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Autor Thema: keuschheit  (Gelesen 24515 mal)
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AntonWeichei
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« am: Mai 24, 2009, 08:59:36 am »

Ich hatte Susanne lange nicht mehr gesehen; und als ich zusammen mit Christine (die ich nun auch schon eine Weile nicht mehr gesehen hatte) die Treppe emporstieg, hoch zu ihrer Stimme in einem unbekannten, von uns unbetretenen Stockwerk, versuchte ich mir auszumalen, was uns wohl erwarten würde, und war etwas nervös angesichts des Unbekannten, Fremden. Im dritten Stock fanden wir zu ihrer Stimme, die uns unten an der Haustür begrüßt hatte, ihr Gesicht: unverkennbar noch das alte, aber inzwischen nicht mehr von den wilden Locken ihrer Schulzeit eingerahmt, inzwischen trug sie kurze Haare. Sie bat uns herein. Die Wohnung war hell und aufgeräumt, ganz im Gegensatz zu den dunklen Zimmern, in denen sich allerlei Kleinigkeiten zu alleatorischen Stillleben (Stilleben nach alter Rechtschreibung) angesammelt hatten, in denen sie früher gewohnt hatte. Sie stellte uns ihren Freund vor, neiderregend gutaussehend, aber etwas schweigsam, der dann wieder in einem anderen Zimmer verschwand. Severin war sein Name, seine Eltern mußten einen hochtrabend albernen altmodischen Geschmack gehabt haben. Nachdem wir Zimmer, Freund und Möbel begutachtet hatten, kehrten wir ins Wohnzimmer zurück und verteilten uns auf Sofa und Sesseln.
Kurz darauf kam ihr Freund und servierte Gebäck. Susanne fragte uns, was wir trinken wollten, und nach einem kurzen Austausch von Höflichlichkeitsfloskeln einigten wir uns auf Tee. Susanne blickte Severin an, und der verschwand wieder in der Küche.
Als nächstes mußte dann jede von uns erzählen, wie weit sie es mit Beruf und Familie gebracht hatte. Zum Glück brauchte ich mich meiner Leistung nicht zu schämen: ich hatte einen halbwegs gut bezahlten Beruf (keinen typischen Frauenberuf, was bedeutete, daß er leistungsgerecht bezahlt wurde) und war verheiratet. Severin brachte den Tee herein, goß uns ein und blieb dann mitten im Raum stehen (oder nicht mitten im Raum, eher in der Nähe einer der Türen), ohne Anstalten zu machen, sich zu uns zu setzen. Christine fragte ihn, was er arbeite: „Ich bin den ganzen Tag zu Hause“sagte er. „Zum Glück kann ich uns beide ernähren“ sagte Susanne. „Setz dich doch, du machst mich nervös“, sagte ich, mit jenem scherzhaften Ton, der einem Vorwurf gegenüber einem noch neuen Bekannten das Unhöfliche nehmen soll. Severin schien mir Susanne fragend anzublicken, diese nickte leicht mit dem Kopf, und Severin setzte sich auf eine Stuhlkante, mit streng aufgerichtetem Rückgrat. Ich muß wohl etwas fragend oder verwirrt geschaut haben, denn Susanne lächelte und sagte: „vielleicht sollte ich euch erst einmal die Beziehung zwischen mir und Severin erklären, ehe ihr euch über uns wundert.“
Sie lehnte sich auf dem Sofa zurück und begann:
„Die Beziehung zwischen mir und Severin ist ein bißchen anders als ihr euch vielleicht gedacht habt. Er ist nicht mein Freund oder mein Lebensgefährte, sondern mein Diener, man kann auch sagen, mein Sklave. Er hat sich freiwillig verpflichtet, mir in allem zu gehorchen, und seither ist er mein Eigentum.“
Nach einem kurzen Moment der Verwunderung fragte Christine: „Was heißt das?“
