„Gut, du hast mir viel gegeben. Du hast mir meinen privaten Garten Eden aufgezeigt. Du hast mir für MICH verdeutlicht, dass ich immer noch eine geile Frau bin, die ihre Fantasien gefunden hat. Aber das heißt nicht, dass ich dir total gehöre. Ich habe meinem Ehemann Jürgen ‚bis dass der Tod Euch scheide’ versprochen. Und solch eine Moral bedeutet mir was.“
„Also, willst du Schluss machen?“
„Nein, aber lass uns einen Weg mit Jürgen suchen, bei der er auch glücklich ist! Du weißt doch, er liebt nichts mehr, als mich in den Armen glücklich vereint mit einem anderen Mann zu sehen.“
„Was du vorschlägst heißt, dass wir weiter uns genießen dürfen (heute würde man wifesharing dazu sagen).“
„Aber Horst, das bedeutet, dass der Ehemann auch mit seiner Ehefrau intim ist! Und genau das kann Jürgen nicht mehr.“
„Ist das eher nur so theoretisch, der Verkehr zwischen euch?“
„Das ist mir egal, verdammt! Ich will abseits solcher Theorie- Diskussionen eine Lösung, die uns alle zufrieden macht! Versteht ihr Männer niemals die Frauen?“
„Also du sagst, wir suchen eine Lösung, bei der wir die Nähe weiterhin behalten können, aber nicht zu eng“, entgegnete Horst.
„Ja, genau!“
„Aber wie tief ist deine Lust, deine Begierde, deinen Mann bloß zu stellen, deinen Mann dir zu unterwerfen?“
„Horst, man kann es nicht so theoretisch abhandeln! Ich suche eine Lösung, die uns beide aber auch meinen Mann zufrieden stellt. Lass uns mit ihm gemeinsam nach der Lösung suchen. Wenn wir es allein machen, dann fehlt eine Person, Jürgen.“
“Ok! Sprich mit ihm, mach einen Termin aus.“
„Aber darf ich ihn bereits auf die Lösung bringen, dass wir beide weiterhin Gefühle und Sex miteinander haben, aber die Ehe mit Jürgen Bestand hat?“
„JA, in Gottes Namen“, rief Horst fast genervt.
Danach war eine lange Pause zwischen Horst und Christine. Beide dachten nach und nach einer kurzen Zeit lagen sie sich in den Armen: „Du Idiot! Du weißt doch, dass ich dich liebe!“
Und wieder fickten sie, was das Zeug hielt. Nein, das war kein animalisches Ficken, das war das gemeinsame Erleben eines gemeinsamen warmen Gefühls füreinander. Christine wusste, sie fühlte sich bei Horst wohl. Manchmal sagte sie sich jedoch, ob nicht das alles ein Irrtum sei, ob das mit einem „anderen“ Horst nicht genau so sei … sie war dabei, ihr Gefühl zu hinterfragen. Aber es war schon immer wieder ein Tiefenerlebnis, die gemeinsame Explosion zu erleben, das Schreien nach der Unendlichkeit der Tiefe. Da war es total egal, ob es 9,5 Zentimeter oder 22 waren, die Horst auszeichneten. Geilheit, davon war Christine überzeugt, war eigentlich nichts anderes als ein Synonym für das befreiende Loslassen elterlicher oder gesellschaftlicher Fesseln. Geilheit war die Befreiung von jeglichen Konditionen. Auch dachte Christine, ob ihr neuer Weg nicht ein stiller Protest gegen die elterliche Erziehung war. Trotzkopf. Sagten die Eltern nicht auch immer wieder mahnend: „Je mehr sie hat, je mehr sie will“, um die Tochter zur Mäßigung aufzurufen.
Allerdings gab es bei der Lust zu erleben auch ein „bis“, bis sie schließlich für sich sagte, ‚nein, das kann ich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren’. Ja, ihr eigenes Verhaltens- Regelwerk, jene Lebenserfahrung, die sich in tausenden Tagen aufbaut und immer wieder auf Verifizierung getestet wird (so wie in ihrem Labor auf der Arbeit) setzte und setzt eine Grenze. Ja, dass diese Grenze auch immer wieder auf Gültigkeit „getestet“ wurde, das war ihr auch bewusst: Pornofilme anschauen – ist das in meiner fraulichen Moral möglich? MMF gern haben wollen - ist das in meiner fraulichen Moral möglich? Vorgeführt werden - ist das in meiner fraulichen Moral möglich? Sich als Ehehure zu nennen - ist das in meiner fraulichen Moral möglich? Das waren in der letzten Zeit immer wieder ihre Gedanken.
