Zum Anfang:
Es gibt auch tatsächlich was wichtigeres als ficken, aber selten was schöneres
. "Ernst beiseite".
Versuche, lieber Angsthase, mal die Sache von einer Position wie ein fliegender Vogel zu betrachten. Da gibt es Menschen, die uns sagen, was denn nicht alles unstatthaft, unüblich, unangebracht, abnormal ist, ja sogar von Sünde wird gesprochen. Es werden Normen aufgestellt, wie "man" sich zu verhalten hat als Mann oder auch als Frau.
Eine Frau, die ihre Sexualität genießt und das dann sogar außerhalb einer Beziehung oder gar mit mehreren, ist gleich eine "Nutte". Ein Mann, der das Gleiche macht, ist ein Henbst. Soviel zur sog. "Normalität" und der "gesellschaftlichen Norm".
Vielleicht fällt es dir schwer, die Komplimente Deines Mannes anzunehmen, es anzunehmen, wie erregend du auf ihn wirkst. Auch das ist absolut "normal", wenn man unter "normal" das versteht, wie viele (oder die meisten Menschen) denken oder was zumindest "gesellschaftlich anerkannt" ist. Dies umso mehr, wenn man heute älter als 30 oder 40 ist. Dies, weil viele jüngere Menschen damit weniger Probleme zu haben scheinen (Betonung auf "scheinen").
Vielleicht kannst du es auch mal so sehen:
Würdest du dein ganzes Leben nur an 3 oder 4 Urlaubsorte fahren und nicht mal auch woanders hin?
Möchtest du immer das Gleiche anziehen? Oder doch mal den Stil verändern.
Möchtest du Woche für Woche das gleiche essen? Oder doch mal Abwechslung auf den Speiseplan bringen?
Wenn du bei den letzten 3 Punkten zu dir gesagt hast: "Nein, eigentlich ist es mir am liebsten, wenn alles immer so bleibt, wie es ist und sich so wenig als möglich ändert.", dann ist dein Thema nicht, dass dein Mann eine neue Spielart und noch dazu eine "gesellschaftlich tabuisierte" in eure Beziehung einbringen möchte, sondern eher Angst vor Veränderungen ganz allgemein.
Wenn du dir bei diesen Punkten aber gesagt hast: "Na klar ist das so, dass ich da mal was Neues probieren will.", dann betrachte es mal wie Essen.
Klar, gibt es denn doch noch ein paar wesentliche Unterschiede dazu, weil es nicht um etwas geht, das man mal 10, 20 oder 30 min. lang genießt und dann ist's weg. Da ist noch ein anderer Mensch. Da gibt es Berührungen, Blicke, Gesten, Worte, Nacktheit, ein tief drinnen berührt werden und und und.
Ich muss mich wieder ausklinken aus meiner Antwort, aber mir war wichtig, dir mitzuteilen, dass es, so schwierig es ist, letztlich "nur" um eine neue Erfahrung geht. Zugegeben: Eine in einem doch sehr ungewöhnlichen Bereich. Sei dir aber sicher, dass du absolut nicht die einzige Frau bist, die damit "kämpft" und dass ihr nicht das einzige Paar seid, das sich "damit" (mit neuen Spielvarianten) beschäftigt und auch nicht mit dieser doch etwas speziellen. Wobei: So speziell ist sie nicht: Im Gegenteil habe ich gerade die letzte Woche mit einem guten Bekannten gesprochen. Der meinte, dass letztlich jede Frau, die er in seinen letzten 25 Jahren kennengelernt hat, irgendwie das Thema 3er (2 Männer u. sie als einzige Frau) gereizt hat und die, die diesen Schritt gemacht hat, es auch genossen hat.
Zur Beziehung noch was:
Warum sollte es eure Beziehung trennen?
Nur weil du als Frau einmal oder gar öfters mit einem oder immer wieder anderen Männern Sex hast/hattest? Frage dich mal, was für dich Sex bedeutet. Ich habe das Gefühl, dass Sex im Sinne von "ficken" bei dir Angst in jeder Faser auslöst, Unsicherheit, den Wunsch "hoffentlich ist es bald vorbei".
Wenn dem so ist: Was ist in deinem bisherigen Leben passiert, dass du eine so große Abneigung gegenüber dem wunderbarsten, das 2 Menschen miteinander verbindet, hast. Ich meine damit: Tiefe Freundschaft gepaart mit der Möglichkeit, einander mit Wertschätzung so gegenüber zu treten, wie Gott uns schuf. Nackt. Ohne die Möglichkeit, uns durch Kleidung, Auto, Brieftasche oder sonstigem anders zu machen, als wir sind. Einfach Mensch. Mit einem wunderbaren Sinnesorgan, der Haut.
Wenn dein Mann nur immer ficken im Kopf hat, dann sag ihm, was dir doch als Vorspiel gefallen würde, wie er dich einstimmen kann. Vielleicht ist es ja so, dass du dir im tiefsten Grund deines Herzens wünscht, dass er dominanter wäre. Auch das gibt es und wäre in keinster Weise verwerflich.
