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Autor Thema: Jennas Weg, Teil 29  (Gelesen 3587 mal)
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Mandith
Writer und Poster
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Geschlecht: Männlich
Beiträge: 37


Schreiben heißt Bleiben

petersmano
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« am: Juni 01, 2012, 12:50:05 pm »

Dem armen Mr. Milfort ging es gar nicht gut. Er war hungrig, hatte einen Mordsdurst und war mental am Boden. Er fühlte sich gedemütigt und frustriert.
In seinem ganzen Leben hatte er sich noch nicht so erniedrigt gefühlt, nicht einmal im Knast. Diese elende Supertussi hatte ihn doch tatsächlich an den Rand der Verzweiflung gebracht. Stets hatte Harry in Sachen Sex die Kontrolle gehabt, war immer der dominante Part gewesen. Doch dieses Miststück hatte ihn total in der Hand. Dass sie ihn hier gefangen hielt, war schon schlimm genug. Viel schlimmer jedoch war, dass sie ihm die Kontrolle entrissen hatte. Die Kontrolle über seine Sexualität, und damit über seine Psyche, seine Entscheidungsfähigkeit, sein gesamtes Befinden. Da war der Nahrungsentzug schon fast nebensächlich, obwohl auch der immer schwerer an Harry zu nagen begann.
Alles in Allem eine zutiefst demütigende und emotional verstörende, wenn nicht sogar zerstörende Gemütslage in Wechselwirkung mit physischem Abbau.
Er würde sich ihr unterordnen müssen, um zu überleben, und sie wusste genau wie er, dass es auch geschehen würde, was Harry noch tiefer in den Strudel der Depression zog.
Er hatte sie um Erlösung angebettelt und war weinend zusammengebrochen, als Mistress Divine sie ihm verweigert hatte. Der harte Harry Milfort, winselnd und bettelnd wie ein geprügelter Hund. Eine Reaktion, die ihm gänzlich unbekannt war und umso mehr schmerzte.
Wie in Trance betrachtete er stundenlang die silbern glänzenden Stahlteile, bevor er eines nach dem anderen anlegte und die integrierten Schlösser mit leisem Klicken einrasten ließ. Sie passten genau, und nachdem Harry festgestellt hatte, dass er sie nicht mehr ablegen konnte, meldete sich sein eingepferchter Freund erneut mit deutlichen Signalen.
Sie sehen wunderschön aus, dachte Harry und strich über das glänzende kühle Metall….Was? Bist Du bescheuert? Wunderschön? Du bist verrückt…andererseits…das kann nicht sein. Was passiert hier? Es konnte doch nicht sein, dass diese verfluchten Fesseln ihn nun auch noch scharf machten, oder? Unwillkürlich fasste sich Harry an den Hals, wo er den kräftigen O-Ring des Halsreifens ertastete, und mit dem Gedanken an die Funktion dieser Ringe traf ihn die Erkenntnis. Sie machten ihn scharf. Extrem scharf.
Hier lief gar nichts mehr in geordneten Bahnen.
Und das wurde ihm endgültig bewusst, als er das wunderbar weiche, zarte und glatte Höschen in die Hand nahm, hineinstieg und es langsam über seine Beine nach oben gleiten ließ, bis es seinen Bestimmungsort erreichte und seinen hoffnungslos pulsierenden Freudenspender bedeckte.
Harry hatte zuerst gar nicht bewusst wahrgenommen, wie heftig und wild sein Unterleib zu kreisen begonnen hatte. Erst sein lautes, verlangendes Stöhnen, das von den kahlen Wänden widerhallte, offenbarte ihm die ganze Wahrheit.
Der Punkt war erreicht, an dem er alles tun würde, um sich die Gunst der Göttin zu verdienen.

„Ich weiß nur, dass er vor Jahren einmal Besuch gehabt hat“, sagte der Direktor, „von einem jungen Mann, den er als seinen Sohn bezeichnet hatte. Aber ob das wirklich sein Sohn war, kann ich nicht sagen. Der Junge hat sich nie wieder gemeldet, und Mr. Milfort gilt offiziell als ohne Familie“.
„Mag sein“, meinte Court, „aber das ist mein einziger Anhaltspunkt. In der Wohnung habe ich nichts gefunden, was auf seinen Verbleib hindeuten könnte“.
„Warum ist Dir denn der Mann so wichtig?“, wollte der Direktor wissen, „Du kennst das doch mit den Kerlen. Das ist doch sicher nichts Neues, dass die plötzlich abtauchen“.
„Ich weiß auch nicht“, antwortete Court, „ich habe da so ein Gefühl, als wenn etwas nicht stimmt. Der Mann machte mir nicht den Eindruck, als wolle er untertauchen. Dazu bestand auch überhaupt keine Veranlassung. Er ist ja durchaus vermögend und alles andere als dumm. Vielleicht sehe ich ja auch Gespenster. Es ist nur…es will mir einfach nicht in den Kopf, dass er seit Tagen nicht mehr gesehen wurde, und erst recht nicht, dass er unseren Termin hat platzen lassen. Er erschien mir ausgesprochen zuverlässig. Dazu kommt noch, dass seine Bude nicht so aussah, als wenn er vorhatte, für einen längeren Zeitraum zu verreisen. Es waren ganz frische Lebensmittel in seinem Kühlschrank“.
„Das muss nichts heißen“, meinte der Direktor, „kann ja eine spontane Entscheidung gewesen sein“.
„Glaub ich nicht“, widersprach Court, „er hat noch kurz vor seinem Verschwinden erzählt, dass er seinen Sohn besuchen wollte. Wenn er vorgehabt hätte, länger wegzubleiben, hätte er bestimmt nicht vorher noch seine Vorräte aufgefüllt.  Gib mir doch einfach die Nummer von dem Jungen. Vielleicht ist Mr. Milfort ja bei ihm, und alles ist in Ordnung“.
„Na schön“, gab sich der Direktor geschlagen, „wenn Du dann besser schlafen kannst. Ich gebe Dir auch gleich die Adresse. Aber von mir hast Du das nicht, damit das klar ist“.
„Ist klar“, sagte Court, „ich verrate es niemandem. Erzähl, ich schreibe mit“. Eine Minute später legte er auf. Er hatte eine Spur, wenn auch nur eine vage.