„Naja, seine Aufgabe besteht darin, sich um den Haushalt und andere einfache Arbeiten zu kümmern, also Kochen und Waschen und Aufräumen und so, er verwaltet auch meinen ganzen Schriftkram und füllt meine Steuererklärung und solches Zeugs aus, oder er ruft beim Kino an, um für mich eine Karte zu reservieren. Außerdem ist er für meine sexuelle Befriedigung zuständig, und er wäscht mir die Haare oder rasiert meine Beine. Manchmal, wenn ich viel zu tun habe, bringe ich ihm auch einige leichtere Fälle aus dem Büro mit.“ Sie überlegte einen Moment. „Insgesamt ist er natürlich ein ziemlich teures Vergnügen, und wahrscheinlich würde ich ihn effektiver einsetzen, wenn ich ihn richtig arbeiten gehen schicken würde. Aber ich denke, das ist ein Luxus, den ich mir leisten kann. Es ist mir lieber, wenn er daheim bleibt. Wenn ich ihn unbewacht aus dem Haus ließe, wäre er kaum noch zu kontrollieren.“ „Wieso kaum noch zu kontrollieren?“ fragte ich und versuchte vorsichtig, zu Severin hinzuschielen, ohne ihn direkt anzustarren. „Naja“, sagte Susanne, „das beste an der Sache ist, das, was mir, ehrlich gesagt, am meisten Spaß dabei macht, daß ich ihm jede eigene Form von Sexualität verbiete. Ich würde sagen, es würde mich sehr wundern, wenn er es in den letzten zwei Jahren geschafft haben sollte, eine nackte Frau zu sehen. Seit zwei Jahren hat er keine nackte Frau mehr gesehen. Und ich meine jetzt nicht nur, daß er nicht live irgend eine nackte Frau gesehen hat, sondern auch nicht irgendwo in einer Zeitschrift oder im Fernsehen oder auf einem Plakat. Das war nicht ganz einfach zu erreichen. Ihr glaubt zum Bispiel nicht, wie viele nackte Frauen etwa in Frauenzeitschriften auftauchen, fast so viele wie in einem Männerwichsblatt, oder wie viele Nackte im Fernsehen zur besten Sendezeit selbst bei den Öffentlich-Rechtlichen kommen. Deshalb habe ich den Fernseher und alle meine Zeitschriften oder dementsprechenden Bücher im Schlafzimmer aufbewahrt, das ich immer abschließe, ehe ich das Haus verlasse, und gereinigt wird das Schlafzimmer nur unter meiner Aufsicht. Zu lesen bekommt er nur Zeitschriften und Zeitungen, die ich vorher gefiltert habe. Beim Einkaufen ist das ein bißchen umständlicher: schließlich gibt es auf der Straße überall Werbeplakate oder Schaufensterdekorationen mit entsprechndem Inhalt, wir haben deshalb vereinbart, daß er, wenn wir auf der Straß laufen, die Augen stets gesenkt halten muß, und wenn wir im Supermarkt am Zeitschriftenstand vorbeigehen, muß er in die andere Richtung schauen. Vielleicht ist er sogar der einzige Mann in ganz Deutschland, der seit zwei Jahren keine weibliche Brust mehr gesehen hat, weder in Natura noch als Reproduktion. Bekleidete weibliche Brüste hat er in den letzten zwei Jahren allerdings schon ein paar gesehen, insbesondere meine zwei. Was das Beste daran ist: ihr könnt euch nicht vorstellen, was für ein Spaß es ist, nach Hause zu kommen, ins Bad zu verschwinden und mich besonders verführerisch zurecht zu machen, so daß viel von meinem Körper unter meiner Kleidung zu sehen ist und viel zu ahnen, aber nichts ganz zu sehen. Das einzige, was mich dabei ärgert, ist, daß ich ihm am Anfang unserer Beziehung erlaubt habe, mich nackt zu sehen. Das allergroßartigste nämlich fände ich es, wenn er mich noch überhaupt nie nackt gesehen hätte und sich vor Sehnsucht verzehren würde, endlich zu erfahren, wie diese hier“ und sie schob mit ihrer rechten Hand ihre linke Brust zusammen „aussehen; aber letztendlich, ich denke, er verzehrt sich auch so vor Sehnsucht.“
