Exodus 49
„Hamburg Tower, Delta Alfa India Ixray Alfa, Airbus Alfa Threefifty to Capetown, Holdingpoint India, Runway Three Three,
ready for departure.” “Delta Alfa India Ixray Alfa, Hamburg Tower, wind two seven with one two knots, guten Flug”
Wir rollen auf die Bahn, kurz ausrichten und dann schiebe ich die Gashebel ganz nach vorne.
Es ist immer wieder ein besonderer Moment, wenn die beiden riesigen Triebwerke auf vollen Schub gehen und das
vollbeladene Flugzeug beschleunigen. Die Halbbahnmarkierung fliegt vorbei, ich lasse sie rotieren und schon hebt sie ab.
Wir reiten auf den Turbinen dem grauen Himmel entgegen, tauchen von unten in die geschlossene Bewölkung um kurz
darauf wie aus einem Federbett in den tiefblauen Morgenhimmel zu steigen.
Seit zwei Wochen fliege ich wieder. Die alte Routine hat sich wieder eingestellt, meine bekannte Crew ist wieder komplett,
fast als wäre nichts gewesen. Luise brachte Kaffee und blieb eine Weile bei uns im Cockpit.
„Es ist schön, daß wir wieder zusammen fliegen.“ „Ja, unbedingt“ Thomas lachte zu uns herüber. Es würde ein ruhiger Flug werden,
prima Wetter, gute Sicht. Die Route führt uns über die französischen Seealpen, den italienischen Stiefel entlang,
kurz über das Mittelmeer, die unendliche, ocker-gelbe Weite der Sahara, über den Afrikanischen Busch und werden am Abend
in Kappstadt landen. Eine schöne Route mit vielen schönen Aussichten für die Passagiere. Der Rückflug am nächsten Tag ist
immer ein Nachtflug, das bedeutet, daß wir immer einen ganzen Tag zur Verfügung haben, um die beeindruckende Natur Südafrikas
oder auch nur das schöne Hotel zu geniessen. „Die Airline hat uns wieder in der schönen, kleinen Lodge untergebracht.“
„Oh wie schön, daß Cityhotel war nix…“ „Haha, ja, stimmt… die lauten, ständigwechselnden Zimmernachbarn…“
Luise hatte beim letzten Besuch in Kappstadt eine etwas aussergewöhnliche Zimmernachbarin. Im 1,5-Stundentakt
wechselten die Freier… und sie wollte ihnen wohl die Illusion geben, daß sie es ihr besonders gut machten.
Bestimmt schön für die Freier, für die Nachbarn aber weniger… Sie hatte sich dann doch lieber bei mir einquartiert,
was aber auch nicht automatisch mehr Schlaf bedeutete.
Nette war wieder mit Leib und Seele in der Klinik, der Job als Chefärztin in der Urologie nahm sie ganz in Anspruch.
„Schon dich etwas, mein Schatz. Du hast jetzt Verantwortung für Zwei“ „Ach Chriss, noch ist es ein winziger Punkt,
mehr nicht. Und ich bin ja nicht krank, nur Schwanger.“ Sie drückte sich an mich, gab mir einen schmatzenden Kuss.
„Pass Du lieber auf dich auf, im fernen Kappstadt mit der nettesten Chefstewardess von allen…,
nicht daß ich noch deinen Testosteronspiegel runterfahren muß.“ Wir lachten und ich machte mich auf zum Flughafen.
Wir haben den positiven Schwangerschaftstest gefeiert, wie man das unter frischverliebten Eheleuten tut. Wir haben schönen,
befriedigenden Sex und unser Leben hat sich weitgehend normalisiert, bis auf diese kleine Etwas, das da in Ihr heranwächst.
Sie freut sich, wir freuen uns, unsere Eltern freuen sich Großeltern zu werden. Ich bin froh, Milad zu uns nach Rügen
eingeladen zu haben. Und ich bin dankbar, daß ich dabei sein konnte, als es geschah. Es sind Momente und Begebenheiten,
die ich nie vergessen werde.
Am Abend beziehen wir unsere Logde, ein kleiner Bungalow, eisam in der Nähe des Meeres. Er gehört zu einer hübschen
Hotelanlage, die sich sehr schön in das Gelände einfügt, mit großen, alten Bäumen und einem guten Service. Ich sitze mit Luise
auf der Terrasse, geniesse einen feinen Rotwein und die laue Abendluft. Luise hat sich einen Morgenmantel übergeworfen,
räkelt sich im Schaukelstuhl. Ihre Miederwäsche blitzt ein wenig hervor, die makelosen Beine der reifen Frau in perfekt
sitzenden Nylons. Ihr Anblick ruft in mir die von ihr sicher auch gewünschten Reaktionen hervor…
Mein Handy klingelt, Nette`s Abendanruf. „Hallo mein Schatz, alles Okay bei Dr?“ „Hallo Chriss, oh ja, mir, äh…. uns geht`s gut.