Zufrieden sah Jenna auf den Monitor.  Ihr Gefangener hatte sich offensichtlich besonnen. Sie hatte auch nichts anderes erwartet. Amüsiert nahm sie zur Kenntnis, dass der gute Mann allem Anschein nach mit heftiger Erregung zu kämpfen hatte. Sehr gut! Das kam ihren Plänen entgegen. Dann sollte er auch ruhig wieder Wasser trinken können. Mit dem Essen musste er allerdings bis zum Abend warten. Ein hungriger Bauch war wesentlich gefügiger als ein satter. Durst jedoch konnte einen schnell kaputt gehen lassen. Und das war noch nicht angesagt.
Jenna schaltete den Monitor aus und machte sich auf den Weg ins Büro. Heute Abend würde Harry Milfort zum ersten Mal die wahren Freuden des Lebens kennenlernen. Was war er doch für ein Glückspilz.

Der Glückspilz kämpfte weiter mit seinen Gefühlen. Harry hatte sich auch die restlichen Sachen angezogen. Er fand, dass er absolut lächerlich aussah, konnte aber nicht verhindern, dass seine Hände immer wieder über den wunderbaren Stoff glitten, wobei sich sein Unterleib in unermesslicher Verzückung auf und ab bewegte, als ob er gerade das geilste Weib der Welt vor der schussbereiten Flinte hätte. Leider wurde ihm dabei schmerzhaft die erzwungene Ladehemmung bewusst, und so musste er sich hilflos dem ständig wachsenden Verlangen ergeben, dass inzwischen förmlich nach Erlösung schrie.
Harry konnte an nichts anderes mehr denken. Selbst seine Männernippel waren inzwischen hart wie Stein, und er ertappte sich immer wieder dabei, dass er die überaus sensiblen Knospen lustvoll massierte, als wäre er eine Frau.
Man lernt doch immer noch dazu, dachte er verzweifelt, was macht dieses Weib nur aus mir? Wenn sie doch endlich käme. Hatte er zu Anfang noch liebend gerne auf ihre Aufmerksamkeiten verzichtet, so hatte sich diese Ansicht grundlegend verändert.
Er konnte es nicht mehr erwarten, sie zu sehen. Er sehnte sich regelrecht nach ihr. Er hatte ihre Bedingungen erfüllt, nun sollte sie gefälligst auch kommen und mit ihm machen, was sie wollte. Hauptsache sie machte überhaupt etwas mit ihm…und mit seinem kleinen Freund, der zu seinem größten Feind zu werden drohte.

Doch da musste sich Harry noch etwas gedulden. Es war noch nicht einmal Mittag, und seine Kerkermeisterin war geschäftlich unterwegs. Während sie einem jungen Paar die Vorzüge einer Eigentumswohnung erläuterte, klingelte im Büro der Farm das Telefon.
Joe war mit den jungen Leuten im Wald zum Pilze sammeln und hatte alle Hände voll zu tun, die wilde Meute zusammenzuhalten, Lucy war mit zwei Mädchen, die heute für die Verpflegung eingeteilt waren, in der Küche beschäftigt.
Wer rief denn jetzt auf dem Festnetz an? Die Meisten ihrer Bekannten, Verwandten und Kunden hatten sich doch längst damit vertraut gemacht, sie auf dem Handy zu kontaktieren. Das Ding da oben klingelte nur noch ganz selten.
Kopfschüttelnd legte sie das Fleischmesser beiseite, putzte die Hände mit einem Handtuch ab und ging mit schnellen Schritten die Treppe hinauf. Schon im Flur war ihr klar, dass sie es nicht rechtzeitig schaffen würde. Und tatsächlich, als Lucy das Büro betrat, schwieg das Telefon.
Lucy verfluchte sich dafür, es nicht längst gegen ein moderneres eingetauscht zu haben. Eines, das wenigstens die Möglichkeit einer Rufumleitung hatte. Das musste sie unbedingt mal nachholen. Immerhin hatte es einen Anrufbeantworter, doch der Anrufer hatte nicht darauf gesprochen.
Naja, dachte Lucy, wenn´s wichtig war, würde er es sicher noch einmal versuchen.

Und das tat Court auch. Eine Stunde später startete er einen neuen Versuch. Diesmal auf Lucys Handy.
„Johannsen“, meldete sich die Dame, „was kann ich für Sie tun?“.
„Äh…Jester hier“, sagte Court, „ich habe vorhin schon einmal versucht, Sie auf dem Festnetz zu erreichen“.
„Ach, Sie waren das?“, fragte Lucy, „warum haben Sie denn nicht gleich auf meinem Handy angerufen?“.
„Na, da hatte ich nur Ihre Festnetznummer. Ich habe ein bisschen recherchieren müssen, um diese Nummer zu finden“.
„Okay, jetzt haben Sie mich ja“, sagte Lucy, „was gibt´s denn? Ist eines Ihrer Kinder hier im Ferienlager? Ihr Name sagt mir so jetzt nichts“.
„Nein, nein“, sagte Court, „Dass Sie ein Ferienlager haben, weiß ich erst seit ein paar Minuten. Ich wollte eigentlich Joe Weller sprechen. Der wohnt doch bei Ihnen, oder?“.
Lucy wurde misstrauisch. Nicht, dass das doch wieder dieser Mr. Milfort war, der es nun unter falschem Namen versuchte.
„Wie war doch gleich Ihr Name?“, fragte sie.
„Jester“, sagte Court, „Court Jester“.
“Der Hofnarr? Wollen Sie mich verarschen?”. Jetzt war Lucy sicher, dass der Mann log. „Was Besseres ist Ihnen wohl nicht eingefallen. Hören Sie, Mr. Milfort. Lassen Sie den Jungen in Ruhe, sonst bekommen Sie es mit mir zu tun“.
„Wie…?“. Klick! Aufgelegt!
Ungläubig starrte Court auf sein Handy. Was war das denn? Sie hielt ihn für Harry Milfort? Dann war der offensichtlich doch nicht auf der Farm. Aber vielleicht wusste sie trotzdem, wo er ihn finden konnte.
Es war aber auch ein Kreuz mit seinem Namen. Hätte er Miller oder Meyer gesagt, hätte sie ihm möglicherweise zugehört, aber Court Jester? Das klang für einen misstrauischen Fremden wohl doch zu bescheuert. Saublöd. Einen weiteren Anruf konnte er sich wohl sparen. Es nützte nichts, er würde sich auf den Weg aufs Land machen müssen. Aber heute würde das nichts mehr werden, und morgen auch nicht. Sein Terminkalender war randvoll. Und so wichtig war Harry Milfort nun auch nicht, dass Court dafür anderen absagen wollte.
Mal sehen, dachte er, vielleicht klappt´s am Wochenende.

