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Autor Thema: Der Wittol  (Gelesen 4875 mal)  Share 

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Offline Lene+HahnreiTopic starter

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Der Wittol
« am: Juli 15, 2011, 17:13:41 »
Die traditionelle Bezeichnung für den Gatten einer promisken Frau lautet „Hahnrei“. Oftmals wissen Nachbarn, Kollegen, Bekannte und Nachbarn längst, dass dem ahnungslosen Ehemann „Hörner aufgesetzt werden“ und heimlich macht man sich über den „Gehörnten“ lustig. Schadensfroh zeigt man hinter seinem Rücken die „gehörnte Hand“, die ebenso wie die Redewendung sowohl die Gutmütigkeit als auch die Dummheit eines Ochsen symbolisiert.

Für einen Mann, der Kenntnis vom Häufig Wechselnden Geschlechtsverkehr (HWG) seiner Frau hat, wird im neueren deutschen Sprachgebrauch das englische Lehnwort „Cuckold“ verwendet. Ein Cuckold erlangt durch das Fremdgehen seiner Partnerin sexuellen Lustgewinn. Seiner Neigung kann sowohl der Wunsch nach Demütigung als auch der nach Kontrolle zugrunde liegen. Es zeigt sich also auf Seiten eines Cuckolds entweder dominierendes oder auch devotes Verhalten.

Dass derselbe Begriff für Ehemänner mit total gegensätzlichen Motivationen verwendet wird, führt immer wieder zu Missverständnissen. Die Lösung wäre ein spezielles Wort für den Mann, der die Ehebrüche seiner Frau wünscht oder sie sogar fördert und dem es dabei ganz bestimmt nicht um seine eigene Demütigung geht. Geeignet dafür wäre der Begriff "Wittol", einer Ableitung des mittelenglischen Begriffs „willing“ (willentlich). Leider ist dieses Wort heutzutage jedoch weithin unbekannt. Trotzdem möchte ich es hier verwenden.

Für einen „Wittol“ gilt selbstverständlich das sechste Gebot: „Du sollst nicht ehebrechen!“ Doch das Buch der Bücher ist geschrieben von Männern für Männer und gilt somit nicht für die werte Frau Gemahlin! Gut, es kommt häufig vor, dass sich der Mann nicht wohlfühlt, wenn seine Frau fremdgeht. Mancher sieht darin ein Motiv für einen Ehrenmord oder wenigstens einen Scheidungsgrund. Einen wahren „Wittol“ aber erfüllt es mit Genugtuung, wenn die eigene Frau Sex mit anderen Männern hat, während seinerseits längst kein Interesse mehr an fremden Frauen besteht. Würde er es seiner Frau gleich tun, wäre er nur ein ganz normaler Swinger, aber eben kein „Wittol“. Und würde er sich selbst aktiv am Geschehen beteiligen, ergäbe das bloß einen sogenannten Wifesharer, aber wieder keinen „Wittol“. Daraus folgt, dass ein „Wittol“ keinen Sex mit seiner Frau hat, zumindest dann nicht, wenn ein Liebhaber zugegen ist.

Eine „Wittolbeziehung“ basiert auf dem herkömmlichen Ehemodell und ist zunächst einmal ein männliches Konzept. Die Umkehrung männlich geprägter gesellschaftlicher Normen verleiht dem „Wittol“ einen Kick und bestätigt letztlich wieder seine Besitzansprüche. Schließlich verzichtet er ja "selbstlos" auf Rechte und Ansprüche an seinem „Eigentum“, nämlich seinen Exklusivanspruch auf den Körper seiner Frau, der stattdessen grundsätzlich jedem Anderen offen steht!