Und wieder kam Christine mit voller Muschi nach Hause, legte sich zu Jürgen ins Bett und versenkte ihren nassen Hintern an seinem Schwanz, Löffelchen, wie man sagt. Christine wusste, dass Jürgen diese Nässe geil machte, wusste, dass ihn das an ihrem Sex teilnehmen ließ, dass er sich wieder einmal zu der Ehe motiviert fühlte. Darum steckte sie sich sogar zwei eingeölte Tampons rein, damit der Samen nur in der Gegenwart von Jürgen rauslief.
Natürlich spürte Jürgen wieder einmal, dass … und dachte sich ein Teil – total aufgeregt. Und erstmals an dem Abend drehte sich Christine um, nahm den Minischniedel und begann ihn zu wixxxen. Jürgen lehnte sich im Bett zurück und genoss es. Dass Christine ihn wixte, zeigte ihm, dass sie ihn doch liebte. Dass sein Schniedelchen nicht richtig steif wurde, das spielte keine Rolle. Und als Christine dann auch mit der anderen Hand seine Rosette streichelte und versuchte, mit dem Finger reinzukommen, kam doch tatsächlich so etwas wie ein bisschen Samen. Dann kam, was Christine noch nie in der langen Ehe gemacht hatte: sie schlürfte mit ihren weichen Lippen, umspielte seine Eichel – egal, ob nass.
„Danke, meine Liebe.“
„Warum bedankst du dich? Du weißt doch, dass ich dich liebe!“
Dankbar nahm Jürgen Christine in den Arm, hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn – für Jürgen ein maximaler Gefühlsausbruch. Arm in Arm schliefen sie ein. Kurz vor dem Wegtreten dachte er noch, ob Christine auch mit Horst so einschläft … aber das spielte eigentlich keine Rolle. Ihm war bewusst, dass dieses Denken immer noch aus der Richtung Besitzanspruch kam. Und das lehnte er mit all seinem Verstand total ab.
Am nächsten Morgen wieder der alte Trott: aufstehen, sich zurecht machen, zur Arbeit gehen, am frühen Abend zurück, ‚was kochen wir heute?’, vielleicht ein bisschen fernsehen oder lesen oder quatschen. Und dann wieder schlafen.
Wieder am nächsten Morgen, es war Mittwoch gewesen, meinte Christine: „Du, ich besuch morgen Horst. Schlimm?“
„Nein, eigentlich nicht. Habt ihr mal nach unserem letzten Zusammensein darüber gesprochen, wie es weitergeht? Du kennst meine Grenzen.“
„Ach, Jürgen, gut, dass du das anschneidest. Du weißt, dass ich dich liebe. Dass ich deine Ehefrau bin und bleibe. Du weißt, dass niemand einem alles geben kann, meist jedenfalls. Was ich da vorletzte Nacht machte, indem ich auch deinen Samen oder so mit meinem Mund berührte, das soll dir zeigen, dass ich dich liebe und dir Lustgefühle auch vermittle. Du weißt aber auch, dass du mir nicht alles geben kannst. Das macht dich nicht weniger Wert, versteh mich da richtig. Ich finde das total natürlich, wirklich!“
„Aber das ist doch furchtbar, dass gerade auf dem Gebiet ich versage!“
„Nein, mein Lieber. Für mich ist das nicht schlimm. Ich gebe dir die Sicherheit, dass wir zusammen alt werden.“
„Danke, Christine. Wirklichen Dank. In der letzten Zeit habe ich manchmal gezweifelt.“
„Ich weiß, Jürgen. So, nun muss ich aber los. Die Arbeit ruft.“
Jürgen war froh, dass dieses kurze Gespräch zustande gekommen war. Er fasste nun mehr Vertrauen in die gemeinsame Zukunft. Er wusste aber auch den Satz von Christine richtig zu interpretieren ‚ Du weißt, dass niemand einem alles geben kann, meist jedenfalls’. Ja, verdammt es war halt so. Ob Christine an Horst gebunden war?