Harry war in einen gnädigen Schlaf gefallen, der jedoch nicht lange anhielt. Er erwachte von dem dringenden Bedürfnis, pinkeln zu müssen. Und wie immer, wenn das der Fall war, wurde ihm wieder schmerzhaft bewusst, wie es um seinen kleinen Freund stand.
Fluchend erhob er sich und schälte sich aus dem Spielanzug, um sich auf den Eimer zu setzen. Nachdem er sein Geschäft verrichtet hatte, meldete sich sofort wieder sein sexueller Notstand. Es gelang Harry einfach nicht, es abzustellen. Zu lange hatte er keinen Abgang mehr gehabt, und seine Situation trug ein Übriges dazu bei.
Wenigstens hatte er seinen Durst stillen können. Das Wasser lief wieder, das war ein gutes Zeichen. Offensichtlich hatte die Madame gesehen, dass er ihre Vorgaben erfüllt hatte. Mit Sicherheit hatte sie das. Harry war die kleine Kamera an der Decke vor seiner Zelle nicht entgangen. Womöglich saß das Weibsstück den ganzen Tag vor dem Monitor und weidete sich an seinem beschämenden Anblick.
Genervt legte sich Harry wieder hin und versuchte, wieder einzuschlafen, was ihm auch tatsächlich gelang. Sein strapazierter Körper verlangte seinen Tribut.
Harry träumte.
Er träumte von Roxanne, der Nutte aus dem Bordell hinter Haven. Er träumte, dass sie ihm einen blies, wie sie es damals, vor dieser elenden Geschichte, des Öfteren getan hatte. Er spürte ihre heißen Lippen, wie sie seinen steil aufgerichteten Penis umschlossen, an ihm saugten, auf und ab wanderten, und er spürte ihre Finger, die unterstützend mitarbeiteten, die Peniswurzel umschlossen und drückten bis Harry seine Ladung in ihren gierigen Mund verschoss. Ah, war das geil. Endlich wieder ein Schuss ins Schwarze. Endlich Erlösung…aber warum…warum…er hatte doch…oder doch nicht…natürlich hatte er…aber…aber die Erlösung…sie blieb aus.
Schweißgebadet erwachte Harry erneut. Scheiße! Es war nur ein Traum gewesen. Und dieser Scheißtraum hatte nichts anderes bewirkt, als seine Geilheit wieder auf die Spitze zu treiben.
„Nein…“, schrie er auf, „Scheiße“.

„War´s ein schöner Traum?“, hörte er die Stimme neben sich fragen, und er öffnete die rotgeränderten Augen.
Da stand sie. In demselben Outfit wie zuletzt. Ein Bild von einer Frau. Schön wie ein Geschöpf aus einer anderen Welt, mit Augen so tief und grün wie das Meer an den Klippen von Haven. Und sie hielt ein Tablett in den Händen.
„Bitte“, flehte Harry, und er wusste nicht, was er erbettelte. Das Stillen des Hungers im Magen oder das des Hungers in seinen Lenden.
„Geduld“, sagte Mistress Divine und stellte das Tablett auf den kleinen Hocker, „erst musst Du noch etwas für mich tun“. Sie schob eine Schachtel durch das Gitter.
„Was ist das?“, fragte Harry misstrauisch.
„Rasierzeug“, sagte die Göttin, „Du siehst zum Fürchten aus. Benutz es. Jetzt! Und falls Du Dir damit die Pulsadern aufschneiden willst, tue Dir keinen Zwang an. Es ist mir egal“.
„Kann ich das nicht nachher…“.
„Jetzt sofort“, schnitt sie ihm das Wort ab, „Du solltest in Zukunft besser alles sofort tun, was ich Dir sage. Du wirst sehen, dann wird es Dir viel besser gehen“.
„Okay, okay…Herrin“, sagte Harry und ging zum Waschbecken, um ihrem Befehl nachzukommen.
„Na also“, sagte sie, als er fertig war, „das sieht doch schon viel besser aus. Hast Du Hunger?“.
„Wie ein Bär, Herrin“, sagte Harry und schielte sehnsüchtig nach dem Tablett. Hängen blieb sein Blick aber an dem Waschlappen, den sie in einer Hand hielt.
Oh Gott, wollte sie es wahr machen? Harrys Gefühle fuhren Achterbahn.
„Wenn du essen willst, musst Du sauber sein“, sagte sie mit einem umwerfenden Augenaufschlag, der Harry bis ins Mark traf.
„Wie…wie Sie meinen, Herrin“, stotterte er vor Aufregung, „alles was Sie wollen“.
„Gut“, sagte sie, „dann zieh den Spielanzug aus und komm ans Gitter“.
Harry beeilte sich, ihrem Wunsch nachzukommen und streifte den Spielanzug ab.
„Komm her“, befahl sie, „dreh Dich um und streck die Hände über den Kopf. Gut so, und nun steck sie durch die Gitterstäbe“.
Harrys KG klapperte deutlich hörbar unter dem zarten Höschen, als die Göttin die Handfesseln mit einem starken Vorhängeschloss verband.
„Und nun die Füße“, sagte sie und verband die Fußfesseln mit einer kräftigen Kette und zwei weiteren Schlössern um die Gitterstäbe herum. Harry stand bereits fest ans Gitter gefesselt, als er spürte, wie sie seinen Halsreifen umdrehte und eine weitere Kette an dem O-Ring befestigte.
Ein paar Sekunden später war sie fertig, und Harry stand hoffnungslos fixiert an dem Gitter.
Mistress Divine betätigte den Schalter, und ein Klicken an der Tür sagte ihr, dass sie nun aufschließen konnte.
Mit gemächlichen Schritten betrat die Göttin die Zelle und baute sich vor ihrem Gefangenen auf.
Harry zitterte am ganzen Körper, und trotz seiner Erregung, erkannte er, dass sie schwarze Handschuhe trug.