Damit ein „Wittol“ seine Neigungen auskosten kann, muss er von den außerpartnerschaftlichen sexuellen Erlebnissen seiner Frau natürlich stets in irgendeiner Form Kenntnis haben. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn er die Begegnung selbst initiiert, es kann aber auch durch Zusehen, Zuhören oder auf eine andere Art der Informationsweitergabe erfolgen - davor, danach oder während des Aktes - alles reine Geschmacksache. Das Gefühl, dass er dabei empfindet, ist mit der Eifersucht anderer Männer nicht zu vergleichen. Hingegen ist er frustriert, werden die Reize seines Weibes nicht angemessen gewürdigt!

Meist ist der „Wittol“ ein Voyeur und seine Frau die willige Darstellerin auf dem Drehteller seiner ausgefallenen Fantasien. Weil er nicht (mehr) kann oder will, lebt er eben nach dem Motto: "Selbst zu ficken ist nie so geil, wie es bei Anderen aussieht!" Vielleicht wird ein Mann zum „Wittol“, weil ihn selbst der klassische penetrative Sex nicht mehr ausreichend reizt und es lieber sieht, wenn sein ansonsten doch so stolzes Weib in würdelosen Stellungen fremden Trieben ausgeliefert ist?

Gewissermaßen ist der "Wittol" stellvertretend für seine Frau exhibitionistisch, nur zu gern kompromittiert er sie und ihr Wert ist für ihn umso größer, je mehr männliches Interesse sie erregen kann. Letztendlich verfolgt er damit sein eigentliches Ziel, denn vor allem geht es dem „Wittol“ darum, dass die Leibesmitte eines anderen Mannes mit den Körperöffnungen seiner Frau in Kontakt tritt. Sexuell motivierte Handlungen, bei denen dies nicht der Fall ist, mögen ja auch ganz nett anzusehen sein, erzeugen aber eben nicht das vollkommene "Wittolgefühl". Für den „Wittol“ ist es ein Vergnügen ganz besonderer Art, wird er durch einen fremden Phallus deklassiert, welcher, deutlich härter als der seine, tief in die Weiblichkeit eintaucht, die einst ihm selbst vorbehalten war. Vielleicht wird seine schmähliche, aber auch lustvolle Unterlegenheit sogar noch deutlicher, wenn selbst ein ihm im normalen Leben eher Unterlegener bei seiner Frau mehr orgiastischen Enthusiasmus auslösen kann, als es ihm selbst jemals möglich war. Wie auch immer: je bizarrer und sensationeller eine Vereinigung, desto intensiver sein wohliges Kribbeln. Letztendlich sind die Fremden doch nur Werkzeuge, geschaffen, seine eigenen „perversen“ Fantasien in die Tat umzusetzen!

Möglicherweise besteht ein weiteres "Wittolmotiv" darin, dass er bei Allem der heilige, treue und brave Ehemann bleibt, der sich als Wohltäter seiner mannstollen Gattin sieht und ihr diese Rolle mehr oder weniger offen als Spiegel vorhält, um aus ihrer Scham und ihren Skrupeln Kapital schlagen zu können. Er ist in seinen Augen - und denen der Gesellschaft - im Grunde der Gute, der Erlaubende, der Leidende, das Opfer, der Treue, der Arme, der Bestohlene und Betrogene. Oft sieht dies sein soziales Umfeld ähnlich, und beweist ihm voller Mitgefühl die Solidarität der Anständigen. Kalkül oder Zufall?
« Letzte Änderung: November 30, 2013, 19:09:32 von Lene+Hahnrei »

Offline harrymaus

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Re: Der Hahnrei
« Antwort #1 am: Juli 15, 2011, 17:18:35 »
Da tu Dir mal keinen Zwang an denn interesse besteht immer lene
Wer andere schlecht machen muss,
um selbst besser dazustehen,
beweist damit anschaulich,
dass in seinem eigenen
Leben einiges verkehrt läuft!

Offline Junge1988

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Re: Der Hahnrei
« Antwort #2 am: Juli 18, 2011, 10:02:58 »
Das nene ich mal eine saubere Ausformulierung. denke es stimmt alles so.

