Someone, da hast du mir zwar nicht in allen, aber in den meisten Punkten voll und ganz aus der Cuckoldseele gesprochen! Ich gebe dir recht, mache aber darauf aufmerksam, dass im Falle einer gesellschaftlichen Akzeptanz der Reiz des "Perversen" verloren geht! Damit besteht in meinen Augen die Gefahr einer "normalen Langweiligkeit."
Um nicht nur zu theoretisieren, beschreibe ich hier jetzt mal, was ich im Momant am liebsten möchte:
Ich habe das Problem, dass zwar etliche Männer Interesse an meiner Frau bekunden, aber es dann doch nichts wird. Nach Meinung von Lenes langjährigen Liebhaber, der leider nur sehr selten Zeit hat, liegt das daran, dass diese Männer einfach nur ficken wollen, wir aber mehr verlangen würden. In Kurzform dürfte er es damit auf den Punkt gebracht haben. Um es deutlicher zu machen, beschreibe ich jetzt mal die Mitwirkenden für ein Szenario, das zumindest mich sehr reizen würde.
Das Paar: Beide sind schon lange glücklich miteinander verheiratet und haben ihr Sexleben bereits einige Male mit sorgfältig inszenierten Eskapaden aufgepeppt. Jetzt möchten beide noch einmal etwas Neues ausprobieren. „Er“ selbst ist an aktiver Teilnahme kaum interessiert, „sie“ jedoch ist in erotischer Stimmung überaus sinnlich und multiorgiastisch.
Der Herr: Er sollte ein feines Gespür für Situationen haben, ohne dabei weichlich rüberzukommen. Ferner gebraucht er Einfühlungsvermögen, um seine Rolle, denn das ist es ja wohl, angemessen spielen zu können. In dieser Rolle ist er der „Herr“, der bestimmt, was geschieht und der deutlich macht, dass er einer Frau eh überlegen ist und ihrem Mann, der sie nicht mehr richtig befriedigen kann, erst recht. Ich bemühe mich, simplifizierende Klassifizierungen zu vermeiden. Ansonsten würden die Eigenschaften des Herrn mit „kultiviert dominant“ wohl noch am besten umschrieben sein.
Die Situation: Bei einem Treffen nimmt der „Herr“ seine „Dame“, deren Augen verbunden sind, sofort vollkommen selbstverständlich in Besitz. Doch bei allem, was er tut, achtet er darauf, dass nichts passiert, was seine Braut abtörnen könnte. Es sollte nicht dazu kommen, dass sie etwaiges Unbehagen formulieren muss, sondern bereits die Andeutung einer Abwehrbewegung muss ausreichen. Im Zweifelsfall fragt er den Ehemann – nicht die Frau – ob sie etwas besonders gern mag. Auch an einer scheinbar ausweichenden Antwort muss er erkennen, ob er etwas tun oder doch lieber lassen sollte. Bei alldem erweckt er niemals den Anschein, dass er es nötig hätte, seiner Gespielin oder geschweige denn ihrem Mann zu beweisen, wie nett und symphytisch er sein kann.
Derr Herr verbringt mindesten eine volle Nacht mit seiner Bettgenossin und besonders schön wäre es, wenn er sein Sexobjekt ausschließlich anal (mit Gummi) und vielleicht such oral penetrieren würde. Er ist möglichst lang andauernd tief in ihr und dringt bei Bedarf auch dann in sie ein, wenn sie noch schläft oder bereits frühstücken will. Auch wenn es manchmal etwas anstrengend sein mag, achtet der Herr dabei stets darauf, dass die Positionen, die er einnimmt, deutlich würdevoller sind, als die der Frau. Dies gilt besonders beim Cunnilingus!
Eine besonders pikantes Detail wäre es, wenn der Herr, während er in „ihr“ ist, zum Handy greift, einen Freund anruft, ihm in drastischen Worten von seiner gegenwärtigen Situation berichtet und dabei ausdrücklich auf die noch unbenutzte Vagina verweist! Egal ob die Einladung angenommen wird oder nicht: was für eine herrlich bizarre Situation!
Die „Dame“ kennt keine Regeln und versucht womöglich auch schon mal, selbst die Initiative zu ergreifen. Der Herr kann das zulassen oder auch nicht, ganz so wie es ihm beliebt bzw. was ihm „seine Ehre“ gebietet. Auf jeden Fall lässt er sich von ihr keine unbefangenen Gespräche aufzwängen, antwortet nur einsilbig oder auch gar nicht.
Regeln, deren Einhaltung mir willkommen wäre:
Der Herr ereilt der Frau und kurze, höflich formulierte Befehle und wahrt dabei Distanz, indem er sie siezt. Z.B.: “Drehen Sie sich bitte auf den Bauch!“ oder: „Auf die Knie, bitte!“
Wenn der Herr etwas will, ist er zwar freundlich zu dem Ehemann, duzt ihn jedoch als seinen Untergebenen: „Reich‘ doch mal bitte die Gleitcreme rüber!“ oder: „Leg‘ dich doch lieber auf die Couch, mir wird es zu eng hier!“ oder: „Bring uns doch bitte ein Gläschen Wein!“
Der gehörnte Gatte befolgt natürlich alle Anordnungen und wenn er eine Frage zu beantworten hat, tut er das respektvoll mit möglichst wenigen Worten und siezt den Herrn dabei.
Das anhängende Foto soll eine solche Kennenlernsituation anschaulich verdeutlichen.