Langsam drehte sie sich einmal um die eigene Achse, wobei das zarte Negligee sanft um ihren göttlichen Körper schwang. Nach einer weiteren Drehung wechselte Mistress Divine die Richtung um 90 Grad und zeigte Harry die linke Schulter, über die sie ihn mit leicht gesenktem Haupt in die Augen sah.
„Gefällt Dir, was Du siehst?“, fragte sie mit einer mehr gehauchten als gesprochenen Stimme, und Harry musste keine Sekunde überlegen.
„Ja, Herrin“, antwortete er, fasziniert von der Silhouette, die sich ihm bot, „sehr sogar“.
„Möchtest Du mich anfassen?“, fragte sie weiter.
Als ob sie das nicht wüsste, dachte Harry und sagte: „Nichts lieber als das, Mistress Divine“.
„Das dachte ich mir“, hauchte die Göttin, stellte sich wieder frontal vor ihn, legte ihren Kopf leicht in den Nacken und fuhr sich mit den Händen durchs Haar, wobei ihre herrlichen Brüste und die steinharten Nippel sich deutlich unter dem leicht durchsichtigen Stoff abzeichneten. Dann trat sie ganz nahe an Harry heran. So nah, dass er direkt in den Ausschnitt ihres zarten Hemdchens blicken und ihren betörenden Duft aufsaugen konnte.  Er spürte ihren warmen Atem auf seinem Gesicht, als sie flüsterte: „Was würdest Du tun, wenn Du die Hände frei hättest? Was würdest Du als Erstes berühren wollen? Meine Brüste? Meine Hüfte? Meine Taille? Mein Gesicht? Meine Haare…?“.
Harry war schwer am Schlucken. Er kriegte kein Wort heraus.
„…meine Beine? Meinen Hals…? Oh ja, erst den Hals, nicht wahr?“
„Äh…“.
„…um ihn mir an Ort und Stelle umzudrehen…“. Mistress Divine griff nach seinem Höschen und schob es ganz langsam etwas herunter, gerade so weit, um sein Gehänge freizulegen. Das Schloss des CB 6000 klapperte wild vor sich hin.
„…ich weiß, dass Du das tun würdest…“.
Nicht bevor ich Dich gefickt hätte, dachte Harry.
„…und deshalb bist Du auch gefesselt…“. Sie nahm seine prall gefüllten Eier in die Hand. Es piekte leicht.
„…und das wirst Du immer sein, wenn ich Dir so nahe bin…“. Mit der anderen Hand fuhr sie ihm unter das Hemdchen. Er fühlte ein Kratzen auf dem Bauch. Das Pieken an seinen Eiern verstärkte sich.
„…Du wirst mich nämlich niemals berühren…“.
„Au!“, schrie Harry. Ein durchdringender, scharfer Schmerz durchzuckte seine Genitalien.
„…und wenn Du es Dir auch noch so sehr wünscht…“.
„Aaah!“. Ein Schmerz wie von tausend Nadelstichen. Jetzt auch auf seinem Bauch.
„…aber Ich werde Dich berühren…“.
„Um Gottes Willen…“. Die Handschuhe! Es sind die Handschuhe!
„…viele Male…“.
Harry sackte zusammen. Ihm wurde schwarz vor Augen.
„… Du wirst sie lieben…“.
Wahnsinnig vor Schmerz hing Harry in den Fesseln. Die Beine waren ihm total weggesackt.
„…die wahren Freuden des Lebens. Du wirst kosten…“. Mistress Divine löste den grausamen Griff.
„…von den herrlichen Früchten…“.
„Argh…“. Mehr bekam Harry nicht mehr  heraus, als ihn der fürchterliche Schlag traf.
„…des Paradieses“. Harry kämpfte mit der Ohnmacht. Die Göttin erkannte das, ließ von ihm ab und griff nach seinem Stuhl.
„Du brauchst eine Pause“, sagte sie und setzte sich, „Du siehst fürchterlich aus“.
Oh ja, Harry brauchte eine Pause. Eine ziemlich lange. Vorbei war es mit der Geilheit. Schmerz, nur noch Schmerz hatte sich seines Bewusstseins bemächtigt und raubte ihm den Atem. Keuchend rang er nach Luft.
Geduldig wartete Mistress Divine, bis ihr Opfer wieder einigermaßen bei Verstand war. Ganz langsam, Finger für Finger, zog sie die Handschuhe mit den rasiermesserscharfen Spikes aus, und hätte Harry an sich hinab sehen können, ihm wäre endgültig Angst und Bange geworden. Das Hemdchen war blutdurchtränkt. Tiefe Risse überzogen Bauch und Brust, und auch aus seinem Hodensack sickerte der rote Saft in das Höschen, wenn auch nicht ganz so stark.
Mistress Divine erhob sich von dem Stuhl und ging zum Waschbecken.
„Die Wäsche wird etwas gründlicher ausfallen“, sagte sie, während sie den Waschlappen unter den Wasserhahn hielt, „was hast Du doch für ein Glück“.
Harry registrierte ihre Worte kaum. Ihm war die herbeigesehnte Wäsche momentan völlig egal…obwohl…mit zunehmender Erholung…
Die Göttin baute sich wieder vor ihm auf. „Weißt Du, was das ist?“, fragte sie und schwenkte den Schlüssel vor seinem Gesicht.
Mühsam öffnete Harry die Augen. „N…nein“, krächzte er heiser, „ist mir…ist mir auch egal“.
„Nicht doch“, sagte Mistress Divine, „jetzt enttäuscht Du mich aber. Das ist der Schlüssel für die Belohnung, und das ist Dir egal?“.
Belohnung? Um Himmels Willen nicht auch noch eine Belohnung, dachte Harry. Doch sein kleiner Freund hatte da offenbar eine ganz andere Meinung. Sehnsüchtig klopfte er an die harte Schale seines Gefängnisses, als sich die Göttin an dem Schloss zu schaffen machte.
Normalerweise hätte Harry den so dringend herbeigesehnten Moment genießen sollen, doch die Angst vor der möglichen Art und Weise der Belohnung ließ ihn trotz des anhaltenden Notstandes keine Freude daran finden.
„Entspann Dich“, riet ihm die Göttin und schloss auf, „sonst verpasst Du was“. Erleichtert richtete sich der kleine Harry auf.
„Ich…ich kann nicht“, schnaufte der gefolterte Mr. Milfort mühsam, „bitte…tun…tun Sie mir nicht mehr weh“.
„Ganz ruhig“, beschwichtigte ihn die wunderbare Mistress Divine, „diese Art Liebkosungen sind für heute vorbei. Ich lasse niemanden danach unversorgt. Nicht einmal Dich. Das wird jetzt nur noch ein bisschen brennen. Achtung…“.
„Uff…“, entfuhr es Harry, als die Lady ihm die Wunden an Bauch und Brust abwusch.
„Halt still“, sagte sie, „dann ist es leichter für Dich“.
Harry zwang sich zur Ruhe, und ganz allmählich entspannte er sich so weit, dass er  auch mental wieder mit seinem befreiten Freund eins werden konnte.  Mistress Divine sorgte dafür, dass sein Stöhnen sich wieder in ein Lustvolles verwandelte. Ganz vorsichtig tupfte sie seinen immer noch leicht blutenden Hodensack ab, peinlichst darauf bedacht, seinen gequälten Eiern keine weitere Pein zu bereiten. Eigentlich hätte es ihr egal sein sollen, doch da war sie eigen. Genug war genug, wenigstens für heute. Die Behandlung mit den Spikes war nicht ohne gewesen, und echte Schäden wollte sie noch nicht anrichten. Die Schäden sollten zunächst in seinem Kopf stattfinden. Sie wollte ihn psychisch verletzen, nicht physisch. Angst sollte er bekommen. Angst vor ihrem Erscheinen. Und doch sollte er es herbeisehnen.
„Bist Du bereit für die Belohnung?“, hauchte sie ihm ins Ohr, „oder willst Du noch warten?“.
„Ja…nein…bitte…“. Harry geriet endgültig außer Rand und Band. Erneut hatte sich seine Gemütslage ins Gegenteil gewandelt. Der Schmerz trat in den Hintergrund, die so lange aufgestaute Sehnsucht nach dem Orgasmus überlagerte alles. Doch diesmal war es anders als sonst. Bevorzugte Harry sonst harten gefühllosen Sex mit dem einzigen Ziel sich abzureagieren, so sehnte er sich nun nach Zärtlichkeit und Erfüllung, und die Göttin enttäuschte ihn nicht. Sie wollte ihn willenlos machen. Er sollte in einen Zustand geraten, in dem er sein Leben für ihre Berührung geben würde. Bereit sich ihr hinzugeben. Mit Haut und Haar.
Ganz leicht strich sie mit nur einem Fingernagel über die Unterseite seines  Schaftes. Von unten nach oben. Dann ließ sie wieder ab.
„Aaah…“. In nie erlebter Lust streckte ihr Harry den Unterleib entgegen. „Bitte, Herrin…“, flehte er, „bitte…“.
Mistress Divine nahm einen zweiten Finger zu Hilfe. Dasselbe Spiel. Aus tiefster Seele stöhnte ihr Gefangener auf. Der Schmerz war jetzt völlig vergessen. Wild drehte er den Kopf hin und her, soweit es das Halsband zuließ.
„Gefällt es Dir?“ Ein dritter Finger kam ins Spiel.
„Jaaaaaaaa….“.
„Was würdest Du dafür tun?“ Erneut ließ sie von ihm ab.
„Nicht aufhören…bitteeeeee“. Harrys Freudenspender zuckte in süßer Agonie.
„Das ist nicht die Antwort auf meine Frage…“.
„Alles, meine Herrin…alles“.
„…Schmerzen ertragen…?“.
„Jaaaa“.
„…starke Schmerzen…?“.
„Jaaaaaaaaaa…“. Der vierte Finger gesellte sich dazu. Noch immer übte sie keinerlei Druck aus. Ganz zart strichen ihre Finger über den Schaft seines  kleinen Freundes. Von ganz unten bis ganz oben. Kaum merklich tippte sie ein einziges Mal auf die Spitze des heftig pulsierenden  Gliedes.
„…Schmerzen, die Dich an die Grenze des Erträglichen bringen…?“.
„Jaaaaaaaa…Herrin…jaaaaa“. Harry war jetzt alles egal. Er war nicht mehr von dieser Welt.
„…für die Berührung einer Göttin…?“. Erneutes Tippen. Diesmal mehrfach nacheinander.
„Oh mein Gott…“.
„…Nicht Gott…Göttin…“.
„Verzeihung…Göttin…“.
„…Erkennst Du mich…?“. Warm legte sich der Waschlappen um Harrys Penis. Die Erregung hatte jetzt total von ihm Besitz ergriffen, seinen Verstand lahmgelegt. Seine Antworten kamen nur noch intuitiv.
„…Wer bin ich…?“. Ganz leichter Druck…
„Sie sind…Sie sind…Miss Carson…Mistress Divine…meine Göttin“.
„…Sehr gut. Weißt Du nun, warum Du hier bist…?“. Mistress Divine verstärkte den Druck und begann mit dem Waschen.
„Jaaaaaaa…meine Göttin“.
„…Sag es!“.
„Ich…aaahhh…ich habe…oooohh…Ihre …haaaaaaaa…Ihre Eltern…uuuhhh…er…mordet. Aaaargh…oh Gott…oh mein Gooooootttt…“.
„So ist es“, sagte die Göttin und wischte Harry sauber, „deswegen bist Du hier. Und jetzt bedanke Dich bei Deiner Göttin“.
„Danke, Göttin“, keuchte Harry aus tiefstem Herzen. Egal, was noch kommen würde, das eben Erlebte konnte ihm keiner mehr nehmen. Zitternd und bebend erkannte er, dass es etwas gewesen war, was ihm noch nie zuteil geworden war. Und ausgerechnet Sie, der er so viel Leid zugefügt hatte, war es gewesen, die ihm dieses Geschenk gemacht hatte. Das erste Geschenk, das er gerne angenommen hatte. Harry ahnte, dass er danach süchtig werden würde. Aber er wusste auch, welchen Preis es ihn kosten würde. Und er war bereit, ihn zu bezahlen.
Mit geschlossenen Augen genoss er das leise Abklingen des aufregendsten Erlebnisses seines Lebens.
Er wehrte sich nicht, als die Göttin, und das war sie, ihn wieder sicher verschloss. Nur von Fern hörte er das Klacken der ins Schloss fallenden Gittertür.