Den Text könnte man so in einem ausführlicherem Lexikon für alles rund ums Bett finden. Wenn du mehrere solle Sachen verfasst könntest du fast mal so einen Begriffs-Index zusammen stellen.

gruß

Offline st_bernard_69

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Re: Der Hahnrei
« Antwort #3 am: Juli 20, 2011, 17:14:17 »
Hallo,
also mir hat der erste Teil unheimlich gut gefallen. Der liest sich wahnsinnig toll und erotisch.
Auf den nächsten Teil warte ich schon mit grosser Neugier.
LG,
Horst
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Offline Lene+HahnreiTopic starter

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Re: Der Wittol
« Antwort #4 am: Juli 21, 2011, 16:50:17 »
Das nene ich mal eine saubere Ausformulierung. denke es stimmt alles so.

Den Text könnte man so in einem ausführlicherem Lexikon für alles rund ums Bett finden. Wenn du mehrere solle Sachen verfasst könntest du fast mal so einen Begriffs-Index zusammen stellen.

Danke für deine anerkennenden Worte. Sexlexika gibt es schon zuhauf und auch der Begriff "Cuckold" wird ausgiebig erklärt. Allerdings meist viel zu klischeehaft und vor allem die "Wittolvariante" wird sträflich vernachlässigt!

Hallo,
also mir hat der erste Teil unheimlich gut gefallen. Der liest sich wahnsinnig toll und erotisch.
Auf den nächsten Teil warte ich schon mit grosser Neugier.

Na, wenn's so ist, dann hier für dich der zweite Teil:

Bislang ist es hier praktisch ausschließlich um die männliche Seite gegangen, dabei ist doch die Frau die zentrale Figur des Geschehens. Was hat sie davon und welchen Preis zahlt sie für die Großzügigkeit, dass ihr hin und wieder ein Naturdildo erlaubt wird?

Klar, wenn die Frau eines „Wittols“ zu allem bereit ist, kann sie mit vielen Richtigen Männern Sex haben, völlig ungestraft, ohne schlechtes Gewissen, ohne Versteckspiel, ohne Lügen und hat dabei auch noch gleichzeitig die Sicherheit, dass der eigene Mann sie schützt und ihr treu ist. Sie hat Abwechslung, erfüllt sich körperliche wie emotionale Bedürfnisse und befriedigt dabei gleichzeitig ihren Ehemann, indem sie dessen Träume verwirklicht. Was will Frau mehr?

Vielleicht spielt sie auch gerne mit seiner Eifersucht? Ja, das kann ganz lustig sein, vor allem dann, wenn sie sieht, wie sie den Lüsternen damit erregt. Oder will sie sich zugleich rächen, ihn bestrafen, dafür, dass er selbst sie nicht mehr anständig befriedigen kann? Sicher ein nachvollziehbares Motiv, aber will sie sich wirklich auf die gleiche Stufe stellen mit dem erbärmlichen Wichser?

Alles in allem also eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten? Aber nur dann, wenn der fremdgehenden Dame die abgründigen Motive ihres „Wittols“ nichts ausmachen und ihr der in Kauf zu nehmende Preis für die Erfüllung der eigenen Gelüste adäquat erscheint. Immerhin ist eine Frau, die mit verschiedenen Männern fremdgeht, die Täterin, die Böse, die Ehebrecherin, die Triebhafte, die Charakterlose, die Schlampe, die Nymphomanin, die Nutte, das Bückstück, der Wanderpokal und der Schandfleck. Hat eine Frau aber kein Problem mit dem Konzept und Spaß daran, ihrem Ehemann einen Gefallen zu tun, gibt es keinen Grund, es nicht hin und wieder zu tun!