Nachmittags kam er etwas früher nach Hause. Ob es auch anderen Paaren mit einer partiellen Impotenz so geht? „Nach einer gesundheitlich bedingten pause, sind wir auf der suche nach einem dom/sad paar, dass uns beide erzieht und benutzt. Sie moechte zur fick- und sklavenhure von ihrer herrschaft ausgebildet werden, wo sie sehr oft gefickt wird, da starker nachholbedarf. Er sollte zum lecksklaven und cuck ausgebildet werden, er ist fickuntauglich, teilweise impotent, mit einen 8x3 pimmelchen, der wenn er es mal schafft, sofort abspritzt“, diesen Text fand er. Da war ein Paar, das seine Befriedigung darin sah, angeleitet zu werden. Er fand, dass eine solche Art und Weise eigentlich eine Art Verantwortungsübergabe an Dritte ist. So nach dem Muster: ich wollte ja eigentlich nicht Sklavenhure werden, das wollte ja dieses Paar. Nein, das war keine Lösung.
Ein anderer Text, den er fand, war „Dein Ehemann weis, dass du, obwohl er impotent ist, sexuell voll auf deine Kosten kommst -und vielleicht sogar etwas mehr - du schwebst ja förmlich auf einer Welle sexueller Lust und Geilheit. Dass du mit deinem Ficker – so nenn ich eureren Hausfreund, wie du immer sagst, jetzt mal – ohne deinen Mann den Sex noch intensiver geniesst, kann ich nachvollziehen.“ Ah, Hausfreund. Aber das ist doch eine zu platte Sprache. Nein, auf dieses Niveau wollte er sich nicht reduzieren und wünschte es auch nicht bei Christine.
Und dann gab ihm Google auch noch einen anderen Text:
„Wir suchen einen Mann für unsere geile Sie als Hausfreund. Du hast gute Manieren, Stil und Niveau.
Du solltest möglichst gut bestückt sein und es verstehen die Dame des Hauses mit viel Zärtlichkeit und Ausdauer zur Extase der Lust zu führen.
Gesundheit ist uns wichtig, da Sie auch besamt werden möchte. Also bitte keine Mehrfachkontaktler.
Unser Ziel ist eine Dauerfreundschaft mit regelmäßigen Treffen. Unser Er ist bei den Treffen mit dabei (nur passiv) und will zusehen, wie sie die Lust mit dem anderen Mann genießt. Später sind auch Treffen mit ihr alleine möglich.“
Dieses Paar suchte wohl die Brücke zwischen sexueller Lust und Lustbefriedigung und niveauvollem Miteinander. Ob das eine Lösung war? Ob das etwas wäre, was Christine auch wollen würde?
Je länger er darüber nachdachte, je klarer war ihm, dass eine niveauvolle Dauerfreundschaft, die ihn nicht außen vor lässt, eine gute Variante wäre. Und anhand des Textes konnte er sich sogar eine Vorstellung von der gelebten Beziehung machen. Und dann setzte er sich an den Rechner und schrieb:
Christine, meine Lebensliebe,
ich möchte dir etwas vorschlagen. Vielleicht ist das ein Lebensentwurf, der uns beide befriedigen könnte. Ich hab das mal in eine Anzeige gebracht:
Ehepaar, Mitte/Ende 40, sucht einen zuverlässigen Mann, der niveauvoll ist und die bestehende Ehe respektiert. Wenn wir uns gut verstehen, wenn Sympathie und Gefühle füreinander bestehen, dann können wir uns eine dauerhafte Beziehung vorstellen.
Es sollte uns allen klar sein, dass niemand in dieser Beziehung zurück bleibt. Da der Ehemann nicht mehr potent ist, sind hier Lösungen von dem gesuchten Mann gefragt.
Was meinst du zu diesem Text, zu dieser Art der Ehe?
Diese halbe Seite druckte er aus, legte sie auf den Wohnzimmertisch und ging dann – selten genug – in eine Kneipe. Kaum eine dreiviertel Stunde später klingelte sein Handy. Christine.
„Hallo, Schatz, wo bist du?“
„Ich bin in der Kneipe gegenüber!“
„Was um Himmels willen machst du da? Das kenn ich ja gar nicht von dir.“
„Ich trink hier ein Bier. Mehr nicht.“
„Mehr nicht?“
„Nein.“
„Du hast mir hier deine Gedanken aufgeschrieben. Grundsätzlich find ich die Richtung gut. Sehr gut sogar. Aber so kann man das nicht formulieren. Das ist die Sprache eines Technikers.“
„Ich bin raus aus der Wohnung, weil ich nicht mit ansehen wollte, wie du diesen Text findest und liest!“
„Aber ist doch alles nicht schlimm. Wir sollten darüber reden.“
„Kommst du hier in die Wirtschaft? Nur kurz?“
„Erwartet mich da was“, fragte Christine hörbar beunruhigt.