Jenna war zufrieden. Ihr Gefangener hatte die wahren Freuden des Lebens kennengelernt, und sie war sicher, dass er ihnen verfallen würde.
„Ich habe Dir den Waschlappen und eine Salbe dagelassen“, sagte sie, während sie Harry vom Gitter losschloss, „benutze sie sorgsam. Mach Dich sauber und zieh die Kleider aus. ich werde Dir neue bringen. Und iss Dich satt. Du hast es Dir verdient“.
Das ließ Harry sich nicht zweimal sagen.  Sein Hunger war ins Unermessliche gewachsen, und nur die Aktion der Göttin hatte ihn vergessen lassen, dass er seit  geraumer Zeit nichts in den Bauch bekommen hatte. Doch nun war der Wunsch nach Nahrung so präsent wie nie zuvor. Wie ein ausgehungerter Wolf stürzte er sich auf  das Tablett mit den lebenswichtigen  Köstlichkeiten.
Wo war er hier nur gelandet? In der Hölle oder im Paradies?
Im Moment war ihm vollkommen egal. Er hätte im Fegefeuer sein können, so egal war ihm das.
Er war gefangen…na und? Scheiß auf die elenden Schmerzen. Er hatte etwas bekommen, was er vorher nicht gekannt hatte.
Dass das nur ein Hauch dessen war, was ihm noch bevorstand, war Harry in diesem Moment so was von egal, dass er nicht einmal daran dachte, was noch kommen könnte.
Er hatte etwas erkannt, was er nie für möglich gehalten hätte. Er liebte seine Kerkermeisterin.