In der Realität kann ein Mann allein nur in den seltensten Fällen alle weiblichen Ansprüche erfüllen. Da liegt es doch nahe, dass sich Frau mehrere Männer für verschiedene Lebenslagen und/oder zur Abwechslung hält:

- einen "Besten Freund" für tiefschürfende, verständnisvolle Gespräche

- einen attraktiven, ehrenwerten Begleiter für sportliche und kulturelle Aktivitäten und zum Angeben

- einen potenten Geliebten, der keine sich bietende Gelegenheit ungenutzt lässt

- einen Samenspender mit hochwertigen Genen zum Kinder zeugen

- möglichst viele Stecher, egal ob alt oder jung, groß oder klein, fett oder dünn, mit Hengst- oder Minischwanz, Hauptsache geil, für schnellen Sex oder auch schon mal eine ganze Nacht...

- einen fürsorglichen Gatten für die materielle und emotionelle Absicherung sowie die Hausarbeit

In den meisten historischen Fällen wurde die fremdgehende Frau gesellschaftlich geächtet. Die monogame Rollenverteilung muss aber einfach wieder aufgebrochen und zu den promiskuitiven Ursprüngen des natürlichen sexuellen Begehrens zurückgeführt werden, mit der orgiastischen Lust der Frau im Mittelpunkt!

Da das Anwerben potenter Freier und die Organisation möglichst sensationeller Begegnungen meist mit erheblichem Aufwand verbunden sind, fallen diese beschwerlichen Aufgaben zweifellos dem fürsorglichen „Wittol“ zu. Ist es ihm gelungen, einen oder auch gleich mehrere Geschlechtspartner für sein geliebtes Weib zu gewinnen, durchlebt er während der von ihm selbst arrangierten Paarungen recht unterschiedliche Phasen:

Das Davor

Wenn der „Wittol“ die Freier empfängt, sie einweist und ihnen erklärt, was erwartet wird und was nicht erwünscht ist, vermittelt ihm das ein Gefühl von "Macht".

Die „Pflicht“

Der „Wittol“ verbindet seiner Frau vor der Begegnung mit einem Fremden meist die Augen. Zunächst passiert dann möglichst genau das, was er mit dem Mann geplant hat. Die „Pflicht“ ist also die Phase des „Wittols“ in der das passiert, was seiner Fantasie entsprungen ist. Versenkt ein respektabler Herr seinen kraftstrotzenden Phallus in der ehelichen Scham, ist das ganz bestimmt ein wunderschöner Anblick! Auch, dass die Fremdgefickte bei zwangsläufig ohne Ansehen der Person lauthals zum Orgasmus kommt, ist für den „Wittol“ ein unkonventionelles Vergnügen.

Die „Kür“

Nach der ersten Nummer kann bereits alles vorbei sein. Meist kommt es aber doch zu einem wirklichem „Kennenlernen“ des womöglich noch vereinigten Paares. Dann verlangt sie, dass ihr die Augenbinde abgenommen wird. Meist gefällt ihr der Kerl ganz gut und es kommt zum Austausch intimer Zärtlichkeiten. Der „Wittol“ hat jetzt allerdings keinen Einfluss mehr auf das Geschehen und muss sich mit der Rolle des Zuschauers zufrieden geben.

Das Danach

Will der Freier aufbrechen, ist das ernüchternd für den „Wittol“. Er bedauert, dass man schon genug von seiner Frau hat, dabei ist ihm natürlich klar, dass eine Frau, die für jeden Dahergelaufenen die Beine breitmacht, im gesellschaftlichen Wert nicht sehr hoch steht. Was aber soll man erst von ihrem Ehemann halten, der eunuchengleich im Abseits stand, während er sich freiwillig Hörner aufsetzen ließ??? Seine mangelnde Manneskraft ist jetzt unübersehbar und es gibt nichts mehr, worauf der „Wittol“ noch stolz sein könnte. Wird ihm dann auch noch hämisch grinsend die Aufgabe überlassen, die vollgerotzten Lümmeltüten zu entsorgen, bedarf es schon einer gewissen Überwindung, die unangenehme Angelegenheit leidenschaftslos in die Hand zu nehmen.
« Letzte Änderung: November 30, 2013, 19:06:59 von Lene+Hahnrei »

 



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