Ich dachte einen Moment nach, dann fiel mir ein Widerspruch in ihrem Berich auf, und ich fragte: „Aber hast du nicht vorhin gesagt, daß er auch für deine, wie sagtest du, sexuelle Befriedigung, zuständig sei, oder habe ich dich da falsch verstanden? Muß er dich da nicht nackt sehen, oder schlaft ihr immer nur im Dunkeln miteinander?“ „Nein, im Dunkeln schlafen wir nicht miteinander, wir schlafen überhaupt nicht miteinander, so, wie du dir das vielleicht vorstellst. Erstens einmal verbinde ich ihm vorher immer die Augen, das heißt, technisch gesprochen, ich setzte ihm meistens eine Maske auf. Außerdem dringt er niemals in mich ein. Er befriedigt mich immer mit den Händen oder mit der Zunge, je nachdem, worauf ich gerade Lust habe, oder mit einem Dildo.“ „Tut mir leid, wenn ich so indiskret frage, es geht mich ja eigentlich nichts an, und du mußt mir ja auch nicht antworten, aber was ist mit ihm? Was hat er eigentlich davon?“ „Nun, er ist halt so pervers, daß er sich dieses Schicksal selbst ausgesucht hat. Er hat mich sogar angefleht, ich solle ihn so behandeln, wie ich ihn jetzt eben behandle. Also, er kann sich eigentlich nicht beklagen, genau so hat er es gewollt. Oder falls du seine sexuelle Befriedigung meinst: die findet eigentlich nicht statt, so gut wie nicht jedenfalls. Einmal im Monat bekommt er von mir einen runtergeholt, vorausgesetzt, er hat sich anständig aufgeführt: ein paarmal haben wir diese Sitzungen auch schon ausfallen lassen. Warte mal einen kleinen Moment...“, sie stand auf, holte einen Kalender und setzte sich wieder, „seit wir dieses System praktizieren hatte er in insgesamt sechsundzwanzig Monaten achtzehn Orgasmen, also im Schnitt etwa zweimal in drei Monaten.“
Mit einem gewissen Schaudern (vor meinen eigenen Abgründen, uneingestandenen Phantasien und heimlichen Perversionen?) versuchte ich mich in dieses System hineinzudenken und fragte: „Das kannst du doch gar nicht so genau wissen. Wie weißt du denn, was er in deiner Abwesenheit macht?“ „Genau“, sagte Christine, „ab ins Bad und los gehts, und du merkst es noch nicht mal an seiner nachlassenden Leistung im Bett.“
Susanne lächelte und sagte: „Am besten läßt sich das wohl durch die Anschauung erklären. Ein Bild oder ein persönlicher Augenschein sagt mehr als tausend Worte. Severin, steh auf und laß deine Hose und Unterhose herunter.“ Zu uns gewandt erklärte sie: „übrigens heißt er nicht wirklich Severin, das heißt, als er zu mir kam, hieß er noch nicht so. Eigentlich heißt er Thomas. Aber ich dachte, wenn er mein Eigentum wird, müßte ich ihm auch einen Namen geben.“
Ich hörte ihr nicht besonders aufmerksam zu, denn meine Aufmerksamkeit wurde, nachdem ich eine erste Scheu überwunden hatte und hinzuschauen gewagt hatte, von dem gefesselt, was zwischen Thomas/Severins Beinen hing: über dem Glied trug er eine Metallröhre, an der unten ein Vorhängeschloß baumelte. Wie diese Röhre allerdings befestigt war, konnte ich von meinem Beobachtungspunkt nicht erkennen. Susanne war inzwischen aufgestanden und kehrte in den Raum mit einem Paar Handschellen zurück. Severin wußte offenbar schon, was zu tun war, und setzte sich wieder auf seinen Stuhl, und Susanne kettete ihn an. Dann verließ sie erneut den Raum, und es dauert einen Moment, ehe sie mit einem Schlüssel zurückkehrte. „Ich mußte erst seinen Schlüssel aus dem Safe holen.“ erklärte sie. Dann winkte sie uns herbei und zeigte uns die Apparatur, die Severins Glied umschloß. Sie öffnete das Vorhängeschloß, das an der Spitze der Metallröhre an einem Ring befestigt war, und zog die Metallröhre herunter. Nun sah ich, daß dieser Ring fest als Piercing an Severins Eichel befestigt war. Nachdem ich die Konstruktion erst einmal begriffn hatte, war sie eigentlich verblüffend einfach. „Die Aufsichtsbeamtinnen haben sich vom ordnungsgemäßen Zustand des Gliedes überzeugt?“ witzelte Susanne, quetschte Severins Glied zurück in die Röhre, bis der Ring wieder an der vorderen Öffnung herausragte und mit dem Vorhängeschloß fixiert wurde. Dann brachte sie wieder den Schlüssel fort und befreite anschließend Severin, der sich Unterhose und Hose wieder hochzog.