Moment…hatte er das wirklich gerade gedacht? Dass er sie liebte? Sie, die ihn hier gegen seinen Willen festhielt? Das musste einer Laune entsprungen sein.
Und Harry wusste auch welcher.
Andererseits…wenn man es genau nahm…Was sprach dagegen?...Und was dafür?
Es gab eine Menge, das dafür sprach.
Seine Herrin war ohne Zweifel die schönste Frau, die ihm je untergekommen war…hm…nicht ganz richtig…der er je untergekommen war, war wohl die bessere Beschreibung.
Und was sie ihm geschenkt hatte, war mit Sicherheit das Beste, was Harry jemals erlebt hatte, auch wenn es teuer erkauft war.
Und damit wären wir auch schon bei den Dingen, die dagegen sprechen, dachte Harry und rieb sich den immer noch heftig schmerzenden Sack.
Die Göttin hatte ihn verletzt. Ernsthaft verletzt! Es war Blut geflossen.
Bis dahin war ja noch alles einigermaßen harmlos verlaufen.
Gut…er war hier eingesperrt, eine Situation, die ihm nicht unbekannt war. Leider aber auch sein kleiner Harry. Und ab und an hatte sie ihm schon mal ein paar Schmerzen zugefügt, hauptsächlich an einer seiner empfindlichsten Stellen. Das war zwar nicht witzig, aber dafür hatte er auch eine Belohnung bekommen, die ihres Gleichen suchte.
Aber warum sollte Harry diese Frau lieben?
Er hatte eigentlich allen Grund, Angst vor ihr zu haben. Und die hatte er auch. Es war ihm klar, dass seine Herrin…komisch…jetzt nannte er sie auch in Gedanken schon so…Rachegedanken hegte, und wer wusste schon, wie weit sie dabei gehen würde?
Aber war das die richtige Frage?
War die Frage nicht eher, wie weit ER dabei mitgehen würde? Oder könnte?
Eines war jedenfalls sicher: Das Erlebnis, das sie ihm heute verschafft hatte, war dazu angetan, Harry für Einiges bereit werden zu lassen.
Mistress Divine hatte ihn auf einen Weg geführt, den er noch nie beschritten hatte. Einen steinigen und beschwerlichen Weg.
Sie hatte ihn dorthin geführt, wo sich alles fügte: Das Leben, das Schicksal, der Zufall, die Bestimmung, das Leiden, die Entbehrung, der Schmerz, die Freude, die Erfüllung, die Liebe und das unermessliche Glück, dieses alles zu erleben. In einem eigens dafür geschaffenen Universum.
Auf einem einzigartigen Weg…
…Auf Jennas Weg!

Mit großem Appetit verschlang Harry das üppige Mahl, ehe er sich mit den Spuren der Session beschäftigte. Mit vollem Bauch sah die Welt doch gleich ganz anders aus, da tickte auch der Verstand wieder besser. Und genau das war es, was ihn wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholte.
Ganz vorsichtig entledigte sich Harry des blutgetränkten Hemdchens, und erst jetzt wurde ihm bewusst, was die Göttin angerichtet hatte.
„Ach du Scheiße“, fluchte er, als er die Wunden sah. Das war kein Spaß mehr. Das Weibsstück meinte es ernst. Wenn das erst der Anfang war, dann wollte Harry das Ende lieber gar nicht wissen. Das Wissen um die Ausweglosigkeit seiner Situation war schon schlimm genug. Hoffentlich würde sie ihm wenigstens Zeit genug geben, die Wunden verheilen zu lassen. Wirklich glauben konnte er daran allerdings nicht, und nun begann Harry, trotz der positiven Seite des Erlebten, eine unterschwellige Furcht zu entwickeln. Er war kein SM-Typ, der sich auf derartige Behandlungen freute. Und das war der Lady anscheinend scheißegal.
Liebe? So ein Quatsch! Harry verwarf die eben noch gehegten Gedanken. Diese Dame war alles andere als eine Göttin. Sie war voller Hass und Bosheit. Ein Dämon in der Gestalt eines Engels. Eines überaus gefährlichen Engels.
Zum ersten Mal fragte sich Harry Milfort ernsthaft, ob sie ihm überhaupt eine Chance lassen würde, dieses Abenteuer zu überleben, oder ob ihr Ziel von Anfang an seine systematische Zerstörung mit tödlichem Ausgang war. Von ihren wahren Zielen ahnte er nichts.

Nicht einmal Anna ahnte davon etwas. Jenna war bester Laune, als sie ihre Sklavin aus der Kammer holte.
„Wir gehen Essen“, sagte sie aufgeräumt, „ich habe einen Mordshunger“.

