich, nur darum geht bin ich nicht. Ich will schon auch was davon haben und es gibt für mich nichts schöneres, als sie beim Sex zu beobachten. (ich weiß natürlich dass ich sie noch gar nicht beobachten konnte, aber ich habe es mit einer früheren Partnerin schon über viele Jahre erlebt).