Ich finde es ganz toll, dass du hier schreibst und dein Mann auch.
Bleibt miteinander im Gespräch. Wir im Forum hier, werden (überwiegend) versuchen, euch zu helfen u. zu unterstützen.
Bei allem aber ist eines immer wichtig:
Jeder hier ist ein ganz eingener Mensch. Jede gemachte Erfahrung hat in genau diese Situation für genau diese Menschen gepasst. Manches kann als "Wegweiser" gesehen werden, wie es denn sein könnte.
Und an deinen Mann gerichtet: Nimm bitte niemals das hier gelesene als Beispiel mit dem Ziel "GENAU SO will ich es auch haben und erleben".
Redet miteinander.
Und vor allem an dich, Angsthase, gewandt: Bitte ergründe deine Seele. Gehe in dich. Mach bitte daraus keine Mördergrube, sondern teile dich bitte mit. An "Angsthase-Mann": Wenn sich deine Frau dir öffnet, höre hin. Aufmerksam. Und NIEMALS verwende das, was sie dir sagt (sollte sie dir ihr innerstes öffnen) als Argument für ein "du hast aber gestern gesagt, dass .... und drum habe ich recht!" (oder so ähnlich, ich denke, du weißt, was ich meine).
Du, Angsthase-Mann, teile deiner Frau mit, was es für dich emotionell bedeutet, wenn deine Frau mit einem anderen Mann vögeln würde.
Beide: Bitte geht wertschätzend und gleichzeitig offen miteinander um.
Vielleicht hilft es ja, wenn Angsthase-Mann der Angsthase-Frau selbstlos den Rücken massiert. Ihr einfach gut tun. Dabei ganz vorsichtig den Körper "erkunden", das "Allerheiligste" aber vorerst ausklammern. Aufmerksam vorgehen. Nichts erwarten, aber bereit sein, vieles zu empfangen. Ihr beide.
Vielleicht hilft es Angsthase-Frau, sich die Augen verbinden zu lassen, während er sie am Rücken und später vorne massiert u. streichelt.
Vielleicht sind es Geschichten hier aus dem Forum oder aus Magazinen, wo Menschen "wie du und ich" ihre Erfahrungen darstellen, die Angsthase-Mann der Angsthase-Frau vorliest. Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
Bindet uns ein. Niemand hier kennt euch, weiß, wer oder von wo ihr seid. Nutzt uns/dieses Forum hier für euren Weg, sofern ihr grundsätzlich bereit seid, euch und eure Sexualität zu entwickeln, im gewissen Sinn zu befreien.
Und: Bitte lest viel hier. Vieles, soooo viel wurde hier schon geschrieben. Auch bzw. erst recht zu ähnlichen Situationen wie der euren. Hier findet ihr einen reichen Fundus.
Ich habe jetzt manches angeprochen, vieles nur oberflächlich als Thema "gestreift". Bitte nehmt die Rückmeldungen einfach her und reflektiert oder sprecht gemeinsam über das eine oder andere.
Teil euch vielleicht mit im Sinne von "Wie siehst du das?" oder "was löst das bei dir aus?" oder "Was würde es für dich bedeuten, wenn du das grad gelesene in dein 'Wesens-System' integrieren/aufnehmen würdest?"
Spielt durchaus auch mal "was-wäre-wenn-Spiele". Phantasiert darüber. Aber Achtung Angsthase-Mann: Du halte dich zurück, damit du deine Frau nicht überforderst.
Sucht euch vielleicht mal etwas, wo ihr gemeinsam in einem nicht-erotischen Bereich bisher für euch geltende Grenzen überschreitet, zum Beispiel gemeinsam in eine gemischte Sauna gehen und Angsthase-Frau schaut ganz bewusst andere Männer von oben bis unten inkl. dem Genitalbereich an oder "Bilder-Foren" wie
http://www.picland.to/index.php. Vielleicht glaubt Angsthase-Frau ja, dass sie zu unattraktiv für befriedigenden Sex ist, dass der Mann ja eigentlich nur deshalb Komplimente macht, weil er Sex will. Mag sein. Was mich zurückführt zum Thema: Was löst der Gedanke an Sex, Erotik, sexuelle Befriedigung mit allem, was dabei passiert, damit zu tun hat, bei Angsthase-Frau aus?
Es könnte sein, dass es da etwas ganz tief drinnen zu finden gibt, das schon lange raus möchte, von dem sie meinte, dass es eigentlich schon vergessen ist ...
Ich wünsche mir, dass ich mich täusche.
Auf jeden Fall wünsche ich Euch, dass ihr gemeinsam in die Situation kommt, wo er sie lächelnd ansieht und sagt: "Du bist meine heisse, geile Frau! Ich liebe den Sex mit dir." Und sie darauf antwortet: "Ich mit dir auch." Vielleicht war das ein Moment, wo ein anderer Mann im Spiel war, egal. Oder vielleicht war es nur "der" Dildo. Egal. Der Genuss zählt ...
Alles Liebe!