Court Jester hatte einen Brummschädel. Den hatte er Samstagmorgens öfters. Denn am Freitag traf er sich des Abends immer mit seinen Freunden zum Kartenspielen, und gestern hatte einer von ihnen auch noch Geburtstag gehabt.
Die Männer hatten schon ganz schön geladen, als  Henry, das Geburtstagskind, auf die glorreiche Idee gekommen war, noch einen Happen zu sich zu nehmen, und da das Bier ohnehin ausgegangen war, waren sie kurzerhand mit dem Taxi in die Innenstadt gefahren, um ein Restaurant aufzusuchen.
Da hatte es, außer dem Essen, noch reichlich Schnaps gegeben, und dementsprechend fröhlich war es zugegangen.
Irgendwann war es wohl etwas zu turbulent geworden, denn plötzlich hatte diese bildschöne Blondine an ihrem Tisch gestanden.
„Freut mich für Sie, meine Herren, wenn Sie Spaß haben“, hatte sie gesagt, „aber kann es sein, dass Ihnen die anderen Gäste entgangen sind? Es wäre nett von Ihnen, wenn Sie Ihren Lautstärkepegel etwas herunterfahren könnten“.
Die Dame hatte ein so selbstverständliches und dominantes Auftreten gehabt, dass die Männer augenblicklich ruhig geworden waren.
„Ich danke Ihnen, meine Herren“, hatte sie nur noch gesagt und sich zum Gehen gewandt, als Court mit einem Mal erkannt hatte, wer die Dame war.
„Warten Sie“, hatte er ihr hinterhergerufen, „sind Sie nicht Miss Carson?“.
„Wer will denn das wissen?“ hatte die Lady gefragt und war stehengeblieben.
„Jester“, hatte Court gesagt und war leicht schwankend aufgestanden, „ich bin Sozialarbeiter. Verzeihung, dass es etwas laut war, mein Freund hat Geburtstag. Ich würde Sie gerne etwas fragen“.
„Sparen Sie sich Ihre Annäherungsversuche, Mister“, hatte sie kühl erwidert, „ich bin nicht interessiert“.
„Nein, nein“, hatte Court schnell eingeworfen, „das ist es nicht. Wie gesagt, ich bin Sozialarbeiter, Schwerpunkt entlassene Strafgefangene, und ich bin auf der Suche nach Harry Milfort“.
„Harry Milfort?“. Entrüstet hatte die Dame ihn angesehen. „Wie können Sie es wagen, diesen Namen mir gegenüber zu erwähnen?“.
„Verzeihung, Miss“, hatte Court kleinlaut gesagt, „ich weiß, was er Ihnen angetan hat. Wissen Sie…ich dachte…naja…er ist seit einer Woche verschwunden. Ich dachte, Sie sollten das wissen“.
„Was geht mich das an?“, hatte Miss Carson gezischt, „ich denke, er schmort in der Hölle. Und da gehört er auch hin“.
Mit diesen Worten hatte sie ihn stehenlassen und war zu ihrem Tisch gegangen, an dem eine weitere sehr hübsche Frau gesessen hatte.
Einen Moment lang hatte Court überlegt, ihr zu folgen, doch dann hatte sein Anstand die Oberhand über seinen Alkoholpegel gewonnen. Es war sicher keine gute Idee gewesen, die Frau an dieses traumatische Erlebnis zu erinnern. Was hätte sie ihm auch schon über Mr. Miltons Verbleib sagen können? Immerhin hatte sie ihn daran erinnert, dass er am Samstag noch eine Tour aufs Land machen wollte, und Court hatte daraufhin nicht mehr weitergetrunken und sich bald von seinen Freunden verabschiedet.
Nicht früh genug. Denn für einen kräftigen Brummschädel und leichte Kreislaufprobleme hatte es allemal gereicht.
Scheiße, dachte er, immer dasselbe. Court tat sich immer ein wenig schwer mit dem Aufhören, wenn er erst einmal ins Glas geschaut hatte. Und das versaute ihm regelmäßig den Start ins Wochenende.
Wie auch immer, dachte er, her mit dem Aspirin und dann ab aufs Land.

Der Gesuchte saß derweil im Keller des Hauses am grauen Wald und verspeiste  sein Frühstück. Er hatte gar nicht bemerkt, dass Mistress Divine dagewesen war. Das hatte er glatt verschlafen.
Seit dem denkwürdigen Erlebnis hatte sie ihn regelmäßig versorgt, ihm Essen und saubere Klamotten gebracht und den Eimer getauscht. Bei ihrem letzten Besuch, Harry hatte keine Ahnung, wie lange das her war, das Zeitgefühl war ihm nahezu komplett abhandengekommen, hatte sie peinlich genau darauf geachtet, dass er sich gründlich säuberte.
„Es ist bald wieder soweit“, hatte Mistress Divine danach gesagt, „wir werden das nächste Level angehen“.
Das nächste Level? Was hatte sie denn damit gemein? Sollte es tatsächlich von Mal zu Mal schlimmer werden? Harry kämpfte immer noch mit den Nachwirkungen des ersten Levels. Was zum Teufel würde ihn beim nächsten erwarten? Noch mehr Schmerzen? Um Himmels Willen. Das ging doch überhaupt nicht. Oder doch?

Es gab also tatsächlich jemanden, der nach Harry Milfort suchte, dachte Jenna. Das hatte sie nicht erwartet. Wer war der Mann? Jester hieß er, Sozialarbeiter. Ja, das war möglich, daran hätte sie denken können. Aber dass ein Sozialarbeiter einen entlassenen Verbrecher ernsthaft vermissen würde, damit konnte man eigentlich nicht rechnen. Der Mann musste seinen Job wirklich ernst nehmen. Eine seltene Spezies in dem Geschäft.  Na sollte er doch. Finden würde er ihren Gefangenen sowieso nicht. Egal, wo er ihn suchen würde.