„Nein, nein, nicht, was du denkst!“
„Also bis gleich.“
Christine kam, bestellte sich einen Kaffee. Milchkaffee. Schaute lange Jürgen in die Augen. Eigentlich war es die Richtung, die Horst und sie besprochen hatten. Fast fünf Minuten saßen sie da, wie in ganz frühen Tagen, und versuchten, den anderen durch langes in die Augen schauen zum Wegsehen zu verleiten. Dann begannen beide zu lachen.
„Wie früher, weißt du noch?“
Klar, beiden war es bewusst.
„Weißt du, Christine, wir haben zwei Möglichkeiten, vielleicht drei, wir können ganz auf Sex verzichten, wir können zärtlich sein, aber mit dem Geschlechtsverkehr, das geht ja nun nicht mehr so. Aber das bedeutet für dich großen Verzicht. Dann haben wir die Möglichkeit, nur theoretisch, dass wir uns trennen und du dir einen Mann suchst, mit dem du …“
„Hör auf, das will ich nicht hören. Das ist gar nichts!“
„Die dritte Möglichkeit hab ich auf dem Zettel aufgeschrieben.“
„Ja, hab ich gelesen. Grundsätzlich richtig.“
„Und?“
„Aber Jürgen, was ist denn das anders als was wir jetzt machen, mit Horst?“
„Ihr seid eigentlich immer allein. Ich seh so gern – theoretisch - dein Gesicht, wenn du gerade beglückt wirst. Es ist so weich und doch so klagend. So lustvoll. Es ist für mich eine Lebenssymphonie! Theoretisch. Aber ihr macht das ja immer allein, fast immer.“
„Meinst du, du wärest glücklich, wenn du dabei wärest? So, wie die Anzeige formuliert war, die ich auch im Internet gefunden habe: ‚Unser Ziel ist eine Dauerfreundschaft mit regelmäßigen Treffen. Unser Er ist bei den Treffen mit dabei (nur passiv) und will zusehen, wie sie die Lust mit dem anderen Mann genießt. Später sind auch Treffen mit ihr alleine möglich.’ Und auf dieses „auch“ legst du Wert, nicht wahr?“
„Ja, Christine.“
„Sag mal, Jürgen, könntest du vielleicht auch Gefühle für Männer haben?“
„Wie kommst du darauf?“
„Weil du von Sympathie untereinander sprichst, weil du auch IHN dann erleben wirst. Und so.“
Jürgen hatte sich wohl keine Gedanken darum bisher gemacht, jedenfalls keine ihm bewusst gewordenen Gedanken. War er vielleicht bi und wusste es nicht?
„Ehrlich, Christine, ich weiß es nicht. Ich habe mir darüber nie den Kopf zerbrochen.“
„Findest du den Gedanken denn schön, ich meine so grundsätzlich, wenn du einen anderen Mann berühren würdest? Um es mal ganz deutlich zu sagen und das hab ich aus den Pornofilmen bei Horst, dass du SEINEN Schwanz in die Hand nimmst und ihn zu mir zum Einführen bringst? Und du dann ganz genau siehst, wie er zärtlich zunächst rein- und rausfährt? Und du betrachtest seinen inzwischen glänzenden Schwanz, weil meine Möse nass ist?“
„Äh, wie, Christine, bist du jetzt nass? Versteh ich dich richtig?“
„Das spielt doch jetzt keine Rolle!“
„Doch.“
„Nein.“
„Ich will darüber nicht sprechen!“
Jetzt wusste Jürgen, Christine war geil. Sie brauchte nichts mehr sagen. Es war so. Was machte er denn nun?
„Sollen wir Horst anrufen, er soll uns gleich besuchen, was meinst du, Christine?“
Jürgen sah die leichten roten Stellen am Hals von Christine. Er konnte sich denken, was in ihr vorging. Es war für ihn schon eine Überwindung nach Horst zu fragen. Aber gleichzeitig war es für ihn auch eine Art Test für Christine: wie sehr brauchte sie ihn. IHN?
„Warte, lass mich anrufen“, sagte Christine und stand auf, ging zum Thresen und fragte nach dem Telefon. Nach etwa fünf Minuten kam sie wieder an den Tisch.
„Gut, Horst kommt vorbei, gleich. Lass uns bezahlen!“