Wie ist es bei Euch? Ein schönes Hotel?“ „Wir können nicht Klagen, diesesmal ist es wirklich schön“ Ich beschreibe ihr das Haus,
die Ausstattung, etc. „Ich sitze mit Luise auf der Terrasse und genehmige mir einen Rotwein.“ „Grüß Luise von mir… und sie soll
noch etwas von Dir übriglassen…“ „Nette!“ „Haha, stimmt doch… ist doch auch Ok, ich liebe dich trotzdem, Papi.“
„Ich dich auch, und wie…“ „Du, es gibt Neuigkeiten…kommst Du nie drauf!“ Soilche Aussagen meiner Frau deuten immer auf
etwas Aussergewöhnliches hin. „Ui, verrate es mir und spann mich nicht so auf die Folter…“ „Tja, ähm…Nora war vorhin hier.“
„Und, hat Hein sie rausgeschmissen?“ „Ha, nein… sie ist äh…schwanger.“ „Das glaube ich nicht… das ist ein Scherz.“ „Doch…“
„Von Hein??“ Es wurde still am anderen Ende der Leitung. „Nein. Es ist von Milad. Sie hatte die Pille abgesetzt, bevor sie nach
Rügen gekommen sind. Sie wollte es darauf ankommen lassen.“
Ich war sprachlos, ausgerechnet Nora. Es würden also Geschwister in den benachbarten Häusern heranwachsen.
Milad hatte ganze Arbeit geleistet. Ich musste Lachen, ich konnte nicht anders. „Nette, das ist der Hammer… Milad der Zuchthengst.
Schwängert zwei Nachbarinnen und macht sich aus dem Staub…ich kann nicht mehr.“ „Christoph!...“ „Ja, Nette, entschuldige,
aber das ist schon etwas besonderes, findest Du nicht? Was sagt denn Hein dazu?“ „Das habe ich Nora auch gefragt… er ist wohl
etwas deprimiert, aber nimmt es wohl hin, daß er nochmal Papa wird.“ Nette erzählte welche Neuigkeiten es noch gab und daß sie
sich noch mit ihrer Mutter getroffen hätte, etc. „Ach und dann noch, Chriss, wir haben Einquartierung am Wochenende.“
„Wer kommt denn?“ „Ich bin morgen zu einem kurzen Seminar und Raul hat sich angeboten, mich danach nach hause zu bringen.
Er bleibt dann bis Sonntagabend.“ „Ja, ähm…schön, ist er alleine?“ „Ja klar, nur er… ich freue mich auf ihn, Chriss.“
„Das sollst Du auch, mein Schatz. Und ich freue mich auch.“ „Du bist so lieb! Grüß Luise von mir, gib ihr einen Kuß!“
„Das werde ich! Schlaf gut und bis morgen Abend.“
Luise sreichelte über meinen Schritt, der sich automatisch zu einer beachtlichen Beule gemausert hatte. „Ich kann mir denken,
was sie dir erzählt hat…ihr bekommt Besuch, lass mich raten, es ist Raul, nicht?“ „Woher weißt Du…?“ „Ich weiß wie sehr sie ihm
verfallen ist, sie hat mir vorgeschwärmt und ich kann ihr nur beipflichten…“ „Du?“ ich war etwas perplex. „Ja natürlich, er hat
aussergewöhnliche Qualitäten…“ Sie befreite meinen Schwanz, der sich ihr hart und knorrig entgegenreckte, umschloß die Eichel
mit ihren wundervollen Lippen. „Aber dein Schwanz ist auch besonders. Einzigartig und wunderschön. So glatt und fest…
lass uns reingehen.“
Epilog
Hier endet die Geschichte von Jeanette und Christoph, die sich zumindest in Teilen so ähnlich abgespielt hat. Jeanette gebar
einen kräftigen Sohn, der seine Herkunft nicht verleugnen kann. Und Jeanette und Christoph stehen dazu und für sie ist es die
natürlichste Sache der Welt. Jeanette ist erfolgreiche und überaus beliebte Chefärztin der Urologie an einer großen Klinik im
norddeutschen Raum. Christoph fliegt seine Passagiere von A nach B, hat Luise sechs Wochen im folgenden Sommer auf ihrem
Weltumrundungsflug begleitet. Sie wohnt nicht weit von Christoph und ihrer Freundin Jeanette. Milad meldet sich in
unregelmässigen Abständen aus seiner Heimat, wo er mit anderen Ärzten in einem Kinderkrankenhaus arbeitet. Obwohl er sich
dort in eine junge Ärztin verliebt hat, wird er Jeanette und Christoph demnächst besuchen. Raul ist häufiger Gast im
Hause Schomaker, oder auch Jeanette in Hamburg. Nora gebar ein Mädchen, das eine Zwillingsschwester von Jeanettes Sohn
sein könnte und zwei Tage vorher Geburtstag hat. Hein jun. hat sich in seiner Rolle als treusorgender Famielienvater und
Cuckold eingelebt.