Keine schlechte Gegend für einen Ferienhof, dachte Court anerkennend, als er das Tal erreichte. Schon von fern konnte er die darin liegende Farm erkennen. Ein richtiges kleines Paradies mit allem, was man dazu brauchte: Wald, Wiesen, Hügeln und einem Bach. Schade, dass es heute regnete. Da würden die Pferde wohl im Stall oder auf der Koppel bleiben. Andererseits wieder gut für Court. Das steigerte seine Chancen, den jungen Mann direkt anzutreffen.
Das Tor war offen, und Court fuhr geradewegs auf das Gelände. Auf der überdachten Veranda standen oder saßen junge Leute und unterhielten sich angeregt. Offensichtlich beratschlagten sie, was mit dem verregneten Tag anzufangen war.
„Guten Morgen“, sagte Court beim Aussteigen, „ich suche einen Joe Weller. Wisst Ihr, wo ich ihn finden kann?“.
„Das bin ich“, sagte Joe und löste sich aus der Gruppe, „was kann ich für sie tun, Mister?“.
„So ein Glück“, sagte Court zu dem stattlichen jungen Mann in den Reithosen, „ich muss dringend mit Ihnen sprechen“.
In diesem Moment erschien auch Lucy, die den unerwarteten Besucher vom Küchenfenster aus bemerkt hatte, im Türrahmen und übernahm sofort die Initiative.
„Darf ich fragen, was Sie hierherführt, Mister?“, fragte sie ohne Umschweife.
Court war sofort beeindruckt von der zwar schon älteren, aber hochattraktiven Frau mit dem langen blonden Pferdeschwanz und dem aristokratischen Gesicht. Irgendwie kam es ihm bekannt vor.
„Entschuldigen Sie bitte, dass ich hier so reinplatze“, sagte er, „mein Name ist Court Jester. Ich würde gerne mit Mr. Weller sprechen“.
„Oh“, sagte Lucy, „der Hofnarr“. Da hatte sie neulich am Telefon wohl etwas vorschnell reagiert. Der Mann war definitiv nicht Harry Milfort.
„Verzeihung“, sagte sie, „ich habe neulich wirklich gedacht, Sie wollten mich veräppeln. Worum geht´s denn?“.
„Könnten wir das vielleicht unter uns besprechen?“, fragte Court und nickte in Richtung der schnatternden Jugendlichen.
„Natürlich“, antwortete Lucy, „kommen Sie rein. Wir können nach oben ins Büro gehen“.
„Okay Leute“, sagte Joe zu den jungen Menschen, „Reiten ist heute nicht. Ihr kommt ja wohl mal einen Moment ohne mich aus. Überlegt Euch, was Ihr stattdessen machen wollt. Ich bin gleich wieder da“.
Zwei Minuten später saßen die Drei in Lucys Büro. „Also, Mr. Jester“, begann Lucy, „worum geht es denn?“.
„Nun“, sagte Court, „ ich bin Sozialarbeiter und verantwortlich für entlassene Strafgefangene“.
Also doch, dachte Lucy, Scheiße.
„Ich bin auf der Suche nach einem meiner…äh…Klienten“, fuhr Court fort, „und ich habe gehört, dass Mr. Weller möglicherweise sein Sohn ist, und da…naja…da dachte ich, Sie könnten mir vielleicht weiterhelfen…“.
„Sie sprechen von Mr. Milfort“, sagte Lucy gereizt. Joe blickte verlegen zur Seite.
„Genau“, bestätigte Court, „er ist seit mindestens einer Woche verschwunden, und ich hatte gehofft, hier etwas über seinen Verbleib zu erfahren, denn das Letzte, was ich von ihm gehört habe, ist dass er seinen Sohn besuchen wollte. Naja…und das ist angeblich Mr. Weller“.
„Angeblich“, sagte Lucy, „das ist das richtige Wort. Ich weiß gar nicht, wie Sie darauf kommen. Das ist…“.
„Moment“, schaltete sich Joe nun in das Gespräch ein, „das stimmt. Das Schwein ist wahrscheinlich mein Vater“. Lucy rollte entsetzt mit den Augen. Warum konnte der Junge nicht einfach seinen Mund halten?
„Er hat damals meine Mutter vergewaltigt“.
„Er hat Sie vergewaltigt?“, wandte sich Court an Lucy.
„Nicht mich“, antwortete sie, „ich bin nicht Joes Mutter. Er lebt nur hier“.
„Oh“, sagte Court. Er war jetzt etwas verwirrt und fragte sich, ob das mit dem gestrigen Zechgelage zusammenhing. Wie sollte er jetzt weiter vorgehen? Die Leute hatten offensichtlich eine tiefe Abneigung gegenüber Mr. Milfort. Joe nahm ihm die Entscheidung ab.
„Ich habe kein Interesse an dem Mann“, sagte er, „das ist ein ganz widerlicher Verbrecher, und er soll da bleiben, wo der Pfeffer wächst“.
„Er hat also keinen Kontakt zu Ihnen aufgenommen?“, fragte Court.
„Er hat mir etliche Briefe geschrieben“, antwortete Joe verärgert, „aber ich habe nicht geantwortet. Ich habe ihn nur einmal in meinem Leben gesehen, und das hat mir gereicht“.
„Wann war denn das?“, wollte Court wissen.
„Als ich ihn vor Jahren im Gefängnis besucht habe“, sagte Joe. Guter Junge, dachte Lucy erleichtert. Sie hatte schon Angst gehabt, er würde sich verplappern.
„Und wir wollen auch nichts von ihm wissen“, sagte sie entschieden, „wenn Sie den Kerl finden, sagen Sie ihm, dass ich die Polizei rufe, wenn er uns hier belästigt“.
„Hm“, meinte Court, „dann hätte ich mir den Weg hierher wohl sparen können. Schade, ich hätte den Mann gerne im Auge behalten. Nun muss ich wohl woanders nach ihm suchen. Leider habe ich keine Ahnung, wo ich weitermachen soll. Miss Carson war auch nicht sehr gesprächig gestern“.
„Sie waren bei Jenna?“, fragte Lucy erschrocken, „was hat sie damit zu tun?“.
„Sie kennen Miss Carson?“. Das verwunderte Court nun aber doch.
„Flüchtig“, beeilte sich Lucy zu sagen, „wer kennt sie nicht? Es waren ja wohl ihre Eltern, die Mr. Milfort über den Haufen gefahren hat. Was wollten Sie denn von ihr?“. Das Gespräch begann Lucy immer unbehaglicher zu werden.
„Gar nichts“, sagte Court, „ich habe sie gestern zufällig in einem Restaurant getroffen. Sie war auch nicht besonders begeistert, als ich sie auf Mr. Milfort angesprochen habe“.
„Das ist ja wohl auch kein Wunder“, schimpfte Lucy, „lassen Sie das Mädchen in Ruhe. Sie hat damals genug durchgemacht“.
„Da haben Sie sicher Recht“, sagte Court und erhob sich. Hier gab es keinen Blumenstrauß mehr zu gewinnen.
„Bitte entschuldigen Sie die Störung“, sagte er und gab Lucy seine Karte, „falls sich Mr. Milfort doch noch einmal melden sollte, wäre ich Ihnen aber dankbar, wenn Sie mich informieren würden“.
„Ich hoffe nicht, dass es dazu kommt“, antwortete Lucy, „aber gut…wenn es Ihnen so wichtig ist…falls Mr. Milfort die Frechheit besitzen sollte, hier noch einmal aufzutauchen, werde ich Sie benachrichtigen“.
„Danke“, sagte Court, „und noch einmal Entschuldigung. Auf Wiedersehen“.

Lucy und Joe sahen ihm lange nach, als er vom Hof fuhr.
„Hoffentlich stimmt das alles, was Jenna mir erzählt hat“, sagte Lucy, „der Mann kann doch nicht völlig spurlos verschwinden“.
„Wieso nicht?“, fragte Joe achselzuckend, „das Land ist groß, und Mr. Dooley ist sehr überzeugend“.
„Das ist er“, sagte Lucy nachdenklich, „aber mir wäre wohler, wenn ich wüsste, was in der Nacht tatsächlich geschehen ist. Ich habe kein gutes Gefühl bei der Sache“.
„Vergiss es“, sagte Joe, „ich bin überzeugt, der Mann ist da, wo er hingehört“.
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