Susanne und wir setzten uns zurück auf das Sofa, und Susanne fuhr fort zu erzählen: „Am Anfang unserer Beziehung, als wir diesen Quasi-Keuschheitsgürtel erst einmal ausprobierten, gewährte ich ihm natürlich öfter als einmal im Monat eine Befriedigung. Ganz am Anfang wollte er sogar täglich seine kleine Belohnung, aber das haben wir dann relativ schnell abgestellt. Bis wir dann bei einmal wöchentlich waren, war ein harter Kampf und ein langer Weg, und Severin war nicht immer ganz einsichtig. Eigentlich war es ja genau das, was er wollte, und er selbst hatte die Idee mit dem Keuschheitsgürtel gehabt, aber dann überlegte er es sich ständig wieder neu und sagte mal so und mal so, und es war bald klar, daß ich nicht auf seine Einsicht bauen konnte und die Sache selbst in die Hand nehmen mußte. Also stellte ich ihn irgendwann vor die Wahl: entweder er kann das Ganze in Zukunft vergessen, oder er willigt ein, das Ganze in Zukunft nach meinen Regeln zu spielen, und die heißen: er wird nie wieder eine Frau nackt sehen, er wird nie wieder mit seinem Schwanz in eine Frau eindringen, er wird nie wieder öfter als einmal im Monat einen Orgasmus haben, so daß er vor Ablauf des Monats erst gar nicht kommen braucht und mich nerven, und es steht in meinem Ermessen, diesen Zeitraum nach Belieben und ohne Absprache zu verändern, und er weiß auch genau, daß wenn er nur die leiseste Andeutung macht, daß er unzufrieden ist mit der Frequenz, mit der er seine Befriedigung bekommt, daß diese Frequenz dann noch langsamer wird, und ich habe mir auch ausdrücklich das Recht vorbehalten, seine Befriedigung ganz zu streichen, wann immer ich will; wenn ich also Lust habe, kann ich ihm jederzeit mitteilen, daß er von nun an übehaupt nie mehr einen Orgasmus haben wird. Oder ich verzichte darauf, ihm das großartig vorher anzukündigen, und setze es einfach in die Tat um und lasse ihn im Zweifel, ob er jemals wieder einen Orgasmus kriegen wird. Übrigens“, sie schloß einen Moment genießerisch die Lippen, „ich sage euch jetzt etwas, was ich auch Severin bis jetzt noch nicht gesagt habe: ich bin fest entschlossen, die Häufigkeit, mit der Severin von mir befriedigt wird, in Zukunft immer weiter zu verringern, und eines Tages wird er von mir tatsächlich für den Rest seines Leben in absoluter Keuschheit gehalten werden. Bis es soweit ist, wird allerdings wohl noch einige Zeit vergehen, wobei das auch zum Teil von seinem Benehmen abhängt. Ich habe mir vor einiger Zeit vorgenommen, daß ihm von nun an nur noch eine bestimmte Zahl an Orgasmen zustehen, und wenn die aufgebraucht sind, dann ist Schluß, wobei sich diese Zahl auch noch, je nach seinem Benehmen, weiter verringern kann.“

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